Die Maximierung des Börsenwerts als oberstes Ziel der Unternehmensführung gewinnt ab Mitte der 1980er Jahre zunehmend an Bedeutung. Im Rahmen dieser Arbeit werden die „modernen“ wertorientierten Konzepte Discounted Cash Flow (DCF) nach Rappaport und Copeland/Koller/Murrin, Economic Value Added (EVA) und Cash Flow Return on Investment (CFROI) zunächst detailliert vorgestellt und in weiterer Folge auf ihre Eignung als Instrumente des betrieblichen Performance Measurement (Leistungsmessung) miteinander verglichen.
Die Darstellung der Kennzahlen erfolgt vor dem Hintergrund ihrer theoretischen Grundkonzeptionen (dies sind DCF, Residualgewinn und Methode des Internen Zinsfusses), um die Zusammenhänge und Unterschiede zwischen den einzelnen Größen zu veranschaulichen.
Die Vergleichskriterien werden aus der relevanten Literatur zu den Themen Wertorientierung und Performance Measurement abgeleitet. Die sechs wesentlichen Anforderungen an eine wertorientierte Größe sind: Wertorientierung, Manipulationsfreiheit, Anwendbarkeit, Vergleichbarkeit, Periodengerechtigkeit und Anreizorientierung.
Die Analyse zeigt, dass die einzelnen Erfolgsgrößen jeweils unterschiedliche und individuelle Vor- und Nachteile aufweisen und keine eindeutig dominiert. Die Beurteilung der Eignung der Konzepte für wertorientiertes Performance Measurement hängt somit weitgehend von der individuellen Gewichtung der Kriterien ab. Tendenziell sind die DCF-Verfahren besser für die Beurteilung längerfristiger Fragestellungen sowie als Strategieunterstützung geeignet (Planung), während die Vorzüge von EVA und CFROI bei kurzfristigen Fragestellungen und operativen Problemen liegen (Steuerung und Kontrolle).
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- Problemstellung
- Zielsetzung und Gang der Arbeit
- PERFORMANCE MEASUREMENT
- Begriffsdefinitionen
- Performance
- Performance Measurement
- Performance Measures
- Statistisch-methodischer Gesichtspunkt
- Zeitliche Ausrichtung
- Bewertungsansatz
- Betrachtungsebene
- Adressaten
- UNTERNEHMENSWERTORIENTIERUNG
- Die Grundidee
- Entwicklung des Shareholder Value-Gedankens
- Kritik an traditionellen Erfolgskennzahlen
- Fundamentale Mängel absoluter, buchhalterischer Gewinngrößen
- Gesetzliche Spielräume im externen Rechnungswesen
- Vernachlässigung des Zeitwertes des Geldes
- Vernachlässigung des Risikos
- Vernachlässigung von Investitionserfordernissen
- Vernachlässigung ökonomischer Wirkungen nach dem Betrachtungszeitraum
- Mangelnde Korrelation mit der Wertentwicklung am Kapitalmarkt
- Auswirkungen der Kritik an „traditionellen“ Steuerungsgrößen
- Fundamentale Mängel relativer, buchhalterischer Gewinngrößen
- Gesamtkapitalrentabilität (ROI)
- Eigenkapitalrentabilität (ROE)
- Weitere Wegbereiter des Shareholder Value-Ansatzes
- Die Mergers- und Acquistions-Welle
- Entstehen eines Marktes für Unternehmenskontrolle
- Informationsasymmetrien
- Zunehmende Bedeutung institutioneller und ausländischer Anleger
- Weiterentwicklung des strategischen Managements
- Zunehmende Mobilität des Kapitals
- Conclusio
- UNTERNEHMENSWERTORIENTIERTE KENNZAHLEN
- Grundlagen der Unternehmensbewertung
- Deutschsprachige Bewertungslehre
- Entwicklung in den USA
- Das Shareholder Value-Konzept
- Grundlagen
- Ermittlung des Shareholder Value
- Discounted Cash Flow-Verfahren (DCF)
- DCF-Grundkonzepte
- Entity-Approach
- Equity-Approach
- Adjusted Present Value-Verfahren
- Kritik der DCF-Verfahren
- Moderne DCF-Konzepte
- Ansatz nach Rappaport
- Ansatz nach Copeland/Koller/Murrin
- Methode des internen Zinsfusses
- Grundkonzept
- Cash Flow Return on Investment
- Residualgewinnkonzepte
- Grundkonzept des Residualgewinns
- Lücke-Theorem
- Moderne Residualgewinnkonzepte
- Economic Value Added
- Economic Profit
- Cash Value Added
- VERGLEICH DER VORGESTELLTEN KONZEPTE
- Anforderungen an wertorientierte Performance Measures
- Der Vergleich
- Wertorientierung
- Zukunftsorientierung
- Zahlungsstrombezug
- Berücksichtigung von Risiken
- Berücksichtigung des Zeitwertes des Geldes
- Korrelation zum Börsenwert
- Eignung zur Performancemessung
- Manipulationsfreiheit
- Anwendbarkeit
- Datenverfügbarkeit und Ermittlungsaufwand
- Verständlichkeit und Akzeptanz
- Vergleichbarkeit
- Vergleichbarkeit unterschiedlicher Unternehmen
- Vergleichbarkeit im Zeitablauf
- Periodengerechtigkeit
- Anreizorientierung
- Zusammenfassende Beurteilung der wertorientierten Performance Measures
- ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Darstellung und dem Vergleich ausgewählter Konzepte zur wertorientierten Performancemessung. Ziel der Arbeit ist es, die theoretischen Grundlagen der Unternehmenswertorientierung und deren Bedeutung für die Performancemessung aufzuzeigen, verschiedene Konzepte zur Messung des Unternehmenswertes vorzustellen und diese hinsichtlich ihrer Eignung zur Performancemessung zu vergleichen.
- Entwicklung und Kritik des Shareholder Value-Gedankens
- Konzepte zur Messung des Unternehmenswertes (z.B. Discounted Cash Flow-Verfahren, Residualgewinnkonzepte)
- Anforderungen an wertorientierte Performance Measures
- Vergleich verschiedener Konzepte hinsichtlich ihrer Eignung zur Performancemessung
- Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse und Ausblick auf zukünftige Entwicklungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit behandelt die Problematik der wertorientierten Performancemessung und gibt einen Überblick über die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit.
- Performance Measurement: Dieses Kapitel definiert die Begriffe "Performance" und "Performance Measurement" und erläutert verschiedene Dimensionen von Performance Measures.
- Unternehmenswertorienierung: Dieses Kapitel behandelt die Grundidee und die Entwicklung des Shareholder Value-Gedankens. Es beleuchtet die Kritik an traditionellen Erfolgskennzahlen und die wichtigsten Wegbereiter des Shareholder Value-Ansatzes.
- Unternehmenswertorienierte Kennzahlen: Dieses Kapitel stellt verschiedene Konzepte zur Messung des Unternehmenswertes vor, darunter Discounted Cash Flow-Verfahren, die Methode des internen Zinsfusses und Residualgewinnkonzepte.
- Vergleich der vorgestellten Konzepte: Dieses Kapitel stellt Anforderungen an wertorientierte Performance Measures auf und vergleicht die verschiedenen Konzepte hinsichtlich ihrer Eignung zur Performancemessung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der Unternehmenswertorienierung und Performancemessung. Zu den wichtigsten Schlüsselwörtern zählen: Shareholder Value, Discounted Cash Flow, Residualgewinn, Economic Value Added, Performance Measurement, Unternehmenswert, Kapitalmarkt, Finanzkennzahlen, Bewertung.
- Arbeit zitieren
- Mag. Rudolf Dömötör (Autor:in), 2003, Wertorientiertes Performance Measurement: Darstellung und Vergleich ausgewählter Konzepte, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/48678