Diese Arbeit hat das Ziel, den Goodwill bei den größten deutschen, an der Börse gelisteten Unternehmen kritisch zu reflektieren. Speziell soll der Fokus auf die dafür geltenden Bilanzierungsmethoden gelegt werden und der Frage nach den begünstigenden Faktoren nachgegangen werden. Anschließend sollen sowohl positive als auch negative Praxisbeispiele die Thematik beleuchten.
2018 war in der renommierten deutschen Wirtschaftszeitung Handelsblatt ein Artikel von Ulf Sommer mit dem Titel: "Die 297-Milliarden-Euro-Blase – Welche Risiken in den Bilanzen der Dax-Konzerne lauern" zu lesen. Darin beschrieb er eindringlich die Ursachen, die Problematik und mögliche Folgen durch die Entwicklungen am Markt für Unternehmensakquisitionen, auch M&A genannt. Sowohl die Anzahl als auch die Dimension der jüngsten Transaktionen deutscher Spitzenkonzerne bei der Übernahme von Firmen rechtfertigen eine gründlichere Beleuchtung. Vor dem Motiv anorganischen Wachstumes und der Erschließung innovativer, zukunftsträchtiger Geschäftsfelder haben in den vergangenen Jahren insbesondere der deutsche Softwarekonzern SAP, der Stahlproduzent ThyssenKrupp, sowie der Chemie- und Agrarfabrikant Bayer beachtliche Firmenakquisitionen getätigt.
Dabei kann eine Differenz zwischen dem Kaufpreis und der Vermögensgegenstände / der Assets abzüglich der Verbindlichkeiten des Targets (des zu erwerbenden Unternehmens) entstehen. In diesem Fall spricht man von dem sogenannten Goodwill. Diese Übernahme oder strategische Prämie preist die Hoffnungen auf zukünftige neue Cashflows, ein starkes Wachstum, dem Ausbau von Geschäftsfeldern oder der Hebung von Synergien ein. Vor dem Hintergrund einer Änderung der Abschreibungsregeln dieser Bilanzposition, des günstigeren Finanzierungsumfeldes, des Wachstumsdruckes in verteilten Märkten, der Erfüllung von Managementzielen u.v.m. sind diese Aktiva in den vergangenen 15 Jahren stark gestiegen. Bei wenigen Adressen ist der Umstand eingetreten, dass der Goodwill bereits das bilanzielle Eigenkapital des Unternehmens übersteigt. Aus diesem Grunde kann dadurch von einer Gefahr für sinkende Aktienkurse und zukünftig geringeren Dividenden für Anleger und Investoren gesprochen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung und Gang der Arbeit
- Goodwill
- Definition und Entstehung
- Bilanzierung und Abschreibung
- Analyse von Firmenwerten anhand DAX 30 Unternehmen
- Erläuterung DAX 30 Unternehmen
- Entstehungsumfeld und Erwartungen aus Firmenübernahmen
- Praxisbeispiele
- Fazit
- Zielerreichung
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht kritisch die Entwicklung von Goodwill im Kontext von Firmenübernahmen bei DAX 30 Unternehmen. Die Arbeit analysiert die gängigen Bilanzierungsmethoden für Goodwill und die Faktoren, die zu seiner Entstehung führen. Der Fokus liegt auf der Identifizierung möglicher Risiken und Chancen, die mit der Entwicklung von Goodwill verbunden sind.
- Bilanzierung von Goodwill und die zugrundeliegenden Methoden
- Faktoren, die zur Entstehung von Goodwill bei Unternehmenskäufen beitragen
- Risiken im Zusammenhang mit Goodwill-Abschreibungen
- Die Auswirkungen von Goodwill auf die Aktienkurse und die Rentabilität von Unternehmen
- Mögliche Strategien zur Bewältigung von Goodwill-Risiken
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Problematik der bilanzierten Firmenwerte im DAX 30 und stellt die Zielsetzung sowie die Vorgehensweise der Arbeit dar. Das Kapitel "Goodwill" definiert und erklärt den Goodwill im Kontext von Firmenübernahmen und beschreibt die verschiedenen Bilanzierungsmethoden. Das Kapitel "Analyse von Firmenwerten anhand DAX 30 Unternehmen" beleuchtet die Entstehungsgeschichte und Erwartungen aus Firmenübernahmen und untersucht Praxisbeispiele.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Goodwill, Firmenübernahmen, Bilanzierung, Abschreibungen, DAX 30 Unternehmen, M&A, Aktienkurse, Investitionen, Risiken, Chancen. Darüber hinaus werden die relevanten Bilanzierungsstandards wie IFRS und HGB beleuchtet.
- Quote paper
- Christian Luber (Author), 2019, Die Goodwill-Blase. Eine kritische Reflexion bilanzierter Firmenwerte bei Unternehmen des DAX 30, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/483982