Die Verehrung von Ikonen, wie sie für die orthodoxe Kirche typisch ist, geht auf eine Tradition zurück, die sich etwa ab dem sechsten Jahrhundert als eigenständige religiöse Praxis bei den Christen manifestierte. Dabei hat sich nicht nur die traditionelle Verwendung der Ikone für den liturgischen Gebrauch etabliert, sondern auch eine eigenständige Tradition mit genauen Anweisungen für die richtige Art und Weise der Ikonenmalerei herausgebildet. Dieser tradierten Form will die vorliegende Arbeit durch die Analyse des Kapitels "Vorübung und Unterweisung für denjenigen, welcher die Malkunst erlernen will" aus dem Malerhandbuch des Malermönchs Dionysios vom Berge Athos nachgehen.
Zunächst wird dargestellt, wie die Tradition der Verehrung von Bildern christlicher Heiliger, Märtyrer und der Heiligen Familie selbst, auf Basis des griechisch-römischen Bilderkults entstand. Anschließend soll anhand der historischen Darstellung des byzantinischen Bilderstreits gezeigt werden, wie die hart umkämpfte Bilderverehrung schließlich zugunsten der Ikonodulen, der Bilderverehrer, entschieden wurde und was dies für die innerkirchliche Entwicklung bedeutete.
Im Hauptteil dieser Arbeit wird auf der Grundlage des "Malerhandbuchs" beleuchtet, welche theologischen Implikationen mit der Vorbereitung auf die Ikonenmalerei einhergehen und der Anfertigung von Ikonen innewohnen. Ein besonderer Fokus wird dabei auf die Christologie wie auch auf die Mariologie gelegt und damit deren Bedeutung nachgezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Die Entstehung der christlichen Bilderverehrung
- Die Dogmatisierung der Bilderverehrung – das 2.Konzil von Nicäa
- Zur Anleitung zur Ikonenmalerei im „Das Handbuch der Malerei vom Berge Athos" des Dionysius von Phourna und deren christologische und mariologische Bezüge
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit analysiert die ikonische Bild-Theologie im „Handbuch der Malerei vom Berge Athos“ vor dem Hintergrund des zweiten Konzils von Nicäa. Sie untersucht die Entwicklung der christlichen Bilderverehrung und beleuchtet die theologischen Implikationen, die mit der Ikonenmalerei verbunden sind.
- Die Entstehung der christlichen Bilderverehrung im Kontext des griechisch-römischen Bilderkults
- Die dogmatische Festlegung der Bilderverehrung durch das zweite Konzil von Nicäa und die Widerlegung ikonoklastischer Argumente
- Die theologischen Implikationen der Anleitung zur Ikonenmalerei im „Handbuch der Malerei vom Berge Athos“
- Die Bedeutung der Christologie und Mariologie in der Ikonenmalerei
- Die zentrale Rolle der Ikonen in der orthodoxen Liturgie und Tradition
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Die Einleitung stellt die Tradition der Bilderverehrung in der orthodoxen Kirche vor und skizziert den Entstehungsprozess der Ikonenmalerei. Sie erläutert den Fokus der Arbeit auf das Kapitel „Vorübung und Unterweisung für denjenigen, welcher die Malkunst erlernen will“ aus dem „Malerhandbuch“ von Dionysios vom Berge Athos.
- Die Entstehung der christlichen Bilderverehrung: Dieses Kapitel beleuchtet die Wurzeln der christlichen Bilderverehrung im griechisch-römischen Bilderkult und die Herausbildung einer eigenständigen religiösen Praxis. Es zeigt die Verbindung zur Verehrung von Staatsfiguren und die Übertragung dieses Rituals auf die Darstellung von Heiligen und Christus.
- Die Dogmatisierung der Bilderverehrung – das 2.Konzil von Nicäa: Dieses Kapitel behandelt den byzantinischen Bilderstreit und die Rolle des zweiten Konzils von Nicäa bei der Festlegung der Bilderverehrung als Dogma. Es beleuchtet die Argumentationslinien der Ikonoklasten und der Ikonodulen und zeigt, wie die Bilderverehrung schließlich durch theologische und politische Faktoren gestützt wurde.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Ikonen, Bilderverehrung, orthodoxe Kirche, Byzantinischer Bilderstreit, zweites Konzil von Nicäa, Dionysius von Phourna, „Handbuch der Malerei vom Berge Athos“, Christologie, Mariologie, Liturgie, Tradition.
- Arbeit zitieren
- Bianca Weihrauch (Autor:in), 2019, Die ikonische Bild-Theologie im "Handbuch der Malerei vom Berge Athos", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/471245