Die vorliegende Hausarbeit setzt sich aus filmanalytischer Perspektive mit dem Film "Die Kinder des Monsieur Mathieu" auseinander. Es werden dabei inhaltliche Aspekte, Charakterbeschreibungen und -interpretationen aufgegriffen, sowie Farbgestaltung und Beleuchtung, Musik, Kameraeinstellungen und die Wirkung genannter Bereiche auf den Film thematisiert.
Bereits im Vorwort des Films lässt Produzent Arthur Cohn verlauten, der Film verfolge das Ziel, etwas im Zuschauer zu bewegen und zu zeigen, dass es wichtig wäre, stets an das Gute zu glauben und seine Träume zu verfolgen. Aus diesem Grund würden auch die Menschlichkeit des Monsieur Mathieu und seine Darstellung die wichtigste Rolle im Film spielen.
Die Bedeutsamkeit zwischenmenschlicher Beziehungen und, was Verständnis und ein Gefühl der Verbundenheit für ein harmonisches Miteinander bewirken können, wird durch die Handlung deutlich gemacht. Dies wird nicht nur durch die omnipräsente Musik, der im Film eine große Rolle zuteil wird, erkenntlich, auch andere filmische Mittel wie farbliche Darstellungen und bestimmte Kameraeinstellungen verdeutlichen vorherrschende Atmosphäre und hierarchische Strukturen. Zudem verkörpern mehrere verschiedene Charaktere eine symbolische Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
1. Einleitung
2. Handlung
3. Zentrale Figuren
3.1 Monsieur Mathieu
3.2 Pierre Morhange
3.3 Direktor Rachin
3.4 Mondain
4. Analyse filmischer Darstellung
4.1 Farbgestaltung und Beleuchtung
4.2 Kameraeinstellungen und Blickwinkel
5. Musik
6. Kulturelle Besonderheiten und Schwierigkeiten beim Übersetzungsprozess
7. Fazit
8. Quellenverzeichnis
1. Einleitung
Die folgende Filmanalyse soll sich mit dem französischen Erfolgsfilm Les Choristes (Deutscher Titel: Die Kinder des Monsieur Mathieu) aus dem Jahre 2004 beschäftigen. Bereits im Vorwort des Films lässt Produzent Arthur Cohn verlauten, der Film verfolge das Ziel, etwas im Zuschauer zu bewegen und ihm zu zeigen, dass es wichtig wäre, stets an das Gute zu glauben und seine Träume zu verfolgen. Aus diesem Grund würden auch die Menschlichkeit des Monsieur Mathieu und seine Darstellung die wichtigste Rolle im Film spielen.1
Die Bedeutsamkeit zwischenmenschlicher Beziehungen und was Verständnis und ein Gefühl der Verbundenheit für ein harmonisches Miteinander bewirken können, wird in der Geschichte deutlich gemacht. Dieses wird nicht nur durch die omnipräsente Musik, der im Film eine große Rolle zuteil wird, erkenntlich, auch andere filmische Mittel wie farbliche Darstellungen und bestimmte Kameraeinstellungen verdeutlichen vorherrschende Atmosphäre und hierarchische Strukturen. Zudem verkörpern mehrere verschiedene Charaktere eine symbolische Bedeutung. In der folgenden Filmanalyse sollen diese genannten Aspekte verstärkt Beachtung finden und näher erläutert und interpretiert werden, um aufzuzeigen, welcher gestalterischer Mittel sich der Film bedient um seine Wirkung auf den Zuschauer unterbewusst zu beeinflussen.
2. Handlung
Der Film spielt im Jahr 1949 in einem Erziehungsheim für Kinder aus schwierigen Verhältnissen, Fond de L'Étang, in dem ein strenges Regiment herrscht. Der gescheiterte Musiker Clément Mathieu kommt als neuer Lehrer in das Internat und ist schockiert über das respektlose Verhalten der Jungen, die brutalen Bestrafungsmethoden des skrupellosen Direktors und die gesamte, bedrückende Atmosphäre der Einrichtung. Zwar wollen die Schüler auch ihm zunächst nicht gehorchen oder ihn als Respektsperson anerkennen, jedoch merken sie bald, dass Monsieur Mathieu nicht seine Autorität betont und auf gewalttätige Strafen setzt, sondern versucht, ein harmonisches Miteinander zu ermöglichen und den Jungen Verständnis und Zuneigung entgegenzubringen. Durch Zufall hört er einen seiner Schüler, Corbin, eines Abends im Schlafsaal Mundharmonika spielen und vor sich hin singen, was in Mathieu die Begeisterung für die Musik, mit der er eigentlich abgeschlossen hatte, wieder aufleben lässt und in ihm den Wunsch erweckt, einen Chor zu gründen. Mit der Musik erhofft er sich, etwas mehr Freude und Kameradschaft in das Leben der Jungen zu bringen. Zwar wird seine Idee vom strengen und kaltherzigen Direktor des Internats verpönt, dennoch erzielt er mit seiner therapeutischen Maßnahme Erfolg. Die Jungen leben auf in der Musik und schon bald herrscht eine fröhlichere und ausgelassenere Stimmung im Internat, die sogar den strengen Direktor kurzzeitig mitreißt. Besonders in einem Jungen, Pierre Morhange, entdeckt Monsieur Mathieu ein Gesangstalent. Durch „Missachtung der Hausordnung“2 und Ärgernis des Direktors wird Monsieur Mathieu schließlich vorzeitig entlassen, jedoch verlässt er das Internat trotz Traurigkeit mit der Gewissheit, bei seinen Schülern eine bleibende Erinnerung hinterlassen zu haben.
3. Zentrale Figuren
Die Kreation und Darstellung filmischer Charaktere beabsichtigen stets, eine bestimmte Reaktion beim Publikum hervorzurufen, auch wenn das Publikum selbst sich der Intention und entsprechenden Umsetzung der Filmproduzenten nicht bewusst ist (Eder, Jannidis, Schneider, 2010). Bei einer klassischen Analyse filmischer Charaktere ist es demnach relevant herauszuarbeiten, welche Rolle ihnen zuteil wird, wie sie die Geschichte des Films beeinflussen, wie sie sich im Laufe des Filmes verändern und was sie repräsentieren sollen. Besonders letztere Aspekte sind in diesem Fall relevant, denn im Film sind einige Charaktere besonders hervorzuheben, die nicht nur eine Figur, sondern auch eine symbolische Bedeutung verkörpern.
3.1 Monsieur Mathieu
Als Hauptcharakter des Filmes ist Monsieur Mathieu von großer Relevanz. Jedoch ist er nicht nur die zentrale Figur der Geschichte, er symbolisiert auch gleichzeitig die Wärme und Herzlichkeit, deren unschätzbaren Wert der Film vermitteln soll. Ebenso ist er derjenige, der die Musik in das Leben der Internatsschüler bringt und seine Klasse zu einem Chor zusammenschließt, der für die soziale Entwicklung und Lebensfreude der Jungen von besonderer Bedeutung ist. Er wird zunächst als antiautoritär und leicht tollpatschig dargestellt, erkennbar in einer der Anfangsszenen im Internat, wo alle Jungen vorm Direktor zum Appell antreten müssen. Während der Direktor seine volle Strenge zur Geltung bringt, fällt es Monsieur Mathieu sichtlich schwer eine Pose zu finden, in der er respekteinflößend, selbstsicher und autoritär wirkt.3 Trotz dem er sich Respekt von seinen Schülern wünscht und diesen deshalb gelegentlich mit Strafen oder dem Melden beim Direktor droht, versucht er dennoch stets alles selbst und ohne Härte zu regeln und seinen Schülern freundlich und auf Augenhöhe zu begegnen. Schon in seiner ersten Unterrichtsstunde beweist er Humor, und versucht die Schüler, statt sie sofort zu bestrafen, mit ihren eigenen Waffen zu schlagen.4 Obwohl er gleich am ersten Abend in sein Tagebuch schreibt: „ (…) Rachin macht mir Angst. Dieses Gemäuer hier macht mir Angst. Sogar diese Kinder machen mir Angst (…).“5, gibt er nicht auf. Auch später in der Geschichte, als der Direktor den Chor verbietet, singt er heimlich weiter mit seinen Schülern. Sein Erfolg im Internat und bei der Erziehung der Jungen symbolisiert den verständnisvollen, gutherzigen und willensstarken Charakter, der dazu fähig ist, andere Menschen positiv zu beeinflussen und viele schlechte Dinge zum Guten zu wenden, auch wenn er selbst viel Enttäuschungen im Leben hinnehmen musste. Dieses kann man beispielsweise durch sein Scheitern als Musiker, seinem einstigen Schwur, nie wieder ein Blatt Notenpapier in die Hände zu nehmen und die unerwiderte Liebe für Pierre Morhanges alleinerziehende Mutter, für die er zumindest romantische Gefühle hegte, erahnen. In Fond de l'Étang hilft er vielen Kindern dabei, umgänglich zu werden, das Gute in sich zu erkennen und möglicherweise einen besseren Weg in ihrem Leben zu gehen.
3.2 Pierre Morhange
Zwar wird mehreren Jungen des Chors eine besondere Bedeutung zuteil, jedoch verkörpert Pierre Morhange die größte symbolische Bedeutung und erfährt im Verlauf den größten Entwicklungsprozess. Er scheint ein unnahbarer Junge zu sein, unglücklich und ärgerlich über den Zwang im Internat leben zu müssen, weil seine Mutter alleinerziehend ist und aufgrund ihrer Arbeit keine Zeit für ihn hat. Von seinem Vorgänger wird Monsieur Mathieu vor Pierre gewarnt: „Morhange. Macht kaum den Mund auf, aber Vorsicht. Hat ein Engelsgesicht, aber den Teufel im Leib.“6 Er gibt sich gern als Widersacher und spielt den Klassenclown, jedoch sagt ihm Monsieur Mathieu nach einer seiner Frechheiten im Unterricht: „Das steht dir gar nicht, du bist einfach kein Rüpel, mein Kleiner.“7 Auch später in der Geschichte, als Pierre sich erneut aufmüpfig verhält, redet Mathieu ihm ins Gewissen: „Das Problem ist, Morhange, dass du versuchst etwas zu sein, was du gar nicht bist. Haust einfach ab, spielst den frechen Lümmel (...)“.8 Dem Zuschauer wird im Verlauf des Films immer wieder das Gefühl vermittelt, dass diese Aussage zutrifft. Trotz seines oft frechen und widersprenstigen Auftretens wird deutlich, dass Pierre ein eigentlich ernster und sensibler Junge ist in dem ein guter Kern steckt, den er hinter einer harten Schale verstecken will. Besonders heraus sticht er durch sein außergewöhnliches Gesangstalent, was ihn zum Solisten des Chors werden lässt, und weswegen Monsieur Mathieu seine Förderung besonders am Herzen liegt. Er spielt die Hauptrolle der zweiten Zeitebene des Filmes, wo er nach der Beerdigung seiner Mutter gemeinsam mit seinem früheren Mitschüler Pépinot Mathieus alte Tagebuchaufzeichnungen durchsieht. Der Zuschauer erfährt, dass er nach seiner Zeit im Internat eine Musikschule besucht hat und eine anschließend eine erfolgreiche Karriere als Dirigent begann.
3.3 Direktor Rachin
Der Direktor verkörpert Autorität wie kein anderer Erwachsener in Fond de l'Étang. Er behandelt Schüler und Lehrer gleichermaßen herablassend und besteht auf das Prinzip „Aktion – Reaktion“ für jede Straftat oder Ungezogenheit, die ein Schüler begeht. Dieses bedeutet zumeist gemeinnützige Dienste oder das Einsperren auf bestimmte Zeit in den sogenannten Kerzer, ein Verlies im Keller des Schlosses. Monsieur Mathieus freundlichere Erziehungsmethoden sowie seine Bitte, einen Chor gründen zu dürfen, sind ihm zunächst ein Dorn im Auge. Jedoch verändert dieses die gesamte Stimmung im Internat und erleichtert das Miteinander enorm, wovon auch Monsieur Rachin sich kurzweilig anstecken lässt. So sieht man ihn an einem schönen sonnigen Nachmittag kurz seine Fassade fallen lassen und mit den Jungen im Hof Fußball spielen9, sowie später in seinem Büro, wo er übt, Papierflugzeuge zu basteln und fliegen zu lassen.10 Seinen Vorgesetzten gegenüber behauptet er, der Chor wäre seine Idee gewesen, als sie sich von dem Konzept und dem Erfolg begeistert zeigen, obwohl er ihn kurz zuvor aus reiner Ärgernis verboten hatte. Dieses lässt auf seinen egoistischen und auch karriereorientierten Charakter schließen, der seine Autorität durch nichts unterbinden lassen möchte. Dennoch bekommt er schlussendlich seine gerechte Strafe und wird entlassen als seine brutalen Erziehungsmethoden ans Licht kommen, was symbolisch dafür steht, dass man ohne Mitgefühl und Freundlichkeit nicht immer ans Ziel kommt, und rücksichtsloses, böses Verhalten irgendwann im Leben bestraft wird.
3.4 Mondain
Bei Mondain handelt es sich um einen schwer erziehbaren Jugendlichen, der als begrenzt intelligent eingestuft wird und das „Profil eines Perversen mit gregarischem Trieb“ besitzt.11 Er kommt in der Mitte des Filmes aus einer Verbesserungsanstalt nach Fond de L'Étang, weil man herausfinden möchte, wie er sich unter liberaleren Umständen verhält und ob er in der Lage ist, sich sozial anzupassen. Im Gegensatz zu den anderen Schülern des Internats, die sich zwar oft respektlos verhalten und ihren Aufsichtspersonen oder einander teils gemeine Streiche spielen, aber dennoch auch ein schlechtes Gewissen oder Menschlichkeit zeigen, ist Mondain keine Spur von Angst, Respekt oder Benehmen anzusehen. Nichtmal Monsieur Mathieus freundliches Verhalten und Menschlichkeit bewegen ihn dazu, sich zu benehmen. Stattdessen versucht er, alle anderen Schüler negativ zu beeinflussen, macht Pierre gegenüber sexuelle Anspielungen auf dessen Mutter und versucht sogar einem weiteren Schüler, Corbin, anhand seiner Aussage „Erst singt er dir ein Schlummerliedchen und wenn du schläfst kommt er dich pimpern“12 einzureden, Mathieu würde seine verständnisvolle Art nur spielen. Dieses lässt darauf schließen, dass Mondain möglicherweise solche negativen Erfahrungen gemacht hat, die seinen schlechten Charakter geprägt haben. Im Film er symbolisiert er durchweg Böses und Verderben, so hochgradig und verwurzelt, dass ihm niemand mehr helfen kann, nicht Monsieur Mathieu und auch nicht die Musik.
4. Analyse filmischer Darstellung
Jede Filmproduktion ist an technische Voraussetzungen und Richtlinien, sowie bestimmte Gestaltungsprinzipien gebunden, die als filmspezifische Codes bezeichnet werden. Die inhaltlichen Darstellungsformen eines Films ordnete der französische Filmwissenschaftler André Bazin den zwei Überbegriffen „Codes der Mis-en-Scène “ und „Codes der Montage“ zu. (Beil, Kühnel, Neuhaus, 2012).
Der Ausdruck „Mis-èn-Scène“, was sich ins Deutsche mit „in Szene gesetzt“ übersetzen lässt, ist in der Filmwissenschaft ein etablierter und bedeutender Begriff. Es umfasst die gesamte Darstellung der im Film vorhandenen Szenen, in denen mithilfe von Elementen wie Farben, Licht, Dekoration und Kameratechniken gearbeitet wird. So können beispielsweise die Beziehungen der handelnden Charaktere untereinander sowie zu ihrem räumlichen Umfeld veranschaulicht werden (Sikov, 2010). Der Zuschauer erhält so einen gewissen Blickwinkel, der ihm hilft die beabsichtigten Aussagen entsprechend wahrzunehmen (Gibbs, 2002). Im Folgenden soll detailliert auf die einzelnen Aspekte eingegangen und auf den Film und die vorgestellten Analysefragen bezogen werden. In dem Film gibt es zwei verschiedene Zeitfenster: Der Prolog und das Ende des Filmes bilden den Rahmen, in dem der erwachsene, schon recht betagte Pierre Morhange und einer seiner ehemaligen Mitschüler, Pépinot, auf das Jahr im Internat zurückblicken, in dem Monsieur Mathieu dort gelehrt hat. Dieses geschieht anhand seiner Tagebuchaufzeichnungen aus jener Zeit.
4.1 Farbgestaltung und Beleuchtung
Die farbliche Darstellung spielt im Film eine wichtige Rolle, und wird seit den Anfängen des Films bewusst gestaltet, je nachdem zu welchem Grad es die jeweilige Technologie zuließ. Die Signifikanz bestimmter Farben im Film ist dabei nicht universell, sondern immer kontextabhängig zu betrachten (Wagner, 2007).
Symbolisch und bedeutsam ist bereits die erste Szene der Erzählung, als Monsieur Mathieu „nach mehreren Jahren des Scheiterns auf allen Gebieten“13 das Internat Fond de l'Étang am 15. Januar 1949 erreicht. Das Internat befindet sich inmitten eines Waldes und wird von einer hohen Mauer mit einer Eisenpforte umschlossen. Monsieur Mathieu erreicht das Internat Fond de L'Étang im Winter, was ebenfalls symbolisch gesehen werden kann, da durch den hellen Nebel und den tristen Himmel die Kälte und Bedrohlichkeit, die der Ort ausstrahlt, noch besser umgesetzt werden können. Durch die blasse Farbwahl, zu der die dunklen Tannen im Kontrast stehen, wird dem Zuschauer ein unangenehmes und kaltes Bild vermittelt. Die gesamten ersten Szenen hindurch, in denen Mr. Mathieu das Internat betritt, die Räumlichkeiten besichtigt und weiteren Aufsichtspersonen sowie dem Direktor begegnet, scheinen von einem trüben Schleier übertüncht zu sein, der alles Licht und die eh schon unauffällig und dunkel gewählten Farben monoton und matter erscheinen lässt. Auch die Kleidung der Autoritätspersonen ist stets in der Farbkombination grau, schwarz, dunkelbraun und weiß gehalten.
Das erste Mal, dass freundlichere Farben ins Spiel kommen, geschieht beim anschließenden Antreten der Jungen zum Appell im Innenhof. Diese tragen vereinzelt farbige Kleidung, die weitestgehend aus Blau- und Brauntönen besteht. Letztere gehen teilweise ins Rötliche über. Auch im Schloss sind diese beiden Farbtöne die einzigen, die das allgegenwärtige Weißgrau an Wänden, Mauern oder in der Einrichtung wahrnehmbar unterbrechen. Ausnahme bilden das grüne Moos an den Außenmauern des Gebäudes und später der ergrünte Wald, der das Schloss umgibt. Es kommt selten vor, dass sich Filme des gesamten Farbspektrums bedienen, stattdessen gibt es häufig eine bestimmte Anzahl dominierender Farben die Aufschluss über die Grundstimmung des Filmes geben und von symbolischer Bedeutung sein können (Beil, Kühnel, Neuhaus, 2012 ). Die Dominanz der dunklen Farbtöne und des kahlen Weiße, besonders zu Beginn des Filmes, unterstützt demnach die düstere und kalte Atmosphäre des Internats sowie die entsprechende Wirkung auf den Zuschauer.
Dennoch wird die Eintönigkeit der dominierenden dunklen und matten Farben ab und an durch leuchtende Farbpunkte, wie beispielsweise farbige Pullis der Jungen, eine bunte Weltkarte im Klassenraum oder ein roter Feuerlöscher im Schlafsaal an der weißen Wand unterbrochen. Manchmal scheint direkt mit diesen farblichen Ausnahmen gespielt zu werden, die dann besonders auffällig werden. Beispielsweise tragen alle drei Aufsichtspersonen, unter ihnen Monsieur Mathieu, beim Mittagessen jeweils ein andersfarbiges Tuch im Hemdausschnitt, blau-weiß, rot-weiß und grün-weiß kariert. Die Farben sind leuchtender, gehören aber dennoch zum allgemeinen Grundfarbschema des Filmes.14 Interessant ist auch, dass viele der Jungen häufig Pullover der gleichen Farbe zu tragen scheinen, die mal mehr und mal weniger kräftig ausgeprägt ist. Als Beispiel hierfür kann Le Querrec genannt werden; Zunächst trägt er einen leuchtenden blauen Pulli. Als der Hausmeister Maxence in ein Krankenhaus gebracht werden muss, weil er sich durch einen Streich Le Querrecs verletzt und sein Befinden nicht besser geworden ist, wirkt sein Pullover heller und matter und das Blau scheint keine Leuchtkraft zu besitzen.15
Die Wahl der Beleuchtung kann sich auf die Farben des Films auswirken, ist jedoch auch separat betrachtet ein relevantes, filmisches Stilmittel. Man kann drei verschiedene Funktionen der Beleuchtung unterscheiden: erstens die räumliche Funktion, die mithilfe von Licht und Schatten den Bildraum realistisch darstellt, zweitens die Funktion der Hervorhebung bestimmter Elemente und drittens „dient die Beleuchtung (...) der atmosphärischen und symbolischen Verdichtung der Szenerie“ (Beil, Kühnel, Neuhaus, 2012: S.35).
Auffällig ist beispielsweise, dass das Sonnenlicht, wenn vorhanden, im ersten Teil des Filmes stets weiß erscheint, und zwar den Raum oder das Bild erhellt, aber dennoch keine Leuchtkraft zu besitzen scheint.
Jedoch verändert sich das Licht mit den Jahreszeiten im Film. Als Monsieur Mathieu sich bereits eingelebt hat, die Jungen ihn mögen und akzeptieren und er seine ersten Gesangsstunden mit ihnen abhält, scheint der Klassenraum schon gleich lebhafter zu strahlen als noch zu seiner ersten Unterrichtsstunde. Zudem tragen die Jungen vermehrt bunte und leuchtendere Kleidung.16 Auch generell ist das Licht viel wärmer, sogar an Orten, die emotionale Kälte und Ungemütlichkeit ausstrahlen, wie das Büro des Direktors. Es scheint sogar die Flure mehr zu erhellen, in denen Morhange seinen gemeinnützigen Dienst verrichten muss, bevor er in seine Klasse zurückkehrt und dem Chor beitreten kann.17
Als der Chor im vollen Gange ist, ist es bereits Frühsommer, und das Sonnenlicht scheint nicht nur weiß, sondern auch gelb, und vermittelt einen strahlenden und fröhlichen Ausdruck der Kinder, die im Hof spielen oder gemeinsam mit Monsieur Mathieu musizieren und das Leben zu genießen scheinen. Auch die Farben ihrer Hemden gehen nun teils in wärmere Pastelltöne über.18 An dieser Stelle bemerkt Monsieur „Es ist Mai. In jeder Woche die vergeht, ist ein neuer Erfolg zu verzeichnen. Es mag eine Illusion sein aber dennoch...selbst unser Direktor scheint von der neuen Stimmung angesteckt zu sein.“19
Als farbenfrohste Szene kann wohl die Verabredung Monsieur Mathieus und Pierres Mutter, in die er heimlich verliebt ist, bezeichnet werden. Er bringt ihr einen bunten Blumenstrauß mit, trinkt ein grünes Getränk und sie trägt ein helles, geblümtes Kleid. Die Sonnenschirme des Cafés sind in den Farben der französischen Nationalflagge, blau-weiß-rot gehalten.20 Die Szene beginnt voller Hoffnung für Monsieur Mathieu, die schnell zerbricht, als Pierres Mutter ihm von einem anderen Mann in ihrem Leben erzählt.
Als Mathieu im Sommer das Internat verlassen muss, ist der Wald grün und die Schloßmauern leuchten gelb in der Sonne, ein extremer Gegensatz zum grau-weißen Bild , dass sich ihm bei seiner Ankunft im Winter geboten hatte.21
4.2 Kameraeinstellungen und Blickwinkel
Durch Kameraeinstellungen und die Auswahl unterschiedlicher Perspektiven und die Anordnung bestimmter Figuren im Film können der jeweilige Status einer Person und seine Beziehung zu den anderen Charakteren, die in der jeweiligen Szene vorhanden sind, gut verdeutlicht werden. Demnach sind Aspekte wie Blickwickel, Bildschärfe und Belichtung sowie Einstellungsgröße und -perspektive bei der Filmanalyse relevant. Kameraeinstellungen sind meistens subjektiv begründet und häufig mit einer symbolischen Bedeutung verknüpft. Eine Obersicht kann beispielsweise das Gefühl der Überlegenheit, sowie Arroganz und Hochmut bedeuten, während eine Untersicht das Gefühl der Überlegenheit vermittelt (Beil, Kühnel, Neuhaus, 2012).
Im Film Die Kinder des Monsieur Mathieu werden einem die zwischenmenschlichen Beziehungen durch eben solche Kameraeinstellungen gut vor Augen geführt, was man besonders gut am Beispiel von Monsieur Mathieu und dem Direktor Rachin erkennen kann.
Schon bei seiner Ankunft im Internat und der ersten Begegnung mit dem Direktor, wird dieser autoritär und angsteinflößend in Szene gesetzt. Er heißt Monsier Mathieu mit einer verhaltenen Rüge über sein spätes Erscheinen willkommen, und blickt dabei von der obersten Stufe einer Treppe auf ihn hinunter. Als Monsieur Mathieu die Treppe zu ihm hinaufsteigt, um sich vorzustellen und ihn zu begrüßen, bleibt er dennoch einige Stufen unter ihm stehen, was das ungleiche Machtverhältnis weiterhin gut zur Geltung bringt. Um dieses zu unterstreichen macht Monsieur Rachin deutlich, dass er wünscht, auch vom Lehrkörper mit „Herr Direktor“ angesprochen zu werden. 22
Im Verlauf des Filmes ist es immer wieder zu beobachten, dass der Direktor sich auf einer höheren Treppenstufe befindet als seine ihm unterlegenen Angestellten. Zudem ist der Direktor auch im natürlichen Zustand von größerer Statur als Monsieur Mathieu, wodurch gewährleistet wird, dass er immer ein wenig auf ihn herabsehen kann und letzterer zu ihm hinauf blicken muss, was durch entsprechende Kameraeinstellungen noch unterstützt wird.23
Auch wird Monsieur Mathieu in Szenen, in denen der Direktor oder auch eine andere Aufsichtsperson auf einen Kontrollverlust seinerseits oder eine Auseinandersetzung zwischen ihm und den Jungen aufmerksam werden, meist auf eine gleiche und niedrigere Blickebene mit den Jungen gesetzt. Dieses signalisiert, dass Mathieu, wenn auch unfreiwillig, von den anderen Aufsichtspersonen ebenfalls als eher hilfsbedürftig und nicht autoritär wahrgenommen wird und sich vermutlich auch teilweise selbst den Kindern mehr zugehörig fühlt als beispielsweise dem Direktor, mit dessen Kaltherzigkeit und strengem Verhalten er nicht gut umgehen kann.24
Auch das Oben-Unten-Verhältnis eines Bildes ist relevant. Ein Bild wirkt viel freundlicher, wenn man viel Himmel sehen kann, da der Blick des Zuschauers sonst nach unten gelenkt wird und das Bild viel schwerer wirkt (Müller, 2003). Dieser Effekt wird in Die Kinder des Monsieur Mathieu ebenfalls aus bestimmter Absicht verwendet. Man sieht nur selten den Himmel, auch in den Außenszenen liegt der Hauptfokus auf den Mauern des Schlosses oder dem umschließenden Wald. Dieses symbolisiert die Macht und die Schwere, die von dem Schloss ausgeht. Passend hierzu formuliert Monsieur Mathieus in einem seiner letzten Tagebucheinträge: „In den Blicken meiner Kinder lese ich die Sehnsucht nach Freiheit, sich Hütten zu bauen, dem Himmel so nah wie möglich“.25
Ein weiteres Werkzeug des Kamerablicks ist die Nähe des gefilmten Gegenstandes, auf den sich das Bild fokussieren soll, oder wie groß der Bildausschnitt gewählt ist und was er umfasst. Ein Close-Up bedeutet ein erhöhtes emotionales Gewicht der Szene, in dem der Gesichtsausdruck oder bestimmte Gegenstände einer Szenerie hervorgehoben werden (Sikov, 2013). Auch in Die Kinder des Monsieurs ist die Anzahl und Bandbreite genutzter Close-Ups aufgrund der durchgehenden Emotionalität des Filmes und die Wichtigkeit vieler Details, entsprechend groß.
5. Musik
Als audiovisuelles Medium spielt nicht nur die Bildgestaltung im Film eine wichtige Rolle, auch die Tonspur ist mit ihren unterschiedlichen Elementen wie Geräusche, Stimmen, Stille und Musik bedeutend für die Geschichte und die Untermalung der bildlichen Umsetzung des Geschehens. Über die Bedeutung von Bild- und Tonebene und ob ihnen die gleiche Wertigkeit zuteil wird, gibt es in der Wissenschaft verschiedene Ansichten und Argumentationen. Die Ansicht, die Bildebene wäre der Tonebene überlegen, wird in der Musikwissenschaft bestritten, da Bild und Ton „gemeinsam eine bestimmte Bedeutung vermitteln, die sich durch die Absenz einer der Ebenen“ womöglich verändern könnte. (Sulzbacher, Socha, 2009: S. 268). Eine weitere Hypothese lautet, das Auge wäre hauptsächlich für die Informationsaufnahme zuständig, während das Ohr das Emotionsempfinden steuere (ebd.). Unbestreitbar ist Tatsache, dass die Musik durchaus einen bedeutenden Effekt auf den Zuschauer haben und sehr gut verschiedene Stimmungen vermitteln kann, wie es schon zu Zeiten des Stummfilms geschehen ist. Im Film Die Kinder des Monsieur Mathieu spielt die Musik eine zentrale Rolle und ist einflussgebend auf die Entwicklung der Geschichte und mehrerer ihrer Charaktere. Der Film würde ohne die Musik demnach nicht funktionieren.
Auch in der bereits aufgeführten ersten Szene der eigentlichen Geschichte im Jahr 1949 ist die Musik bedeutungsschwer. War sie in der vorhergehenden Szene noch ruhig, instrumental und hintergründig, geht sie mit dem Szenewechsel bei Anblick des Internats in gespenstisch klingende, deutlich auffallendere Musik über, was die angsteinflößende Wirkung des Ortes unterstreicht.26 Diese Musik ertönt abermals, als Mr. Mathieus Vorgänger ihm viel Glück bei seiner zukünftigen Aufgabe und mit den Jungen wünscht, die schwere Eingangstür ins Schloss fällt und Monsieur Mathieu dahinter verschwinden lässt.27 Ein drittes Mal ist sie zu hören, nachdem Mondain als Racheakt Feuer im Internat gelegt hat und ein letztes Mal zufrieden von einem Hügel auf das qualmende Schloss hinunterblickt.28 Dieses könnte auch als Kreis, der den Anfang und da Ende Fond de L'Étangs darstellen soll, interpretiert werden (Petzold & Tecles, 2009).
Bei den von Monsiuer Mathieu selbst gesprochenen Tagebucheinträgen sind im Hintergrund zumeist langsame, ausdrucksvolle Lieder des Chors oder, bei besonders emotionalen Momenten, die besinnliche und langsame Klaviermusik des Stückes Pépinot zu hören, was dem Gesprochenen Ruhe, Ernsthaftigkeit und Tiefe verleiht. Es wird auch in einigen emotional bedeutsamen Momenten für Monsieur Mathieu verwendet und auch hier könnte man vermuten, dass die Wahl des Stückes nicht zufällig ist, da auch Pépinot für Monsieur Mathieu von persönlicher Wichtigkeit ist und eine besondere Rolle spielt.29 Es ist die instrumentale Version des Stückes Caresse sur l'océan, was die Kinder de Schulverstand am Ende des Filmes vortragen und was auch gelegentlich die Erzählungen Monsieur Mathieus unterstreicht.
Die von Monsieur Mathieu komponierten Lieder beziehen sich oftmals auf die Kinder des Internats, auf das Leben und Träume der Kinder allgemein sowie auf den Frühling und das Glück in der Freiheit. Achtet man auf die Texte der im Film verwendeten Lieder, so wird deutlich dass keines davon zufällig ist, beispielsweise Les avions en papier, Vois sur ton chemin und das bereits erwähnte Lied Nous sommes de Fond de l'Étang, in dem viele der Jungen erwähnt werden.
Jedoch ist die Musik nicht nur als filmisches Gestaltungsmittel und für Monsieur Mathieu als Hauptfigur und Musiker bedeutend. Durch den Chor und die Freude am Singe verändern sich auch die Kinder. Die gesamte Stimmung im Internat wird fröhlicher und harmonischer, was wie bereits beschrieben auch durch farbliche Veränderungen untermalt wird. Als sich Direktor Rachin über den angekündigten Besuch des Vorstandes erbost zeigt, der den Chor für eine wunderbare Idee hält und ihn gerne singen hören würde, versucht Monsieur Mathieu, sich zu verteidigen. Seine Aussage: „Aber wie Sie bemerken konnten, Herr Direktor, untergräbt die Musik keineswegs die Disziplin. Wir hatten doch in letzter Zeit kaum Probleme“, quittiert Monsieur Rachin mit „Reiner Zufall.“, was Monsieur Mathieu jedoch anzweifelt.30 Es bleibt offen, zu wie viel Prozent die verbesserte Lebensqualität und das sozialere Verhalten der Jungen Monsieur Mathieu als Person und zu wie viel Prozent sie der Musik selbst zuzuschreiben sind, aber zweifelsohne hat Letztere einen wichtigen Teil dazu beigetragen und den Kinder zu neuen, glücklichen Erfahrungen verholfen. Auch der als verschroben dargestellte Lehrer Monsieur Langlois lebt förmlich auf, als er den Chor mit Klaviermusik begleiten darf.31 Bereits vorher hatte einmal angedeutet, dass er die Musik lieben auch selbst mal ein Liedchen vor sich hin singen würde.32
6. Kulturelle Besonderheiten und Schwierigkeiten beim Übersetzungsprozess
Der Film Die Kinder des Monieur Mathieu weist im Gegensatz zu humoristischen Verfilmungen, wie beispielsweise die erfolgreiche und sehr kulturspezifische Komödie „Willkommen bei den Sch'tis“ (2010), kaum bedeutende Schwierigkeiten oder Hürden beim Übersetzungsprozess auf, die den Verlust von Pointen oder eine Beeinträchtigung des Verständnisses bestimmter Szenen bedeuten könnten. Es gibt jedoch einige Besonderheiten, die in der deutschen Übersetzung verloren gehen, sollte der Zuschauer über keine französischen Sprachkenntnisse verfügen.
Der Name des Internats, Fond de l'Étang, ist einer der wenigen Eigennamen oder Zeilen, die dem deutschen Zuschauer übersetzt wird, als Monsieur Mathieu vor dem Eingangstor steht und sich den Namen auf Französisch sowie auf Deutsch auf den Lippen zergehen lässt. Er trägt die Bedeutung „der Grund des des Teiches“. Diese Bezeichnung kann auch als symbolisch gesehen werden, da die Stimmung und Farben düster sind und das Internat selbst abgeschieden, was man auch mit dem Grund eines Sees oder Teiches assoziieren könnte; eine Symbolik, die dem deutschen Zuschauer unbedingt vermittelt werden soll.
Gleich zu Beginn des Filmes erwähnt der Vorgänger Monsieur Mathieus ihm gegenüber einen Jungen, ebenfalls Schüler des Internats, dessen Name „Mouton“(zu Deutsch: „Schaf“) lautet, worüber Monsieur Mathieu einen Moment lang Verwunderung zeigt und nachfragt, ob er den Namen richtig verstanden hätte.33
Zudem werden alle Originallieder des Filmes beibehalten, weshalb dem deutschen Publikum der Inhalt jener Lieder nicht erkenntlich wird. Wie bereits erwähnt beziehen sich viele der für den Film eigens komponierten Lieder auf das Internat selbst, wie beispielsweise das Lied „Nous sommes de Fond de l'Étang“ (s.a. 6. Musik). Diese Verbindung wird den deutschen Zuschauern nicht ersichtlich, was zwar kein relevantes Verständnisproblem im Allgemeinen darstellt, jedoch möglicherweise je nach Szene oder Lied auch eine weniger ausgeprägte Emotionalität vermittelt.
Auch beim ersten Vorsingen der Jungen, welches Monsieur Mathieu dabei helfen soll ihnen einer richtigen Tonart zuzuordnen, sind alle Lieder französischen Ursprungs und teilweise nationalistisch geprägt.34 Besonders beim späteren Vorsingen des Neuzugangs und als brutal und psychisch gestört geltenden Jungen Mondain, wird der makabre und unanständige Text seines Liedes nicht deutlich, mit dem er Monsieur Mathieu provozieren will. Der deutsche Zuschauer kann lediglich erahnen worum es sich in dem Lied handeln muss.35
Wie bereits erwähnt stellt jedoch keines der Beispiele ein Hindernis zum Verständnis des Filmes oder seiner intentionalen Aussage dar, es handelt sich lediglich um kleine kulturelle Merkmale, die nicht übersetzt wurden und somit verloren gehen, beziehungsweise ihre symbolische Bedeutung in anderen Sprachen verlieren.
7. Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Film seine intentionale Wirkung auf den Zuschauer anhand vieler gestalterischer Mittel erfolgreich bewirkt haben dürfte. Durch gezielte Kameraeinstellungen lassen sich die zwischenmenschlichen Beziehungen der Charaktere und die autoritären Strukturen der Einrichtung gut erkennen. Die farbliche Gestaltung und der Wechsel der Jahreszeiten vermitteln auch die Veränderung des Ortes, von einem grauen und kalten Schloss zu einem mit mehr Leben und Freunde erfüllten Internat, wenn auch gelegentlich auftretende Probleme und die Erwartung von Disziplin und Ordnung selbstverständlich bestehen bleiben. Die Musik unterstreicht die emotionalen Wendepunkte der Geschichte ebenso, wie sie das Aufleben und die neue Lebensfreude der Kinder hervorhebt.
8. Quellenverzeichnis
DVD „ Die Kinder des Monsieur Mathieu “ (2004)
Beil, Benjamin; Kühnel, Jürgen & Christian Neuhaus (2012). Studienhandbuch Filmanalyse. München; Wilhelm Fink GmbH & Co. Verlags-KG
Edis, Jens; Jannidis, Fotis & Ralf Schneider (2010). Characters in fictional worlds: Understanding imaginary beings in literature, film and other media. Berlin/New York; Walter de Gruyter GmbH
Gibbs, John (2002). Mise-en-Scène: Film Style and Interpretation. New York; Columbia University Press
Müller, Arnold Heinrich (2003). Geheimnisse der Filmgestaltung. Berlin; Fachverlag Schiele & Schön GmbH
Petzold, Clemens & Kristin Tecles (2009). Die Kinder des Monsieur Mathieu („Les Choristes“). Unv. Diss., Hochschule der Medien Stuttgart 2009
Sikov, Ed (2010). Film Studies: An introduction. New York; Columbia University Press
Sulzbacher, Laura & Monika Socha. Forschungsübersicht zum unzuverlässige, audiovisuellen und musikalischen Erzählen im Film. In: Kaul, Susanne; Palmier, Jean-Pierre & Timo Skrandies (Hrsg.)(2009). Erzählen im Film. Unzuverlässigkeit, Audiovisualität, Musik. Bielefeld; Transcript Verlag
Wagner, Christoph (2007). Entwicklung und Bedeutung der Farbe im Film am Beispiel von Gary Ross „Pleasantville“. München; GRIN Verlag
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1 Arthur Cohn, Vorwort, DVD „Die Kinder des Monsieur Mathieu (2004)
2 Min. 82
3 Min. 8
4 Beispiele hierfür sind sein Eingehen auf den Witz mit dem rauchenden Skelett (Min. 12) und seine Reaktion auf das veralbernde Portrait, was Pierre Morhange von Mathieu an die Tafel malt – worauf dieser kurzer Hand auch eins von Pierre zeichnet, was die Klasse mit viel Gelächter quittiert (Min. 16)
5 Min. 17:50
6 Min. 10:30
7 Min. 40:55
8 Min. 46:25
9 Min. 54
10 Min. 55
11 Min. 37:30
12 Min 44:30
13 Min. 4:17
14 Min. 28-29
15 Min. 14 & Min. 25
16 Min. 31; 41:10
17 Min. 34:30 – 36
18 u.a. Min 52; 54
19 Min. 54 - 55
20 Min. 68:30 – 70:10
21 Min. 84
22 Min 6 – 6:25
23 Min. 20 - 21
24 Als Beispiel hierfür dient die Szene, in denen er einige Jungen erwischt, die seine geheimen Musikunterlagen gestohlen hatten, und in einer Rangelei mit ihnen vom Aufseher entdeckt wird, vor dem er die Jungen dennoch wieder in Schutz nimmt (Min. 22)
25 Min. 76:30
26 Min. 4:25
27 Min. 10:30
28 Min. 81:05
29 Pépinot ist der Name des Jungen, der auf seinen Wunsch hin von Monsieur Mathieu beim Verlassen des Internats mitgenommen wird
30 Min. 67:30
31 Min. 76: 20
32 Min. 48:40
33 Min. 10
34 Min. 30:35
35 Min. 39