Schon ab 1520 hatten Spanier und Franzosen damit begonnen, im Süden der USA Siedlungen zu errichten. Im 17. Jahrhundert jedoch wurden sie von den Engländern nach Florida und Louisiana verdrängt. Das gute Klima und der fruchtbare Boden ermöglichte den Anbau einiger Sonderkulturen, so konnten Baumwollspinnereien und Tabakmanufakturen mit Rohstoffen beliefert werden. Es entstand die für den „Alten Süden“ charakteristische Plantagenwirtschaft. Sie lieferte den Hintergrund für das vorzugsweise romantische Bild der Südstaaten mit ihren weißen Villen, Baumwollfeldern und Baptistenkirchen, den Blues- und Jazzmusikern, das Bild von der bisweilen melodramatischen Provinz in bewusster Distanz zum Rest der Nation.
Doch die Wirklichkeit sah anders aus: Die angenehme Seite des Lebens blieb alleine der Pflanzeraristokratie vorbehalten zu Lasten der Sklaven, die oftmals von ihrem Herrn nicht viel besser als Vieh behandelt wurden. Mit der Zeit begann man sich im Süden zurückzulehnen, wohingegen es in den sklavenfreien Nordstaaten landwirtschaftlich und technisch voran ging. Der Gegensatz zwischen den Nord- und den Südstaaten verstärkte sich zusehends und führte letztendlich zum amerikanischen Bürgerkrieg. In der anschließenden Aufbauphase sollte sich zeigen, ob der Süden den Entwicklungsvorsprung der Nordstaaten aufzuholen in der Lage war.(Ward, G., Hrgs., Südstaaten USA, 1994, Seite 86)
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Räumliche Abgrenzung des „Alten Südens“
- 3. Die natürliche Ausstattung des „Alten Südens“
- 4. Die wirtschaftliche Entwicklung bis zum Bürgerkrieg
- 4.1. Herausbildung des Nord-Süd-Gegensatzes im 17. Jahrhundert
- 4.2. Entwicklung des Cotton Belt im 18. und 19. Jahrhundert
- 4.3. Sklaverei
- 4.4. Die Entwicklung hin zum Bürgerkrieg
- 5. Der amerikanische Bürgerkrieg
- 5.1. Der allgemeine Charakter des Krieges
- 5.2. Wirtschaft während des Krieges
- 5.3. Die Ausgangslage der Nord- und der Südstaaten
- 5.4. Der Verlauf des Krieges
- 5.5. Auswirkungen des Krieges
- 6. Wirtschaftentwicklung bis 1932
- 6.1. Die Phase der Reconstruction
- 6.2. Die Entwicklung nach 1877
- 7. Herausbildung des „Neuen Südens“
- 7.1. Das Programm des New Deal
- 7.2. Agrarstrukturelle Wandlungen im Südosten
- 7.3. Die Entwicklung der Industrie im Südosten vor 1940
- 7.4. Der Aufstieg des „Sunbelt“
- 7.5. Die heutige Stellung der Staaten des „Alten Südens“ in den Vereinigten Staaten
- 8. Die kulturelle Entwicklung des „Alten Südens“
- 8.1. Grundsätzliches
- 8.2. Architektur
- 8.3. Religion
- 8.4. Der Blues
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung des „Alten Südens“ der USA. Ziel ist es, die historischen Prozesse zu beleuchten, die zu den markanten Unterschieden zwischen dem Süden und den Nordstaaten führten und die bis heute andauern. Die Arbeit analysiert die Entwicklung der Region vom Beginn der Kolonialisierung bis kurz vor dem 20. Jahrhundert.
- Die Herausbildung des Nord-Süd-Gegensatzes im 17. Jahrhundert
- Die Rolle der Plantagenwirtschaft und der Sklaverei
- Der Einfluss des amerikanischen Bürgerkriegs
- Die wirtschaftliche Entwicklung im „Alten Süden“
- Die kulturelle Identität des „Alten Südens“
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Die Einführung skizziert die frühen Siedlungsgeschichte des Südens der USA, beginnend mit spanischen und französischen Siedlungen, die später von englischen Siedlern verdrängt wurden. Sie betont den Einfluss des günstigen Klimas und des fruchtbaren Bodens auf die Entwicklung der Plantagenwirtschaft und das romantische, aber letztendlich irreführende Bild des „Alten Südens“, das von der Realität der Sklaverei und den wachsenden Gegensätzen zum Norden abweicht. Der Fokus liegt auf der Entstehung des Nord-Süd-Gegensatzes, der im amerikanischen Bürgerkrieg gipfelte und dessen Folgen die darauffolgenden Kapitel untersuchen.
2. Räumliche Abgrenzung des Alten Südens: Dieses Kapitel behandelt die Schwierigkeiten bei der genauen geographischen Definition des „Alten Südens“, da unterschiedliche statistische Abgrenzungen der US-amerikanischen Behörden zu Inkonsistenzen führen. Es hebt die kulturgeographische Abgrenzung durch die Plantagenwirtschaft mit Sklavenarbeit hervor und benennt die Nordgrenze als die Mason-Dixon-Linie. Das Kapitel unterscheidet zwischen einem Kernraum des intensiven Baumwollanbaus und einem Randgebiet mit weniger spezialisierter Landwirtschaft. Ausnahmen wie Florida werden aufgrund ihrer abweichenden historischen Entwicklung diskutiert.
3. Die natürliche Ausstattung des „Alten Südens“: Dieses Kapitel beschreibt die natürlichen Gegebenheiten des Südostens der USA, die die Grundlage für den großflächigen Anbau von Sonderkulturen bildeten. Es charakterisiert das warmgemäßigte, humide Klima mit hohen Niederschlägen und einer langen frostfreien Periode. Die ursprüngliche Waldfläche und die vorherrschenden Böden werden ebenfalls beschrieben. Das Kapitel unterstreicht die Eignung des Gebietes für die Landwirtschaft, weist aber auch auf Risiken wie Bodenerosion bei einseitigem Anbau hin.
4. Die wirtschaftliche Entwicklung bis zum Bürgerkrieg: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung der wirtschaftlichen Unterschiede zwischen dem Süden und dem Norden, die bis in die Anfänge der Kolonialisierung zurückreichen. Es vergleicht die Entwicklung verschiedener Kolonisationszentren und beschreibt die Herausbildung der Plantagenwirtschaft im Süden mit Tabak, Indigo und später Baumwolle als dominierende Exportgüter. Im Gegensatz dazu wird die vielfältigere und flexiblere Wirtschaft des Nordens mit Küstenfischerei, Schiffsbau und anderen Industrien dargestellt. Das Kapitel zeigt, wie diese divergierenden Wirtschaftsstrukturen den Nord-Süd-Gegensatz weiter verschärften.
Schlüsselwörter
Alter Süden, USA, Plantagenwirtschaft, Sklaverei, Bürgerkrieg, Nord-Süd-Gegensatz, wirtschaftliche Entwicklung, kulturelle Entwicklung, Baumwolle, Tabak, Reconstruction, New Deal, Sunbelt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung des „Alten Südens“ der USA
Was ist der Gegenstand des Textes?
Der Text untersucht die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung des „Alten Südens“ der USA von der Kolonialzeit bis kurz vor dem 20. Jahrhundert. Er analysiert die historischen Prozesse, die zu den markanten Unterschieden zwischen dem Süden und den Nordstaaten führten und bis heute andauern.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt die Herausbildung des Nord-Süd-Gegensatzes, die Rolle der Plantagenwirtschaft und der Sklaverei, den Einfluss des amerikanischen Bürgerkriegs, die wirtschaftliche Entwicklung im „Alten Süden“, die kulturelle Identität des „Alten Südens“, die geographische Abgrenzung des „Alten Südens“, die natürliche Ausstattung der Region und die Entwicklung zum „Neuen Süden“. Spezifische Aspekte beinhalten die Entwicklung des Cotton Belt, das Programm des New Deal, agrarkulturelle Wandlungen und den Aufstieg des Sunbelt.
Wie ist der Text strukturiert?
Der Text ist in Kapitel unterteilt, beginnend mit einer Einführung und einer Abgrenzung des „Alten Südens“. Es folgen Kapitel zur natürlichen Ausstattung, zur wirtschaftlichen Entwicklung bis zum Bürgerkrieg, zum Bürgerkrieg selbst, zur Entwicklung bis 1932, zur Herausbildung des „Neuen Südens“ und zur kulturellen Entwicklung. Jedes Kapitel bietet eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte.
Welche geographische Region wird betrachtet?
Der Text betrachtet den „Alten Süden“ der USA. Die genaue geographische Abgrenzung wird als schwierig dargestellt, da verschiedene statistische Definitionen existieren. Der Text betont die kulturgeographische Abgrenzung durch die Plantagenwirtschaft mit Sklavenarbeit und nennt die Mason-Dixon-Linie als Nordgrenze. Ausnahmen und Randgebiete werden ebenfalls diskutiert.
Welche Rolle spielte die Sklaverei?
Die Sklaverei spielt eine zentrale Rolle im Text. Sie wird als integraler Bestandteil der Plantagenwirtschaft und ein Hauptfaktor für den Nord-Süd-Gegensatz dargestellt. Der Text analysiert die Auswirkungen der Sklaverei auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Südens.
Welche Bedeutung hatte der amerikanische Bürgerkrieg?
Der amerikanische Bürgerkrieg wird als Wendepunkt in der Geschichte des „Alten Südens“ beschrieben. Der Text untersucht den Verlauf des Krieges, die wirtschaftlichen Auswirkungen und seinen Einfluss auf die nachfolgende Entwicklung der Region.
Wie ist die wirtschaftliche Entwicklung dargestellt?
Die wirtschaftliche Entwicklung wird von der frühen Kolonialzeit bis ins 20. Jahrhundert verfolgt. Es werden die Herausbildung der Plantagenwirtschaft mit Tabak, Indigo und Baumwolle, der Vergleich zur Wirtschaft des Nordens, die Auswirkungen des Bürgerkriegs und die Entwicklung nach der Reconstruction inklusive des New Deal und des Aufstiegs des Sunbelts dargestellt.
Welche Aspekte der kulturellen Entwicklung werden behandelt?
Der Text behandelt verschiedene Aspekte der kulturellen Entwicklung, darunter Architektur, Religion und Musik (Blues). Er zeigt, wie die Kultur des „Alten Südens“ geprägt wurde durch die Geschichte der Region, einschließlich der Sklaverei und der Plantagenwirtschaft.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Text?
Schlüsselwörter sind: Alter Süden, USA, Plantagenwirtschaft, Sklaverei, Bürgerkrieg, Nord-Süd-Gegensatz, wirtschaftliche Entwicklung, kulturelle Entwicklung, Baumwolle, Tabak, Reconstruction, New Deal, Sunbelt.
Wo finde ich mehr Informationen?
Der Text selbst bietet detaillierte Informationen und Kapitelzusammenfassungen. Weitere Informationen können über die im Text genannten Schlüsselwörter in wissenschaftlicher Literatur recherchiert werden.
- Arbeit zitieren
- Janine Bittner (Autor:in), 2000, Kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung des "Alten Südens" der USA, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/47012