Heinrich VIII. und sein Leben hat Autoren, Theologen und Historiker schont seit jeher beschäftigt und zu neuen Büchern und Texten inspiriert. So ist es sicherlich nicht verwunderlich, dass eine der Hauptherausforderungen bei der Erstellung dieser Seminararbeit darin bestand, eine Auswahl an geeigneter Literatur zu treffen, da die Menge an Literatur, die es zu Heinrich VIII., seinem Leben und seinem Wirken gibt, aufgrund der seit Jahrhunderten andauernden Faszination, die der Tudor auf unterschiedlichste Gruppen von Menschen ausübt, wirklich immens und daher kaum überschaubar ist. Ich habe, um den neuesten Forschungsstand abzudecken, sowohl Werke älteren Datums mit früheren Ansichten, als auch Werke neueren Datums, berücksichtigt. Um die Fragestellung aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, beinhaltet die Literaturliste zudem sowohl Werke englischer als auch deutscher und französischer Autoren.
Anlässlich des Reformationsjubiläums im vergangenen Jahr beschäftigte ich mich mit dem Verlauf der Reformation in anderen Ländern und stieß so unweigerlich auf die englische Reformation und ihre Anfänge unter Heinrich VIII. Da ich schon immer sehr England-affin war und ich zudem begeistert die Serie Die Tudors, die vor einigen Jahren ausgestrahlt wurde, verfolgt hatte, wurde mir sehr schnell klar, dass ich mich in meiner Seminararbeit mit Heinrich VIII. beschäftigen wollte. Zudem bin ich der Meinung, dass die Gründung der Anglicana Ecclesia unter dem Tudor eine seiner bedeutendsten, weil noch immer bestehenden, Leistungen war und ich werde daher in meiner Arbeit analysieren, worin die Ursachen für die Herauslösung der englischen Kirche aus dem Machtbereich des Vicarius Dei, des Stellvertreters Christi auf Erden, lagen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Dynastie der Tudors-Eine Vorgeschichte
- 1.1 Rechtfertigung der Herrschaft Heinrichs VII.
- 1.2. Heirat Heinrichs VIII. mit Katharina von Aragon
- 2.0. Heinrich VIII. und die Kirche
- 2.1. Verteidiger des Glaubens
- 2.2. Heinrich VIII. und die Rechtfertigung seines Suprematsanspruchs
- 2.2.1. Historische Belege für den königlichen Supremat
- 2.2.2. Literarische Belege für den königlichen Supremat
- 3.0. Heinrich VIII. und der Konflikt mit Rom
- 3.1. Heinrichs Suche nach einer Lösung in der Scheidungssache mit Katharina
- 3.1.1. Gründe für die Scheidung Heinrichs von Katharina
- 3.1.2. Argumentationsansätze Heinrichs VIII.
- 3.1.3. Clemens VII. und Karl V.
- 3.1.4. Das Reformationsparlament.
- 3.2. Der Bruch mit Rom
- 3.2.1. Verlauf der Loslösung von Rom
- 3.2.2. Abwägung der Meinung verschiedener Autoren zur zeitlichen Verortung des Bruchs mit Rom.
- 4.0. Thomas Cromwell und der Bruch mit Rom: seine Rolle und seine Motivation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert die Ursachen des Bruchs von Heinrich VIII. mit Rom und der daraus resultierenden Gründung der Anglikanischen Kirche. Sie befasst sich mit Heinrichs Anspruch auf das königliche Supremat, den historischen und literarischen Belegen dafür und den Gründen für die Scheidung von Katharina von Aragon.
- Die Rechtfertigung der Herrschaft Heinrichs VII. und die Herausforderungen der Sicherung der Tudor-Dynastie
- Heinrich VIII. als "Verteidiger des Glaubens" und die Rechtfertigung seines Suprematanspruchs
- Die Gründe für die Scheidung von Katharina von Aragon und die Auseinandersetzung mit dem Papst
- Der Verlauf des Bruchs mit Rom und die Folgen für die englische Kirche
- Die Rolle von Thomas Cromwell im Prozess der Loslösung von Rom
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Rechtfertigung der Herrschaft Heinrichs VII. nach der Schlacht von Bosworth, die den Rosenkrieg beendete. Trotz seines Sieges war Heinrichs Anspruch auf den englischen Thron nicht unumstritten. Seine illegitime Abstammung und seine walisische Herkunft stellten ihn vor Herausforderungen, die er durch die Sicherung der Tudor-Dynastie bewältigen musste.
Das zweite Kapitel befasst sich mit Heinrich VIII. als "Verteidiger des Glaubens" und untersucht seine Bemühungen, seinen Anspruch auf das königliche Supremat durchzusetzen. Es werden historische und literarische Belege für den Anspruch des Königs auf die höchste Autorität in kirchlichen Angelegenheiten vorgestellt.
Das dritte Kapitel beschreibt den Konflikt zwischen Heinrich VIII. und Rom, der durch seine Scheidung von Katharina von Aragon ausgelöst wurde. Es analysiert die Gründe für die Scheidung, die Argumentationsansätze Heinrichs, die Reaktion von Papst Clemens VII. und Kaiser Karl V., sowie die Bedeutung des Reformationsparlaments.
Das vierte Kapitel beleuchtet die Rolle von Thomas Cromwell beim Bruch mit Rom. Es untersucht seine Motivation und seinen Einfluss auf die Entwicklung der Anglikanischen Kirche.
Schlüsselwörter
Heinrich VIII., Tudor-Dynastie, königliches Supremat, Reformation, Anglikanische Kirche, Scheidung, Katharina von Aragon, Papst, Clemens VII., Karl V., Thomas Cromwell, Bruch mit Rom, Rechtfertigung, historische Belege, literarische Belege, religiöse Reform, Machtkonflikt.
- Arbeit zitieren
- Martin de Germareskauuensis (Autor:in), 2018, Heinrich VIII. und die Ursachen seines Bruchs mit Rom, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/470039