Die zentrale These der Arbeit ist angelehnt an Shooman, dass trotz des veränderten Kontextes, Narrative und Stereotype des Orientalismus nach Edward Said im deutschsprachigen Islamdiskurs der Gegenwart bedient und reproduziert werden. Ich gehe davon aus, dass dies jedoch mitunter mit veränderten Begrifflichkeiten geschieht, dass beispielsweise anstatt "Orient" der Begriff der "Welt des Islam" verwendet wird. Vor diesem Hintergrund ist die Rede vom "Orientalismus im neuen Gewand?".
In ihrem Buch "... weil ihre Kultur so ist" analysiert Yasemin Shooman Narrative des anti-muslimischen Rassismus. Sie konstatiert:"Vielmehr reflektieren diese Topoi [des antimuslimischen Rassismus] unterschiedliche Wahrnehmungstraditionen. Eine solche Traditionslinie stellen orientalistische Diskurse des ausgehenden 18. und vor allem 19. Jahrhunderts dar. Sie stehen, wie der Literaturwissenschaftler Edward Said dargelegt hat, in enger Verbindung zum Kolonialismus." Was Shooman hier feststellt soll in dieser Arbeit tentativ anhand der Analyse eines geeigneten Diskursbeitrags im Hinblick auf die deutschsprachige Islamdebatte untersucht werden.
Grundsätzlich ist natürlich anzumerken, dass Diskurse stets als raum- und zeitgebunden anzusehen sind. Der zu untersuchende Islamdiskurs im deutschsprachigen Raum ist so vor einem postkolonialen Hintergrund und im Kontext eines Westeuropas, in dem Musliminnen und Muslime Teil einer Minderheit und überwiegend Migrantinnen und Migranten beziehungsweise deren Nachfahren sind, zu interpretieren.
Inhaltsverzeichnis
- ORIENTALISMUS NACH EDWARD W. SAID.
- ANALYSE DES DISKURSBEITRAGS.
- EINLEITUNG
- AUFBAU UND METHODIK
- AUSWAHL DES KORPUS
- ANALYSE DER AUSGEWÄHLTEN DISKURSFRAGMENTE.
- ZUSAMMENFASSUNG...
- FAZIT
- LITERATURVERZEICHNIS.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den deutschsprachigen Islamdiskurs der Gegenwart im Hinblick auf Narrative und Stereotype des Orientalismus, wie sie von Edward W. Said beschrieben wurden. Ziel ist es, die These zu belegen, dass trotz des veränderten Kontextes, Narrative und Stereotype des Orientalismus nach Said im deutschsprachigen Islamdiskurs bedient und reproduziert werden. Dabei wird untersucht, inwiefern sich diese Narrative im Laufe der Zeit in ihren Begriffen und Ausdrucksformen möglicherweise verändert haben.
- Analyse des deutschsprachigen Islamdiskurses im Kontext des Orientalismus
- Rezeption und Anwendung der Theorie des Orientalismus von Edward W. Said im deutschsprachigen Kontext
- Untersuchung von Narrative und Stereotypen des Orientalismus im aktuellen Islamdiskurs
- Bedeutung des postkolonialen Hintergrunds und des Migrationskontextes für die Analyse
- Veränderung von Begriffen und Ausdrucksformen des Orientalismus im Laufe der Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und beschreibt die Relevanz des Orientalismus für den deutschsprachigen Islamdiskurs. Sie definiert die zentrale These und skizziert die Methodik der Untersuchung.
- Aufbau und Methodik: Dieses Kapitel erläutert den methodischen Ansatz der Arbeit. Es stellt die Theorie des Orientalismus nach Edward W. Said vor und beschreibt die Vorgehensweise der Diskursanalyse.
- Orientalismus nach Edward W. Said: Dieses Kapitel bietet eine Einführung in die Theorie des Orientalismus nach Edward W. Said. Es beleuchtet Saids Lebensgeschichte und Kontext und erklärt die Bedeutung seines Werks "Orientalism".
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Schlüsselwörter: Orientalismus, Islamdiskurs, postkoloniale Theorie, Diskursanalyse, Edward W. Said, Narrative, Stereotype, deutschsprachiger Raum, Minderheiten, Migration, Islam, Wahrnehmungstraditionen, Islamdebatte.
- Arbeit zitieren
- Felix Sailer (Autor:in), 2019, Narrative des Orientalismus in deutschen Islamdiskursen der Gegenwart. Eine postkoloniale Analyse, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/469733