„Konfrontative Pädagogik“ ist ein Reizthema, welches immer wieder zu Kontroversen führt – sei es in Fachliteratur oder auch in anderen Medien. In den Fokus fallen dabei vor allem das Konzept der Glen Mills School des US-Amerikaners Sam Ferrainola sowie die Methode des Anti-Aggressivitäts-Trainings® und Coolness-Trainings® von Jens Weidner. Die Gründe für eine breite Abwehrhaltung seitens deutscher (Sozial-)Pädagogen gegenüber konfrontativer Ansätze sind vielschichtig.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, auf Basis einer umfassenden und unvoreingenommenen Darstellung von konfrontativen Ansätzen und Konzepten sowie über eine sachliche wie fachliche Diskussion unterschiedlichster themenbezogener Aspekte, einen Kommunikations- bzw. Verständigungsprozess hinsichtlich eines ganzheitlichen Umdenkens auf dem Gebiet der Jugendhilfe in Gang zu setzen, der Jenseits bzw. frei von Polemik und Trotz stattfinden kann.
Den Einstieg in das Thema bildet zunächst die Begriffsbestimmung von „Konfrontation“. Es folgt eine Deskription der Zielgruppen sowie der Anwendungsbereiche von konfrontativen Ansätzen. Anschließend wird dem Leser die anhand der vorliegenden Literatur analysierte Grundorientierung der Konfrontativen „Pädagogik“ vorgestellt.
Im dann folgenden Abschnitt werden zunächst theoretisch relevante Vorläufer und methodische Grundlagen der Konfrontativen Pädagogik bzw. konfrontativer Konzepte prägnant vorgestellt, bevor anschließend auf das Modell der Glen Mills School sowie auf die Methoden Anti-Aggressivitäts-Training (AAT)® und Coolness Training (CT)® näher Bezug genommen wird.
Nachdem nun eine fundierte Grundlage zum Verständnis konfrontativer Ansätze geschaffen wurde, soll in die fachliche Debatte bezüglich der Klassifikation in „Akzeptierende“ und „Konfrontative Pädagogik“ eingestiegen werden. Die Diskussion setzt sich in den Punkten „5. Kritische Betrachtung“, „6.1 Konsequenzen der Konfliktvermeidung“ und „6.2 ‚Glaubenskriege’ oder Theorienstreit“ fort.
Den Abschluss der vorliegenden Arbeit bildet eine Schlussbetrachtung mit resümierendem Charakter, an die sich jedoch ein Ausblick mit denkbaren Veränderungsvorschlägen für die Soziale Arbeit auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendarbeit anschließt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begrifflichkeiten, Grundlagen und Orientierung
- 2.1 Der Begriff „Konfrontation“
- 2.2 Bestimmung von Zielgruppen und Anwendungsgebieten
- 2.3 Grundorientierung
- 3. Methodik der Konfrontativen Pädagogik
- 3.1 Theoretische/Methodische Grundlagen
- 3.2 Glen Mills Schools
- 3.3 Anti-Aggressivitäts-Training (AAT) / Coolness Training (CT) ®
- 3.4 Weitere Konzepte und Programme
- 4. Vergleich von „Akzeptierender“ und „Konfrontativer“ Pädagogik
- 5. Kritische Betrachtung
- 6. Diskussion
- 6.1 Konsequenzen der Konfliktvermeidung
- 6.2 „Glaubenskriege“ oder Theorienstreit
- 7. Perspektiven und Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, durch eine umfassende Darstellung konfrontativer Ansätze in der Pädagogik und eine sachliche Diskussion der verschiedenen Aspekte, einen Verständigungsprozess für ein ganzheitliches Umdenken in der Jugendhilfe anzustoßen. Sie soll frei von Polemik und kontroversen Debatten stattfinden.
- Begriffsbestimmung und Abgrenzung konfrontativer pädagogischer Ansätze
- Methoden der Konfrontativen Pädagogik (Glen Mills Schools, AAT/CT)
- Vergleich mit akzeptierenden pädagogischen Konzepten
- Kritische Auseinandersetzung mit konfrontativen Methoden
- Zielgruppen und Anwendungsgebiete konfrontativer Pädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Arbeit untersucht das Reizthema „Konfrontative Pädagogik“, insbesondere die Konzepte der Glen Mills School und des Anti-Aggressivitäts-Trainings (AAT) und Coolness-Trainings (CT). Sie befasst sich mit der Ablehnung konfrontativer Ansätze durch deutsche Sozialpädagogen und strebt einen sachlichen Diskurs an, der ein Umdenken in der Jugendhilfe ermöglichen soll.
2. Begrifflichkeiten, Grundlagen und Orientierung: Dieses Kapitel klärt den Begriff „Konfrontation“ lexikalisch und psychologisch. Es definiert die Zielgruppen konfrontativer Ansätze, vor allem gewaltbereite und delinquente Jugendliche, bei denen herkömmliche Methoden versagen. Die Grundorientierung der Konfrontativen Pädagogik wird vorgestellt, die auf der Ergänzung und nicht der Alternative zu lebensweltorientierten Ansätzen basiert und als ultima ratio für Jugendliche mit externalisierenden Verhaltensweisen gilt.
Schlüsselwörter
Konfrontative Pädagogik, Glen Mills Schools, Anti-Aggressivitäts-Training (AAT), Coolness Training (CT), Jugendhilfe, Gewaltprävention, Delinquenz, Mehrfachauffälligkeit, Konfliktbewältigung, Handlungskompetenz, Empathie, Frustrationstoleranz.
Häufig gestellte Fragen zu "Konfrontative Pädagogik"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über konfrontative Ansätze in der Pädagogik. Sie beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel sowie Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Darstellung und Diskussion konfrontativer Methoden, insbesondere der Glen Mills Schools und des Anti-Aggressivitäts-Trainings (AAT) / Coolness Trainings (CT), im Kontext der Jugendhilfe.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Begriffsbestimmung und Abgrenzung konfrontativer pädagogischer Ansätze; Methoden der Konfrontativen Pädagogik (Glen Mills Schools, AAT/CT); Vergleich mit akzeptierenden pädagogischen Konzepten; kritische Auseinandersetzung mit konfrontativen Methoden; Zielgruppen und Anwendungsgebiete konfrontativer Pädagogik; Konsequenzen der Konfliktvermeidung; und die Auseinandersetzung mit kontroversen Debatten ("Glaubenskriege" oder Theorienstreit) im Kontext der Konfrontativen Pädagogik.
Welche Methoden der Konfrontativen Pädagogik werden vorgestellt?
Die Arbeit stellt insbesondere die Glen Mills Schools und das Anti-Aggressivitäts-Training (AAT) / Coolness Training (CT) vor und analysiert deren Methoden im Detail. Weitere Konzepte und Programme werden ebenfalls erwähnt.
Wie wird die Konfrontative Pädagogik im Vergleich zu akzeptierenden Ansätzen dargestellt?
Die Arbeit beinhaltet einen expliziten Vergleich zwischen konfrontativen und akzeptierenden pädagogischen Konzepten, um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzuzeigen.
Welche Zielgruppen werden durch konfrontative Pädagogik adressiert?
Konfrontative Ansätze richten sich vor allem an gewaltbereite und delinquente Jugendliche, bei denen herkömmliche Methoden versagt haben. Die Arbeit definiert die relevanten Zielgruppen und Anwendungsgebiete präzise.
Wie wird die kritische Auseinandersetzung mit der Konfrontativen Pädagogik in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit enthält einen Abschnitt zur kritischen Betrachtung konfrontativer Methoden und diskutiert die möglichen Nachteile und Risiken dieser Ansätze.
Was ist das übergeordnete Ziel dieser Arbeit?
Das Ziel ist es, durch eine umfassende Darstellung und sachliche Diskussion konfrontativer Ansätze in der Pädagogik einen Verständigungsprozess und ein ganzheitliches Umdenken in der Jugendhilfe anzustoßen. Die Arbeit strebt einen Diskurs an, der frei von Polemik und kontroversen Debatten ist.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Konfrontative Pädagogik, Glen Mills Schools, Anti-Aggressivitäts-Training (AAT), Coolness Training (CT), Jugendhilfe, Gewaltprävention, Delinquenz, Mehrfachauffälligkeit, Konfliktbewältigung, Handlungskompetenz, Empathie und Frustrationstoleranz.
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- Dipl.-Sozialpäd. Stefan Dannheiser (Author), 2005, Konfrontative Pädagogik. Standortbestimmung, Methodik, Modelle, Ziele, Praxis und Kritik, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/46895