Diese Arbeit thematisiert die Kombination von Druck und Bildunterschrift in den Werken Goyas, die als eine von dem Künstler entwickelte "Sprache" zu verstehen ist, die die Einheit von Sichtbarem und Hörbarem aufhebt, so dass man von einer Sprache zwischen Text und Bild sprechen kann. Diese Verbindung hat semantische Brüche zur Folge und lässt mediale Zwischenräume entstehen. Somit baut Goyas Sprache durch ihre Intermedialität mehrdeutige und höchst ambivalente Sinnwelten auf, was exemplarisch an ausgewählten Caprichos gezeigt wird.
Los Caprichos, die zwischen 1796 und 1798 entstanden sind, sind das Werk Goyas, das am meisten dazu beitrug, seinen Namen und seine Kunst in ganz Europa bekannt zu machen. Goya gilt nicht nur als der einzige bedeutende Graphiker, den Spanien hervorgebracht hat, sondern markiert den Beginn der modernen Malerei und wird als Vorläufer des Expressionismus und des Surrealismus angesehen.
Da Goyas Leben und Werk von zwei Epochen und ihres Übergangs geprägt ist, soll der Analyse der Caprichos ein historischer Überblick vorangestellt werden. Von besonderem Interesse ist dabei, welcher Stellenwert der Aufklärung in Spanien zukommt und inwieweit diese mit Goya in Zusammenhang gebracht werden kann. Ausgehend von einer kurzen Einführung wird an drei Caprichos, die die Themenvielfalt von Goyas Werk widerspiegeln sollen, untersucht werden, wie Goyas Sprache funktioniert, welche Möglichkeiten sie bietet und welche Probleme sich ergeben. Im Zentrum der Betrachtung steht dabei die Frage, in welchem Verhältnis die Radierungen zu ihren Bildunterschriften und den Kommentaren stehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1 Spanien im Zeitalter der Aufklärung.
- 2.1.1 Staat und Gesellschaft im 18. Jahrhundert
- 2.1.2 Grundzüge der Aufklärung in Spanien
- 2.2 Einführung in Goyas Caprichos.
- 2.2.1 Die Caprichos in der Biographie von Goya
- 2.2.2 Das Konzept des capriccio
- 2.2.3 Der Inhalt der Caprichos
- 2.3 Das Capricho 2
- 2.3.1 Bildbeschreibung
- 2.3.2 Bildunterschrift und intermedialer Bezug zu Jovellanos
- 2.3.3 Das Verhältnis von Text und Bild
- 2.4 Das Capricho 14
- 2.4.1 Bildbeschreibung
- 2.4.2 Bildunterschrift und intermedialer Bezug zu Moratín
- 2.4.3 Das Verhältnis von Text und Bild
- 2.5 Das Capricho 23
- 2.5.1 Bildbeschreibung
- 2.5.2 Bildunterschrift
- 2.5.3 Das Verhältnis von Text und Bild
- 2.1 Spanien im Zeitalter der Aufklärung.
- 3. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Goyas Caprichos im Kontext des späten 18. Jahrhunderts. Sie beleuchtet die Verbindung von Bild und Text in diesen Radierungen und analysiert, wie Goya eine „Sprache“ zwischen Text und Bild entwickelt hat. Die Arbeit zielt darauf ab, die Intermedialität von Goyas Werk zu erforschen und die vielschichtigen Bedeutungsräume seiner Caprichos zu entschlüsseln.
- Die Rolle der Aufklärung in Spanien und ihre Relevanz für Goyas Schaffen
- Die Analyse von Goyas Caprichos als Ausdruck seiner „Sprache“ zwischen Text und Bild
- Die Untersuchung von Goyas „observaciones“ und der Möglichkeiten seiner künstlerischen Sprache
- Die Erforschung der intermedialen Brüche und Sinnwelten in Goyas Caprichos
- Die Analyse des Verhältnisses zwischen Radierungen, Bildunterschriften und Kommentaren
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Caprichos von Goya ein und stellt das Werk im Kontext seines Lebens und Schaffens vor. Sie beschreibt Goyas künstlerischen Stil und seine Bedeutung als Wegbereiter des Expressionismus und Surrealismus. Anschließend wird die Entstehung der Caprichos und die Bedeutung der Kombination von Bild und Text erörtert.
Der Hauptteil der Arbeit befasst sich zunächst mit Spanien im Zeitalter der Aufklärung. Er beleuchtet die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen des 18. Jahrhunderts und die Bedeutung der Aufklärung in Spanien. Anschließend werden die Caprichos von Goya im Detail vorgestellt. Die einzelnen Kapitel untersuchen exemplarisch drei Caprichos, um Goyas „Sprache“ zwischen Text und Bild zu verdeutlichen. Dabei werden die Bilder analysiert, die Bildunterschriften interpretiert und das Verhältnis von Text und Bild im Kontext der jeweiligen Caprichos untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit folgenden Schlüsselbegriffen: Francisco de Goya, Caprichos, spanische Aufklärung, Intermedialität, Text-Bild-Beziehung, „Sprache“ zwischen Text und Bild, „observaciones“, Mehrdeutigkeit, Ambivalenz, Radierungen, Bildunterschriften, Kommentare.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2011, Die Sprache Goyas zwischen Text und Bild, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/468465