Das Bundesministerium des Inneren schreibt in seinem Verfassungsschutzbericht 1992 von 17 Tötungsdelikten mit rechtsextremistischem Hintergrund. Die rechtsextremistische, insbesondere fremdenfeindliche Motivation erreichte eine neue Dimension. Die Gewalt übertraf die Vorjahre in allen Bereichen erheblich und stieg mit 2639 Gewalttaten auf einen neuen Höchststand.
Im Hinblick auf die große Zahl der Tötungsdelikte soll erarbeitet werden, wie es zu diesem Anstieg kommen konnte.
Genauer: Worin liegen die Ursachen für den drastischen Anstieg der rechtsextremen Gewalttaten und Tötungsdelikte im Jahr 1992 ?
Um diese Frage beantworten zu können, werde soll zunächst ein Überblick über die rechtsextremistische und fremdenfeindliche Gewalt in Deutschland gegeben werden und ein genauerer Blick auf die Geschehnisse in den Jahren 1991 und 1992 gelegt werden. Um diese Ereignisse und die Intentionen der Rechtsextremisten verstehen zu können, befasst sich diese Arbeit mit den Merkmalen des Rechtsextremismus. Hier soll es nur um grundlegende Einstellungen gehen und nicht um tiefgreifende Fragen, wie z. B. die unterschiedlichen Engagements einzelner Parteien oder deren Stellung untereinander. Da diese Tötungsdelikte sich kurz nach der Wiedervereinigung ereigneten, ist es wichtig die rechtsradikalen Strukturen in der ehemaligen DDR und der BRD zu vergleichen. Es soll im Hinblick auf die Wiedervereinigung herausgefunden werden, ob und wie ein Zusammenhang besteht. Des weiteren werden Themen wie Arbeitslosigkeit, soziale Stellung, Einwanderungsgesetz oder die Kriminalität der Ausländer angesprochen.
Auch ist es wichtig, wie sich die Regierung in dieser Zeit und kurz zuvor verhalten hat. In wieweit gibt es einen Zusammenhang der Gewalttaten mit der Exekutiven?
Eine entscheidende Rolle spielen meines Erachtens auch die Medien. Es soll erarbeitet werden, wie sich die Presse verhalten hat und welche Folgen dieses auf die Bevölkerung hatte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rechtsextremistische und fremdenfeindliche Gewalt in Deutschland
- Ausschreitungen rechter Gewalt in den Jahren 1991 und 1992
- Hoyerswerda, September 1991
- Mannheim Schönau, Mai Juni 1992
- Rostock, August 1992
- Mölln, November 1992
- Vergleich von rechtsradikalistischen Strukturen in Ost und West vor der Vereinigung
- Rechtsradikalismus in der DDR bis 1989
- Rechtsradikalismus in der BRD bis 1989
- Tötungsdelikte 1992
- Mögliche Gründe der Ausschreitungen
- Die Asylantenfrage
- Kriminelle Ausländer
- Arbeitslosigkeit
- Grenzöffnung
- Die organisierte Verschiebung der Gewalt
- Die Reaktion der Politik auf die Ausschreitungen
- Die Medien
- Die mediale Berichterstattung über rassistische Gewalt
- Die Medien als Vermittler und Verstärker von Rassismus in den Jahren 1991 und 1992
- Nachahmungstäter aufgrund der Berichterstattung der Medien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Ursachen der rechtsextremen Gewaltentwicklung im Jahr 1992, insbesondere die starken Zunahmen von Gewalttaten und Tötungsdelikten mit rechtsextremistischem Hintergrund.
- Analyse der Rechtsextremistischen und fremdenfeindlichen Gewalt in Deutschland mit besonderem Fokus auf die Ereignisse in den Jahren 1991 und 1992
- Vergleich von Rechtsradikalismus in der DDR und BRD vor der Wiedervereinigung und deren Einfluss auf die Gewaltentwicklung
- Untersuchung möglicher Gründe für die Ausschreitungen, einschließlich der Asylantenfrage, Kriminalität von Ausländern und Arbeitslosigkeit
- Bewertung der Rolle der Regierung und der Medien bei der Gewaltentwicklung und deren Einfluss auf die Öffentlichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den starken Anstieg von rechtsextremer Gewalt im Jahr 1992 und die besonderen Herausforderungen der Wiedervereinigung beleuchtet. Es wird ein Überblick über die Entwicklung der rechtsextremen und fremdenfeindlichen Gewalt in Deutschland gegeben, wobei die Ereignisse in den Jahren 1991 und 1992 im Detail dargestellt werden. Die Arbeit setzt sich mit dem Vergleich von rechtsradikalistischen Strukturen in Ost und West vor der Vereinigung auseinander und beleuchtet die verschiedenen Ursachen für die Gewaltentwicklung, darunter die Asylantenfrage, die Kriminalität von Ausländern und die Arbeitslosigkeit. Es wird auch die Rolle der Regierung und der Medien in Bezug auf die Gewaltentwicklung und deren Einfluss auf die Öffentlichkeit untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Rechtsextremismus, fremdenfeindliche Gewalt, Gewaltentwicklung, Wiedervereinigung, Rechtsradikalismus in der DDR und BRD, Asylantenfrage, Kriminalität von Ausländern, Arbeitslosigkeit, Regierung und Medien, sowie deren Einfluss auf die Öffentlichkeit.
- Arbeit zitieren
- Wilfried Lübben (Autor:in), 2003, Die Ursachen der rechtsextremen Gewalttaten im Jahre 1992, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/46654