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Einsendeaufgabe, 2017
19 Seiten, Note: 0,9
1 DIAGNOSE
1.1 Allgemeine und biometrische Daten
1.2 Leistungsdiagnostik
1.2.1 Testverlauf
1.2.2 Bewertung
1.3 Gesundheits- und Leistungsstatus der Person
2 ZIELSETZUNG/PROGNOSE
2.1 Biometrische Ziele
2.2 Sportmotorische Ziele
3 TRAININGSPLANUNG MESOZYKLUS
3.1 Grobplanung Mesozyklus
3.2 Detailplanung Mesozyklus
3.3 Begründung zum Mesozyklus
3.3.1 Begründung zum angestrebten Belastungsumfang
3.3.2 Begründung zu den ausgewählten Trainingsmethoden
3.3.3 Begründung zur Belastungsprogression
3.3.4 Begründung zu den angestrebten Trainingsbereichen
3.3.5 Begründung der ausgewählten Ausdauergeräte und Bewegungsformen
4 LITERATURRECHERCHE
5 LITERATURVERZEICHNIS
6 TABELLENVERZEICHNIS
Die erste Aufgabe widmet sich der ersten Stufe des Fünf-Stufen-Modells, der Diagnose. Ziel ist es, den Ist-Zustand des Klienten zu bestimmen und somit eine optimale und si - chere Trainingssteuerung zu ermöglichen (Oliver et al., 2008, S. 55-58).
Die weibliche Klientin Frau Y. ist 39 Jahre alt, 180 groß und wiegt 82 kg. Ihr Körperfettanteil beträgt 27%. Beruflich ist sie Bürokauffrau. In ihrer Freizeit schaut sie gerne Fernsehen und trifft sich mit ihren Freundinnen auf einen Kaffee. Im Sommer wandern ihr Mann und sie die Schnarcherklippe im Harz. Sie merkt jedoch, dass Wanderungen sie schon nach einigen Kilometern überfordern und sie oftmals pausieren muss. Bis vor kurzem hat Frau Y. einmal wöchentlich einen 20-minütigen Spinning- Kurs belegt, soll jedoch aufgrund ihres Bluthochdrucks auf Empfehlung ihres Arztes kein Ausdauersport mit einer Herzdruckbelastung mehr durchführen, jedoch weiterhin etwas für die Gesundheit tun. Aufgrunddessen soll sie nun auf Empfehlung des Arztes mithilfe eines gezielten, methodischen Ausdauertrainings Schutzfaktoren aufbauen und ihre Ausdauer verbessern. Zudem sucht sie einen Ausgleich zu ihrer sitzenden zu 95% sitzenden beruflichen Tätigkeit. Die allgemeinen Daten sind folgender Tabelle zu entnehmen. Darüber hinaus sind die biometrischen Parameter in der zweiten Tabelle detektiert:
Tab. 1: allgemeine Daten der Klientin Frau Y.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 2: Biometrische Daten der Klientin Frau Y.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die biometrischen Daten sind zu bewerten, um die weiteren Schritte der Trainingssteue - rung risikolos zu gestalten und relevante Ziele für die Klientin Frau Y. zu definieren.
Der Blutdruck wird mit einem Blutdruckmessgerät ermittelt und lässt anhand der vorgegebenen Klassifikation der American Heart Association folgendes bewerten:
Tab. 3: Blutdruckklassifikation modifiziert nach Mancia et al., 2013, S. 1286
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Wie man der dritten Tabelle entnehmen kann, ist der Blutdruck mit einem Wert von 142 systolisch und 92 diastolisch der ersten Hypertoniestufe zuzuordnen.
Der Ruhepuls ist mit 69 Schlägen pro Minute im durchschnittlichen Bereich, der zwischen 60 und 80 Schlägen definiert ist (Weineck, 2003, S. 50).
Der Körperfettanteil, welcher mit einer Calibermessung durchgeführt worden ist, liegt mit 27% im normalen Bereich. Die Klassifikation kann man folgender Tabelle entneh- men:
Tab 4.: Zuordnung des Körperfettanteils, modifiziert nach Gallagher et al, 2000
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Durch die nicht vorhandenen gesundheitlichen Einschränkungen ergeben sich keine Kontraindikationen aus medizinischer Sicht bezüglich einer hohen Belast- und Trainier- barkeit. Die Hypertoniestufe 1 lässt eine Sportausübung ohne Einschränkung zu (Hoff- mann, 2001, S. 20). Mit diesen erhobenen Daten kann als nächster Teilschritt der Aus- dauertest eingeleitet werden.
Die Ausdauerleistungsfähigkeit der Frau Y. wird auf einem Fahrradergometer durchge- führt. Dieser Pre-Test gehört ebenfalls zu der ersten Stufe des Fünf-Stufen-Modells und wird als deduktiver Ansatz für Ableitung von Trainingsintensitäten, aber auch für den intra- und interindividuellen Leistungsvergleich verwendet (Bös, K., 1987).
Wie in der Aufgabe 1.1 ermittelt, ist die Klientin aus orthopädischer und internistischer Sicht voll belastbar. Jedoch schließt die geringe Erfahrung im Ausdauersport und der schwache Leistungszustand als weibliche Person eine maximale Ausdauertestung aus. Eine sichere Möglichkeit, den Leistungszustand der Klientin zu messen und die Trai- ningsintensitäten für sie zu bestimmen, stellt somit der submaximale Sufentest des Insti- tuts für Prävention und Nachsorge [IPN] (2004, S. 1) dar. Somit wird die Klientin mit der Hypertoniestufe 1 nicht überbelastet. Dies muss ebenfalls beachtet werden, da eine statischen Belastung auf dem Fahrradergometer eine erhöhte Herzdruckarbeit ausübt. Gewählt wurde außerdem aufgrund der niedrigen Erfahrung im Ausdauersport und leistungsschwachem Zustand das Belastungsschema der World Health Organsisation [WHO]. Dieser zeichnet sich durch die Eingangsbelastung von 25 Watt, einer Trittfre- quenz zwischen 60 und 80 Umdrehungen pro Minute und einer Stufendauer von zwei Minuten aus.
Bevor die Ausdauertestung beginnt, muss anhand des Schematas der IPN eine Vorein- stufung durchgeführt werden. Hierbei wird die Pulsobergrenze für den Ausdauertest mithilfe von Alter und Ruheherzfrequenz ermittelt. Diese beträgt bei der Klientin 135 S/min. Da kein regelmäßiges Ausdauertraining erfolgt, wird kein weiterer Pulsaufschlag dazuaddiert (IPN, 2004, S. 4):
Tab. 5: Voreinstufung nach Ruheherzfrequenz und Lebensalter zwischen 30 und 39 (modifiziert nach Trunz, 2001; IPN, 2004, S. 4)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Standardisierung und Einheitlichkeit der Testdurchführung ist von hoher Relevanz, um die Aussagekraft des Ausdauertests so hoch wie möglich zu gestalten.
Aufgrunddessen werden einige relevante Einflussfaktoren wie die Temperatur, die Uhr- zeit, Einstellungen des Sattels und Lenkers und der Koffeingenuss zusätzlich auf dem Testprotokoll vor der Testdurchführung notiert. Die Eingangsbelastung liegt bei 25 Watt. Die Belastung wird mit einer Trittfrequenz von 60 Umdrehungen pro Minute nach jeweils zwei Minuten um 25 Watt gesteigert. Das Herzfrequenzverhalten wird während der einzelnen Belastungsstufen nach jeder Minute notiert. Bei der Pulsobergrenze wird dann der Test beendet und die erreichte Wattanzahl als leistungsdiagnostischer Messpa- rameter (Rost, 2002, S. 52) dokumentiert.
Frau Y. hat insgesamt vier Belastungsstufen vollständig durchfahren und in der fünften Belatungsstufe (125 Watt) die Pulsobergrenze nach ner neuten Minute erreicht. Somit liegt die absolute Wattleistung bei 112,5 Watt.
In folgender Tabelle sind die testrelevanten Parameter aufgeführt und die Dokumentati- on des Testablaufs notiert:
Tab. 6: Parameter zur Ausführung des Ausdauertest der World Health Organisation
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Frau Y. hat ihre Pulsobergrenze von 135 s/min. nach der neunten Minute bei 125 Watt erreicht. Somit kann eine absolute Wattleistung von 112,5 Watt und eine relative Watt - leistung von 1,37 Watt erhoben werden (112,5 Watt/82 kg). Dieser Wert kann anhand der IPN Normwerttabelle für submaximale Radergometertests abgelesen und eingestuft werden (IPN, 2004, S.8).
Als Durchschnittswert wird hier für die Bewertung des Ergebnisses Zweidrittel der zur erbringenden Watt-Soll-Leistung des Vita-Maxima-Tests festgelegt. Dieser beträgt bei den weiblichen Personen in einer Altersspanne von 35 bis 39 Jahren 1,53 Watt/kg.
Folglich ist die Ausdauerleistung der Frau Y. als unterdurschnittlich (*** ) zu bewerten.
1.3 Gesundheits- und Leistungsstatus der Person
Während der Ausdauertestung kam es gesundheitlich zu keinen gesundheitlichen Komplikationen, jedoch lies der Einstiegstest eine unzureichende Ausdauerleistungsfähigkeit festellen. Da das Testergebnis des Ausdauertests unterdurchschnittlich war, muss die Grundlagenausdauer mithilfe des Gesundheitsminimalprogramm erst einmal aufgebaut werden. Dies schließt im ersten Mesozyklus Trainingsmethoden außerhalb der extensiven Dauermethode aus, da erst einmal eine Basis für die Ausdauerleistungsfähigkeit geschaffen werden muss. Weitere Details dazu sind der dritten Aufgabe zu entnehmen.
In der zweiten Aufgabe, die gleichzeitig die zweite Stufe des Fünf-Stufen-Modells darstellt, sind drei relevante Ziele der Klientin festgelegt. Sowohl ein biometrisches, als auch ein sportmotorisches Ziel, sollte aus einem präzisen Inhalt mit einem realistischen Ausmaß bestehen, welches in einer vorgegebenen Zeit erreicht wird. Die Messbarkeit ist wichtig, damit die Werte verglichen und gegebenfalls Maßnahmen ergriffen werden können. Die Ziele sollten zudem mit den Motiven der Klientin übereinstimmen, um auch die Motivation aufrechtzuerhalten.
Die Klientin gibt als Trainingsmotiv an, etwas für die Gesundheit zu tun. Biometrische Parameter, welche oberhalb des Normbereichs liegen, wie beispielsweise zu hoher Körperfettanteil oder Blutdruck sind Risikofaktoren für Erkankungen des Herz-Kreislauf- Systems (Wirth, 2004, S. 1745-1752; Muster & Zielinski, 2006, S. 7).
Die Senkung des Körperfettanteils kann als Ziel ausgeschlossen werden, da dieser innerhalb des Normbereichs liegt und somit kein Risikofaktor ist. Relevant ist bei Frau Y. die Senkung des Bluthochdrucks. Realistisch ist eine Senkung von zehn mmHg systolisch und fünf mmHg diastolisch in einem Zeitraum von zwölf Wochen.
Der Ruhepuls der Klientin mit 69 Schlägen im durchschnittlichen Bereich, deutet jedoch auch auf einen nur mäßigen Leistungszustand hin, wie in der ersten Aufgabe erhoben wurde. Als Ziel wurde somit die Senkung des Ruhepulses um zwölf Schläge pro Minute festgelegt. Realistisch ist hierbei ein halber Schlag pro Woche. Wenn der Ruhepuls um 12 Schläge pro Minute gesenkt wird, spart das Herz im Jahr 5.806.080 Schläge ein. Aufgrund der Einengung der Herzkrankgefäße mit dem zunehmenden Alter und der damit verlangsamten Sauerstoffzufuhr ist es wichtig, durch die Senkung des Ruhepulses ein Gleichgewicht zwischen Sauerstoffbedarf und -angebot zu gewährleisten und somit auch Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkankungen abzubauen. Durch ein regelmäßiges Ausdauertraining kann somit auch ein Herzstillstand verhindert werden (Muster & & Zielinski, 2006, S. 4). Das Herz-Kreislauf-System wird durch dieses Ziel ökonomisiert und die Gesundheit gefördert.
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