Der Artikel „Suchtverhalten: Pflegende häufiger betroffen“ von N. Schüßler, U. Stering, R. Schmidt und Prof. Dr. J. Osterbrink, bezieht sich auf die Problematik der Suchterkrankung bzw. des Suchtmittelkonsums bei Fachkräften aus dem Gesundheitswesen, speziell der Pflege.
Festzuhalten ist, dass ca. 10 – 15% aller Mitarbeiter im Gesundheitswesen, im Laufe ihrer dienstlichen Tätigkeit, schädlichen Suchtmittelkonsum betreiben. Die Ursachen sind weit gefächert und beginnen damit, dass Pflegekräfte schnellen, unkomplizierten und damit oft auch anonymen Zugang zu abhängigkeitsfördernden Mitteln, wie beispielsweise Benzodiazepinen haben. Auch werden die stressreichen Arbeitsbedingungen und der Hang zur Selbsttherapie als Ursachen genannt. Das Problem des Suchtmittelkonsums bei Pflegekräften besteht nicht alleine in der erheblichen Selbstschädigung, sondern zusätzlich in der Gefährdung der Patientensicherheit durch das Arbeiten unter Suchtmitteleinfluss.
Viele Studien haben sich bereits mit dem Thema befasst. Im Jahr 2011 hat das Pflegewissenschaftliche Institut der Paracelsus Universität in Salzburg dazu eine Online-Befragung durchgeführt, an der insgesamt 1317 Personen teilgenommen haben. In der Umfrage ging sowohl um die Häufigkeit von suchtbasiertem Verhalten, aber auch um Risikofaktoren, welche mit der Arbeitsplatzgestaltung zusammen hängen. Der durchschnittliche Teilnehmer der Umfrage war weiblich und zwischen 31 und 50 Jahren alt.
Fast 60% der Befragten gab an, dass sie bei Kollegen ein Suchtproblem beobachtet, oder davon gehört haben. Oft war es für die Befragten auch möglich, mehr als eine Person im Arbeitsumfeld mit einer solchen Problematik zu benennen. Als Konsumhäufigkeit wurde als häufigste Nennung (40%) mehrmals wöchentlich und bei 29,5% täglich angegeben. Die Studie zeigt auch, dass der größte Teil der Abhängigen weiblich ist.
Das Problem ist nicht primär die Gefährdung der Patientensicherheit, sondern viel mehr die Folgen des Suchtmittelkonsums für die Betroffenen selbst. Bis eine klare Diagnose bei den Abhängigen gestellt wird, vergehen oft Jahre. Die Mortalitätsrate ist daher mit 37% verhältnismäßig hoch. Viele Teilnehmer der Studie (50%) gaben an, unter körperlichen Schädigungen zu leiden. Ebenfalls berichten die Betroffenen von Folgen im Anstellungsverhältnis, welche teilweise bis zur Kündigung geführt haben.
Inhaltsverzeichnis
- Teil A: Exzerpt zum Artikel „Suchtverhalten: Pflegende häufig betroffen“
- Teil B:
- 1. Einleitung
- 2. Suchterkrankungen
- 2.1. Alkoholabhängigkeit
- 2.2. Medikamentenabhängigkeit
- 3. Sucht am Arbeitsplatz
- 3.1. Ursachen
- 3.2. Gefahren
- 3.3. Mögliche Folgen
- 3.4. Strategien im Umgang
- 3.4.1 Erkennen
- 3.4.2 Maßnahmen
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema der Suchterkrankungen im beruflichen Kontext, insbesondere im Gesundheitswesen. Sie analysiert die Problematik des Suchtmittelkonsums bei Pflegekräften und die damit verbundenen Folgen für die Betroffenen sowie für die Patientensicherheit. Die Arbeit untersucht zudem die Ursachen und Risiken von Sucht am Arbeitsplatz, beleuchtet mögliche Folgen und Strategien im Umgang mit der Thematik.
- Suchtverhalten im Gesundheitswesen, speziell in der Pflege
- Ursachen und Folgen von Suchterkrankungen am Arbeitsplatz
- Risiken für die Patientensicherheit durch Suchtmittelkonsum von Pflegekräften
- Strategien im Umgang mit Sucht am Arbeitsplatz für Führungskräfte und Mitarbeiter
- Mögliche Folgen von Suchtmittelkonsum im beruflichen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Teil A: Exzerpt zum Artikel „Suchtverhalten: Pflegende häufig betroffen“
Der Artikel beschäftigt sich mit dem Suchtmittelkonsum bei Pflegekräften und analysiert die Ursachen, Folgen und Risiken. Er präsentiert Ergebnisse einer Online-Befragung von 1317 Pflegekräften, die ein hohes Vorkommen von suchtbasiertem Verhalten und den Einfluss von Arbeitsbedingungen auf das Suchtverhalten aufzeigt. Die Studie verdeutlicht die weitreichenden Folgen für die Betroffenen, die Patientensicherheit und die Arbeitgeber.
Teil B:
1. Einleitung: Der erste Teil der Hausarbeit beleuchtet die hohe Anfälligkeit der Berufsgruppe der Pflegenden für Suchterkrankungen und die Bedeutung der Thematik im beruflichen Kontext.
2. Suchterkrankungen: Dieses Kapitel stellt die Suchterkrankung als eine anerkannte Erkrankung im Sinne des ICD-10 vor. Es thematisiert die Ursachen und die Problematik von Abhängigkeitserkrankungen, insbesondere Alkoholabhängigkeit und Medikamentenabhängigkeit.
3. Sucht am Arbeitsplatz: Dieses Kapitel befasst sich mit den Ursachen, Gefahren, Folgen und möglichen Strategien im Umgang mit Sucht am Arbeitsplatz. Es werden die Auswirkungen von Suchtmittelkonsum auf die Arbeitsfähigkeit, die Patientensicherheit und die Unternehmenskultur untersucht.
Schlüsselwörter
Suchterkrankungen, Pflege, Gesundheitswesen, Suchtmittelkonsum, Arbeitsplatz, Patientensicherheit, Abhängigkeitserkrankungen, Alkoholabhängigkeit, Medikamentenabhängigkeit, Folgen, Strategien, Umgang, Ursachen, Risiken, Arbeitsbedingungen, Berufsverband, Unternehmenskultur, ICD-10.
- Quote paper
- Kevin Rheinfelder (Author), 2017, Exzerpt zum Artikel "Suchtverhalten: Pflegende häufig betroffen", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/459314