Das Fastnachtsspiel ist eine der meistgenutzten Gattungen der frühneuzeitlichen Literaturgattungen im deutschsprachigen Raum. Unvergessen sind hierbei die Werke von Sebastian Brant (z.B. ,,das Narrenschiff‘‘). Einer der Autoren, deren Existenz der moderne Kanon oftmals verschweigt, ist Jakob Ayrer. Ebenfalls aus Nürnberg stammend, befasst sich der gelernte Eisenhändler im ,,Fastnachtsspiel von einem Juden‘‘ mit der satirischen Darlegung eines Diebstahlverbrechens. Vorliegendes Werk hat es sich dabei zur Aufgabe gemacht, antisemitische Aspekte im Werk zu identifizieren und in das damals vorherrschende Bild des Juden als gesellschaftlicher Randfigur einzuordnen.
Inhaltsverzeichnis
- I.) Einleitung
- II.) Die gesellschaftliche Situation der Juden in der frühen Neuzeit
- II.a) Der Begriff,,Antisemitismus“
- II.b) Antisemitismus im Mittelalter und der frühen Neuzeit
- II.c) Der christliche Ordo-Gedanken
- III.) Analyse des Fastnachtsspiels
- III.a) Die Figurenkonstellation
- III.b) Die Figurenrede
- III.b.1) Fremdaussagen über die Juden
- III.b.2) Selbstaussagen der Juden
- III.c) Aaron und Sarah – zwei jüdische Charaktere
- III.d) Das Phänomen der „Sprechenden Namen“
- III.e) Das Fastnachtsspiel - eine gesamtgesellschaftliche Kritik?
- IV.) Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die antisemitischen Tendenzen im Fastnachtsspiel „Fastnachtsspiel von einem Juden“ von Jakob Ayrer. Dabei werden die Figurenrede, die Figurenkonstallation und die Verwendung von sprechenden Namen analysiert. Im Vordergrund steht die Frage, inwiefern sich antisemitische Stereotype im Spiel manifestieren und welche Rolle das Fastnachtsspiel im Kontext der gesellschaftlichen Situation der Juden in der frühen Neuzeit spielt.
- Antisemitische Tendenzen in der frühen Neuzeit
- Analyse der Figurenrede und ihrer Funktion
- Die Rolle von sprechenden Namen in der Charakterisierung
- Das Fastnachtsspiel als Medium für gesellschaftliche Kritik
- Die gesellschaftliche Situation der Juden in der frühen Neuzeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die Bedeutung des Fastnachtsspiels im Kontext der deutschsprachigen Literaturgeschichte. Anschließend wird die gesellschaftliche Situation der Juden in der frühen Neuzeit beleuchtet, wobei der Begriff „Antisemitismus“ definiert und der christliche Ordo-Gedanke als wichtiger Einflussfaktor beschrieben wird.
Im dritten Kapitel wird das Fastnachtsspiel „Fastnachtsspiel von einem Juden“ analysiert. Hierbei werden die Figurenkonstellation, die Figurenrede, die Charakterisierung der jüdischen Figuren Aaron und Sarah sowie das Phänomen der „Sprechenden Namen“ untersucht. Abschließend wird die Frage behandelt, ob das Fastnachtsspiel eine gesamtgesellschaftliche Kritik widerspiegelt.
Schlüsselwörter
Antisemitismus, Fastnachtsspiel, Jakob Ayrer, Juden in der frühen Neuzeit, Figurenrede, Sprechende Namen, christlicher Ordo-Gedanke, Stereotypisierung
- Quote paper
- Josh Fischer (Author), 2017, Antisemitismus im "Fastnachtsspiel von einem Juden" von Jakob Ayrer, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/458993