Dieses Essay befasst sich mit einem Aufsatz von Larissa Schindler mit der Überschrift „Teaching by Doing: Zur körperlichen Vermittlung von Wissen“. Der Artikel wurde im Jahr 2011 im Buch „Körperwissen“ von Keller, Reiner / Meuser, Michael veröffentlicht.
Die Soziologin für Wissen, Körper und Sport stellt die Vermittlung von Körperwissen in den Fokus ihres Artikels. Anhand verschiedenen empirischen Materials wird einer spezifischen sportlichen Praxis wie das Üben vorgegebener Bewegungsabläufe in einem Kampfkunsttraining nachgegangen. Der Aufsatz gliedert sich in fünf Teile. Zuerst führt Larissa Schindler die Leserinnen in die Welt des Körperwissens ein. Dann wird ein praxeologisches Konzept zur Wissensvermittlung im Rahmen einer theoretischen Einführung erläutert. Als nächstes untersucht sie anhand von Ausschnitten aus dem Datenkorpus einer ethnografischen Studie in einem Kampfkunstverein die Praktik der impliziten Vermittlung von Körperwissen. Dazu wird die Demonstration von kampfkunstspezifischen Abläufen als eine deklariert didaktische Praktik analysiert. Daran schließt sich ein Fall unwillkürlichen Vormachens aus den gleichen empirischen Materialien an. Abschließend bietet die Soziologin ihren Lesern ihre Schlussfolgerungen.
Inhaltsverzeichnis
- Theoretische Vorbemerkung zu einem praxeologischen Konzept von Wissensvermittlung
- Die Demonstration: Teaching by Doing while doing teaching
- Unwillkürliches Zeigen im Tun
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht Larissa Schindlers Aufsatz "Teaching by Doing: Zur körperlichen Vermittlung von Wissen", indem er die zentrale These der körperlichen Wissensvermittlung analysiert und im Kontext bestehender Theorien verortet. Der Fokus liegt auf der empirischen Untersuchung von Wissensvermittlungsprozessen im Kampfkunsttraining.
- Körperwissen als theoretisches Konzept und seine Herausforderungen
- Praxeologische Ansätze zur Wissensvermittlung
- Implizite und explizite Wissensvermittlung im Kampfkunsttraining
- Die Rolle von Demonstration und Übung im Lernprozess
- Unwillkürliches Lernen und Wissensvermittlung durch Beobachtung
Zusammenfassung der Kapitel
Theoretische Vorbemerkung zu einem praxeologischen Konzept von Wissensvermittlung: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen des Essays. Es diskutiert das Konzept des Körperwissens, seine Herausforderungen und die Schwierigkeiten bei der Beobachtung. Es wird ein praxeologischer Ansatz zur Wissensvermittlung vorgestellt, der die Bedeutung von Praktiken und deren selbstläufigen Charakter betont. Das "Learning by Doing" Prinzip wird als zentraler Aspekt der körperlichen Wissensvermittlung hervorgehoben, wobei Lernen als soziale Praktik verstanden wird und nicht als passive Reaktion auf Lehren. Das Kapitel etabliert somit den theoretischen Rahmen für die anschließende empirische Analyse.
Die Demonstration: Teaching by Doing while doing teaching: Dieser Abschnitt präsentiert die ethnografische Feldforschung von Larissa Schindler in einem Kampfkunstverein. Die Autorin analysiert die Demonstration von Bewegungsabläufen als didaktische Praktik, wobei die implizite Wissensvermittlung im Fokus steht. Anhand von Transkripten und Beobachtungen wird gezeigt, wie verbale Anleitungen und körperliche Demonstrationen zusammenwirken, um Wissen zu vermitteln. Das Konzept des "teaching by doing" und "doing teaching" wird vertieft, wobei die Bedeutung von "verbalem Zeigen" und der Entwicklung einer "Sehfertigkeit" bei den Lernenden hervorgehoben wird. Die Unvollständigkeit verbaler Anweisungen und die Notwendigkeit der aktiven Beteiligung der Lernenden werden detailliert beschrieben.
Unwillkürliches Zeigen im Tun: In diesem Kapitel wird die unwillkürliche Wissensvermittlung im Kampfkunsttraining untersucht. Der Fokus liegt auf der Beobachtung des Trainers, der während des paarweisen Übens der Schüler deren Fortschritte beobachtet und dadurch implizit weitere Lernprozesse auslöst. Die Rückmeldungen des Tuns der Schüler liefern dem Trainer Informationen über ihren Lernstand und ermöglichen ihm die Verbesserung seiner eigenen didaktischen Methoden. Das Kapitel verdeutlicht, wie auch ohne explizite didaktische Intention Wissensvermittlung stattfindet.
Schlüsselwörter
Körperwissen, Praxeologie, Wissensvermittlung, implizites Wissen, explizites Wissen, Kampfkunsttraining, Ethnografie, Demonstration, "Teaching by Doing", "Learning by Doing", Beobachtung, soziale Praxis.
Häufig gestellte Fragen zu "Teaching by Doing: Zur körperlichen Vermittlung von Wissen"
Was ist der Gegenstand des Essays?
Der Essay analysiert Larissa Schindlers Aufsatz "Teaching by Doing: Zur körperlichen Vermittlung von Wissen" und untersucht die zentrale These der körperlichen Wissensvermittlung im Kontext bestehender Theorien, insbesondere anhand von empirischen Beobachtungen im Kampfkunsttraining.
Welche Themen werden im Essay behandelt?
Der Essay behandelt zentrale Themen wie Körperwissen als theoretisches Konzept und seine Herausforderungen, praxeologische Ansätze zur Wissensvermittlung, implizite und explizite Wissensvermittlung im Kampfkunsttraining, die Rolle von Demonstration und Übung im Lernprozess und unwillkürliches Lernen und Wissensvermittlung durch Beobachtung.
Welche Kapitel umfasst der Essay?
Der Essay gliedert sich in folgende Kapitel: "Theoretische Vorbemerkung zu einem praxeologischen Konzept von Wissensvermittlung", "Die Demonstration: Teaching by Doing while doing teaching", "Unwillkürliches Zeigen im Tun" und "Schluss".
Was wird im Kapitel "Theoretische Vorbemerkung zu einem praxeologischen Konzept von Wissensvermittlung" behandelt?
Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen des Essays. Es diskutiert das Konzept des Körperwissens, seine Herausforderungen und die Schwierigkeiten bei der Beobachtung. Es wird ein praxeologischer Ansatz zur Wissensvermittlung vorgestellt, der die Bedeutung von Praktiken und deren selbstläufigen Charakter betont. Das "Learning by Doing" Prinzip wird als zentraler Aspekt der körperlichen Wissensvermittlung hervorgehoben.
Was wird im Kapitel "Die Demonstration: Teaching by Doing while doing teaching" behandelt?
Dieser Abschnitt präsentiert die ethnografische Feldforschung von Larissa Schindler. Die Autorin analysiert die Demonstration von Bewegungsabläufen als didaktische Praktik, wobei die implizite Wissensvermittlung im Fokus steht. Anhand von Transkripten und Beobachtungen wird gezeigt, wie verbale Anleitungen und körperliche Demonstrationen zusammenwirken, um Wissen zu vermitteln. Das Konzept des "teaching by doing" und "doing teaching" wird vertieft.
Was wird im Kapitel "Unwillkürliches Zeigen im Tun" behandelt?
Dieses Kapitel untersucht die unwillkürliche Wissensvermittlung im Kampfkunsttraining. Der Fokus liegt auf der Beobachtung des Trainers, der während des paarweisen Übens der Schüler deren Fortschritte beobachtet und dadurch implizit weitere Lernprozesse auslöst. Es wird gezeigt, wie auch ohne explizite didaktische Intention Wissensvermittlung stattfindet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Essay?
Schlüsselwörter sind: Körperwissen, Praxeologie, Wissensvermittlung, implizites Wissen, explizites Wissen, Kampfkunsttraining, Ethnografie, Demonstration, "Teaching by Doing", "Learning by Doing", Beobachtung, soziale Praxis.
Welche Forschungsmethode wird verwendet?
Der Essay stützt sich auf eine ethnografische Feldforschung im Kontext des Kampfkunsttrainings, analysiert Transkripte und Beobachtungen und verwendet einen praxeologischen Ansatz zur Analyse der Wissensvermittlungsprozesse.
Welche zentrale These wird untersucht?
Die zentrale These, die untersucht wird, ist die körperliche Wissensvermittlung im Kampfkunsttraining und wie diese implizit und explizit stattfindet.
Für wen ist dieser Essay relevant?
Dieser Essay ist relevant für Wissenschaftler*innen, die sich mit Wissensvermittlung, Praxeologie, Körperwissen, Ethnografie und den Lernprozessen im Kontext von Kampfkunst oder ähnlichen praktischen Disziplinen beschäftigen.
- Quote paper
- Lana Luna (Author), 2015, Besprechung von Larissa Schindlers "Teaching by Doing: Zur körperlichen Vermittlung von Wissen", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/455545