Was bewegte einen muslimischen Herrscher, der zu Beginn seiner Herrschaft noch den sunnitischen Islam vertrat und sich schon früh zum Sufismus hingezogen fühlte, sich vom Islam abzuwenden und mit Hilfe seiner engsten Vertrauten am Hofe eine eigene Religion zu gründen, die der multikonfessionellen Situation des Reiches entsprechen sollte und alle religiösen Gegensätze unter einem gemeinsamen Nenner zu vereinen versuchte? Stand hinter dem späteren Bestreben Akbars, Hinduismus und Islam zu vereinen, nur sein Interesse an anderen Religionen oder auch politische Motive zur Sicherung seiner Autorität in den einzelnen Gebieten seines Reiches? War der Glaube vielleicht nur ein Mittel zum Zweck, um seine Herrschaft zu legitimieren und die Angehörigen verschiedenster Konfessionen unter seiner Führung zu integrieren und gibt es zu diesem religiösen Konzept sogar Parallelen in der damaligen Geschichte? Auf diese Fragen möchte ich näher eingehen. In dieser Arbeit beschäftige ich mich mit den Beweggründen und dem Ziel des neuen Glaubens von Akbar und stelle nach einem Überblick über den historischen Hintergrund die einzelnen Entwicklungsstufen des neuen Glaubens bis zu seiner Proklamation dar. Ich lege dann den Schwerpunkt auf die Rolle des Sonnenkultes als zentrales Element der Verehrung Akbars. Zum Schluss stelle ich zusammenfassend diejenigen Faktoren dar, die zur Entwicklung seiner Ideologie bzw. Religion beitrugen und versuche seine Motive vor dem damaligen Hintergrund zu klären.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Hintergrund
- Die Entstehung des neuen Glaubens
- Die Legitimation des din-i ilahi
- Die Rolle des Sonnenkultes
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Entstehung des neuen Glaubens von Akbar, dem berühmtesten Herrscher der Moguldynastie in Indien. Der Fokus liegt auf den Beweggründen und dem Ziel des din-i ilahi, einer neuen Religion, die Akbar während seiner Herrschaft etablieren wollte. Die Arbeit beleuchtet die historischen Hintergründe, die Entwicklungsstufen des neuen Glaubens und die Rolle des Sonnenkultes als zentrales Element der Verehrung Akbars.
- Die Entstehung des din-i ilahi als Versuch, eine multikonfessionelle Gesellschaft unter einem gemeinsamen Nenner zu vereinen
- Die Frage der Legitimation des din-i ilahi und die Rolle Akbars als religiöser Führer
- Der Einfluss des Sonnenkultes auf die Verehrung Akbars und seine Bedeutung innerhalb des neuen Glaubens
- Die politischen Motive, die hinter dem Bestreben Akbars, Hinduismus und Islam zu vereinen, standen
- Akbars Verhältnis zu verschiedenen Religionen und seine Toleranzpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die zentralen Fragen der Arbeit vor und gibt einen Überblick über die Inhalte. Sie beleuchtet Akbars Motiv, sich vom Islam abzuwenden und eine eigene Religion zu gründen.
- Das Kapitel "Historischer Hintergrund" zeichnet die Abstammung Akbars nach und skizziert die wichtigsten Ereignisse in der Geschichte der Moguldynastie. Es beleuchtet die politischen Herausforderungen, denen sich Akbar in seinen frühen Regierungsjahren stellen musste und die Rolle seiner engsten Vertrauten.
Schlüsselwörter
Akbar, Moguldynastie, din-i ilahi, Islam, Hinduismus, Toleranzpolitik, Sonnenkult, Religionspolitik, Herrschaftslegitimation, Indien, Südasien, Multikulturalität, Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Lidia Tyurina (Autor:in), 2013, Akbar und seine Religion des din-i ilahi, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/454927