Wenn man in Europa oder im Orient den Begriff „Yeziden“ hört und zumindest eine grobe Vorstellung von dieser Religion hat, dauert es nicht lange, bis man das Wort „Teufelsanbeter“ damit in Verbindung bringt. Doch gibt es Belege für eine Verehrung des Teufels in dieser Religion oder ist diese Kritik seitens der muslimischen Bevölkerung nur ein Vorurteil? Diese Frage soll in der vorliegenden Arbeit diskutiert werden unter Berücksichtigung von Belegen für beide Meinungen.
Zunächst wird ein kurzer Überblick über das Yezidentum mit seinen gesellschaftlichen Strukturen gegeben, sowie die Probleme des Verständnisses dieser mündlich überlieferten Religion erläutert. Danach wird näher auf die wichtigsten religiösen Inhalte eingegangen mit Schwerpunkt auf Taus-i Melek, dem obersten Engel der Yeziden, und seinem Verhältnis zu Gott. Es folgt eine Darstellung von islamischen Mythen, die das Bild der Teufelsanbetung geprägt haben. Schließlich wird die daraus resultierende Konsequenz der zahlreichen Verfolgungen durch die islamische Bevölkerung beleuchtet, sowie die Auswanderung und Bewahrung des Yezidentums durch Abschottung in der Diaspora, der neuen Heimat der Yeziden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Yeziden - ein knapper Überblick
- Grundlegende religiöse Inhalte
- Vergleich des Taus-i Melek mit dem „gefallenen Engel“
- Verfolgung, Abschottung und Emigration
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Kritik der Yeziden als „Teufelsanbeter“ aus muslimischer Sicht. Sie untersucht die Grundlagen dieser Kritik und beleuchtet die religiösen Inhalte des Yezidentums, um die Gültigkeit dieser Behauptung zu beurteilen. Zudem werden die Auswirkungen dieser Vorwürfe auf die Yeziden, wie Verfolgung, Abschottung und Emigration, beleuchtet.
- Untersuchung der Kritik der Yeziden als „Teufelsanbeter“
- Prüfung der religiösen Inhalte des Yezidentums
- Analyse der Auswirkungen der Kritik auf die Yeziden
- Zusammenhang zwischen Yezidentum und islamischer Kultur
- Bedeutung der Tradition und mündlichen Überlieferung im Yezidentum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Kritik an den Yeziden als „Teufelsanbeter“ ein und stellt die Forschungsfrage der Arbeit dar. Das zweite Kapitel bietet einen kurzen Überblick über die Yeziden, ihre gesellschaftlichen Strukturen und die Herausforderungen des Verständnisses dieser mündlich überlieferten Religion. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den grundlegenden religiösen Inhalten des Yezidentums, insbesondere mit der Rolle des Taus-i Melek als oberster Engel. Es werden Mythen und Legenden analysiert, die das Bild einer Teufelsanbetung geprägt haben.
Schlüsselwörter
Yezidentum, Teufelsanbetung, islamische Kritik, Taus-i Melek, Engel Pfau, Verfolgung, Abschottung, Emigration, Kurden, mündliche Überlieferung, religiöse Minderheit, gesellschaftliche Strukturen, religiöse Inhalte, Mythen, Legenden, Sufismus.
- Arbeit zitieren
- Lidia Tyurina (Autor:in), 2012, Sind die Yeziden Teufelsanbeter? Wahrheit und Vorurteil in der islamischen Kritik an den Yeziden, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/454926