Indonesien hat die größte muslimische Bevölkerung der Welt. Die Zählung vom Jahr 2000 ergab, dass 177,5 Mill. der 240 Mill. Einwohner in Indonesien Muslime sind. Das sind 88,2 Prozent der gesamten Bevölkerung und 13 Prozent der 1,3 Mrd. Muslime der Welt. Doch wie kann es sein, dass Indonesien dennoch kein muslimischer Staat, sondern ein multiethnischer „Pancasila- Staat“ ist? Ist die Tradition der Vielfalt der Kulturen stärker, als das verbindende Band des Islam? Und was hat die verschiedenen Völker mit einer unterschiedlichen Geschichte und Kultur dazu bewegt, sich zu vereinen?
In dieser Arbeit beschäftige ich mich mit der Rolle des Islam während der Bildung der indonesischen Nation nach der der jahrhundertelangen Herrschaft der niederländischen Kolonialmacht. Ich lege den Schwerpunkt auf die Untersuchung der Pancasila vs. Islam-Staat Debatte, auf die Hintergründe, weshalb in einem demographisch islamisch dominiertem Staat die Pancasila- Ideologie die Grundlage des Staates bildet und wie diese mit den islamischen Prinzipien vereinbar ist. Zunächst möchte ich einen Einblick in die ethnische und religiöse Vielfalt Indonesiens geben, um Indonesiens charakteristischstes Merkmal nahe zu bringen. Danach gebe ich einen kleinen Einblick in die Ursprünge des Islam in Indonesien, bevor ich mich mit der Politik Indonesiens und deren Problemen zur Zeit der Bildung des indonesischen Nationalstaates und der Pancasila als einheitstragendem Element der indonesischen Politik beschäftige.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Indonesien – ein multiethnischer und multireligiöser Staat
- Die Herkunft des Islam und seine Auswirkungen
- Bildung der indonesischen Nation
- Die Pancasila als Staatsideologie
- Politische Hintergründe der Nationalen Einheit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Rolle des Islam bei der Bildung des indonesischen Nationalstaates nach der Kolonialherrschaft der Niederlande. Sie beleuchtet insbesondere die Pancasila-Ideologie und ihre Rolle als Grundlage des Staates in einer demographisch islamisch dominierten Gesellschaft. Der Fokus liegt auf der Frage, wie die Pancasila mit islamischen Prinzipien vereinbar ist.
- Die ethnische und religiöse Vielfalt Indonesiens
- Die Ursprünge und Auswirkungen des Islam in Indonesien
- Die Entstehung des indonesischen Nationalstaates
- Die Pancasila-Ideologie als einheits-tragendes Element der indonesischen Politik
- Die Debatte um Pancasila vs. Islam-Staat
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit stellt die Bedeutung des Islam in Indonesien und die Frage nach der Verbindung von muslimischer Mehrheit und multiethnischer Staatsform in den Vordergrund. Die Pancasila-Ideologie und ihre Rolle bei der Nationbildung stehen im Mittelpunkt der Untersuchung.
Indonesien – ein multiethnischer und multireligiöser Staat: Dieses Kapitel beleuchtet die geografische, ethnische und religiöse Vielfalt Indonesiens. Es wird die Herausforderung hervorgehoben, die nationale Einheit in einer solch heterogenen Gesellschaft zu bewahren.
Die Herkunft des Islam und seine Auswirkungen: Das Kapitel beschreibt die Geschichte der Islamisierung Indonesiens, die friedlich verlief, aber auch von militärischen Expansionen geprägt war. Es wird die Vielfalt des indonesischen Islam und die Integration lokaler Kulturen und Bräuche in den Islam herausgestellt.
Bildung der indonesischen Nation: Das Kapitel diskutiert die Entstehung des indonesischen Nationalstaates und die Rolle der Pancasila-Ideologie als Grundlage des Staates. Die Pancasila wird als ein wichtiges Instrument zur Konfliktlösung in einer multiethnischen und multireligiösen Gesellschaft dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Islam, Indonesien, Nationalstaat, Pancasila, Multiethnizität, Multireligiosität, Staatsideologie, Islamisierung, Nationbildung, kulturelle Vielfalt, Konfliktlösung.
- Arbeit zitieren
- Lidia Tyurina (Autor:in), 2012, Die Rolle des Islam bei der Bildung des Nationalstaats Indonesien, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/454925