Der vorliegende Unterrichtsentwurf zur Examenslehrprobe im Salsa richtet sich an Schülerinnen in der Qualifikationsphase eines Gymnasiums. Es geht darum, wie man im Paartanz führen und auch selbst geführt werden kann. Aufgrund der unzureichenden weltweiten Standardisierung des Salsatanzes ist dieser noch nicht in den Kanon der Lateintänze aufgenommen worden. Salsatanz gilt in der deutschen Öffentlichkeit nach wie vor als Modetanz, möglicherweise ist der Gegenstand deshalb kaum erschlossen. Es gibt nur wenige wissenschaftliche Studien dazu.
Das Erlernen des Salsatanzes ist für die Schülerinnen in mehrfacher Hinsicht von Gegenwartsbedeutung, man kann damit Gender zum Thema machen, zum Beispiel indem man einen fachübergreifenden Bezug zum Fach Deutsch herstellt. Die Rolle des Mannes und der Frau in ihrer "klassischen Rollenverteilung" nachzuvollziehen, indem man führt beziehungsweise geführt wird, verdeutlicht den Schülerinnen dieses Thema am eigenen Leib; der Perspektivwechsel wird geschult: Unterschiedliche Perspektiven auf einen Gegenstand einnehmen zu können stellt eine Schlüsselqualifikation dar, weil dadurch Selbstverständlichkeiten aufgelöst und neue Ansichten möglich werden. Indem die Schülerinnen Salsa in der Rolle des Mannes und der Frau tanzen, reflektieren und problematisieren, werden sie beim Erwerb ihrer Urteilsfähigkeit und in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützt.
Für die Zukunft ist der Gegenstand insofern von Bedeutung, als die Schülerinnen einen Zugang zum Paartanz als Kulturtechnik erhalten, denn heutzutage sind vielen Jugendlichen Paartänze nur theoretisch bekannt. Es gibt jedoch nach wie vor gesellschaftliche Anlässe, auch im Hinblick auf den beruflichen Werdegang, zum Beispiel in Form von Bällen, bei denen sich als umfassend gebildet erweist, wer tanzen kann. Ferner machen diese Figuren die Rollenverteilung beim Salsatanzen so deutlich wie kaum eine andere: Der Mann führt, die Frau wird geführt. Die Schülerinnen erhalten durch das Lernen dieser Figuren ein tieferes Verständnis vom Wesen des Salsatanzes und können diesen im Anschluss besser im Hinblick auf die zugrunde liegende klassische Rollenverteilung von Mann und Frau reflektieren und problematisieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Lerngruppenanalyse
- 1.1 Relevante schulische Rahmenbedingungen
- 1.2 Die Lernausgangslagen bzw. Kompetenzen der Schülerinnen
- 2. Sachanalyse
- 2.1 Überblick zum Forschungsstand
- 2.2 Interdisziplinärer Bezug und Entfaltung der fachlichen Struktur
- 3. Didaktische Entfaltung
- 3.1 Rechtliche Rahmenbedingungen
- 3.2 Kontextualisierung der Unterrichtsstunde
- 3.3 Entfaltung des Lerngegenstandes nach didaktischen Prinzipien
- 3.4 Kompetenzanbahnung
- 3.5 Antizipation möglicher Schwierigkeiten
- 4. Methodische Reflexion
- 5. Verlaufsplan
- 6. Dokumentationsteil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Unterrichtsentwurf zielt darauf ab, den Schülerinnen der Qualifikationsphase einen Einblick in den Salsatanz, insbesondere den Los-Angeles-Stil, zu geben. Es soll eine Variante des Platzwechsels sowie die Handbewegung "hand flick" erlernt und die Rollenverteilung von Mann und Frau im Tanz kritisch reflektiert werden.
- Erlernen von Tanzfiguren im Los-Angeles-Stil des Salsa
- Vertiefung des Verständnisses für Rhythmus und Koordination
- Reflexion der Geschlechterrollen im Paartanz
- Förderung der mimetischen Lernfähigkeit
- Entwicklung von sozialer Kompetenz durch Partnerarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
1. Lerngruppenanalyse: Dieses Kapitel analysiert die Lerngruppe, bestehend aus 22 Schülerinnen der Qualifikationsphase. Es beschreibt die schulischen Rahmenbedingungen, die Vorerfahrungen der Schülerinnen im Tanz und ihre individuellen Fähigkeiten und Herausforderungen beim Erlernen von Salsa. Die Analyse zeigt eine heterogene Gruppe mit unterschiedlichem Vorwissen, jedoch mit hoher Motivation und Kooperationsbereitschaft. Die vorhandenen Tanzerfahrungen einiger Schülerinnen werden als positive Grundlage für den Unterricht hervorgehoben, während die Schwierigkeiten anderer Schülerinnen im Rhythmusgefühl und der Paartanzhaltung detailliert beschrieben werden. Der Abschnitt betont das positive Arbeitsklima und die hohe Lernbereitschaft der Gruppe.
2. Sachanalyse: Dieser Abschnitt befasst sich mit dem Salsatanz und seinem Forschungsstand. Aufgrund der unzureichenden Standardisierung des Salsatanzes wird die Knappheit an wissenschaftlichen Studien hervorgehoben. Die Arbeit verweist auf einige wenige Studien, kritisiert jedoch deren methodische Schwächen. Im Fokus steht die Auseinandersetzung mit dem Los-Angeles-Stil des Salsa, dessen Besonderheiten hinsichtlich der Führung und des Platzwechsels von Mann und Frau detailliert beschrieben werden. Der hand flick und eine spezielle Variante des Platzwechsels werden als zentrale Lerninhalte der Unterrichtseinheit vorgestellt und Schritt für Schritt erläutert. Der interdisziplinäre Bezug zu Gender Studies wird hergestellt, indem die metaphorische Darstellung von Mann und Frau im Tanz beleuchtet wird.
3. Didaktische Entfaltung: Hier wird die didaktische Konzeption der Unterrichtsstunde nach Klafki erläutert. Die rechtlichen Rahmenbedingungen im Bremer Bildungsplan und die Berücksichtigung von Bildungs- und Erziehungszielen, insbesondere die Achtung anderer Kulturen und die Gleichberechtigung, werden thematisiert. Der Kontext der Unterrichtsstunde wird durch die Darstellung des bisherigen Unterrichtsverlaufs verdeutlicht. Die Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung des Salsatanzes wird betont, wobei der Perspektivwechsel und die Reflexion der Geschlechterrollen im Vordergrund stehen. Es werden die angestrebten Kompetenzen (fachlich, methodisch, sozial, personal) detailliert beschrieben und mögliche Schwierigkeiten antizipiert. Das mimetische Lernen wird als zentrale Methode hervorgehoben und seine Bedeutung für die Wahrnehmungs- und Lernfähigkeit der Schülerinnen betont.
Schlüsselwörter
Salsa, Los-Angeles-Stil, Paartanz, Geschlechterrollen, Führung, Geführtwerden, hand flick, Platzwechsel, mimetisches Lernen, Rhythmus, Koordination, Gender Studies, Didaktik Klafki, Bewegungskultur, Kompetenzentwicklung.
Häufig gestellte Fragen zum Unterrichtsentwurf Salsa
Was ist der Inhalt des Unterrichtsentwurfs?
Der Unterrichtsentwurf beschreibt eine Unterrichtsstunde zum Thema Salsa im Los-Angeles-Stil für Schülerinnen der Qualifikationsphase. Er umfasst eine Lerngruppenanalyse, eine Sachanalyse zum Salsatanz, die didaktische Konzeption der Stunde nach Klafki, methodische Reflexionen, einen Verlaufsplan und einen Dokumentationsteil (nicht im Preview enthalten). Der Fokus liegt auf dem Erlernen von Tanzfiguren, dem Verständnis von Rhythmus und Koordination, der Reflexion von Geschlechterrollen und der Förderung mimetischen Lernens.
Welche Themen werden im Unterrichtsentwurf behandelt?
Der Entwurf behandelt folgende Themen: Lerngruppenanalyse (Rahmenbedingungen, Kompetenzen der Schülerinnen), Sachanalyse (Forschungsstand zum Salsatanz, Los-Angeles-Stil, Gender Studies), Didaktische Entfaltung (rechtliche Rahmenbedingungen, Kontextualisierung, didaktische Prinzipien, Kompetenzanbahnung, Antizipation von Schwierigkeiten), Methodische Reflexion, Verlaufsplan (nicht im Preview enthalten) und Dokumentationsteil (nicht im Preview enthalten). Kernpunkte sind das Erlernen spezifischer Tanzfiguren (Platzwechsel, "hand flick"), die Reflexion der Geschlechterrollen im Paartanz und die Förderung mimetischen Lernens.
Welche Ziele verfolgt der Unterrichtsentwurf?
Der Entwurf zielt darauf ab, den Schülerinnen einen Einblick in den Salsatanz (Los-Angeles-Stil) zu geben, Tanzfiguren zu erlernen, das Rhythmus- und Koordinationsverständnis zu vertiefen, Geschlechterrollen im Paartanz kritisch zu reflektieren, die mimetische Lernfähigkeit zu fördern und soziale Kompetenzen durch Partnerarbeit zu entwickeln.
Wie wird die Lerngruppe im Entwurf beschrieben?
Die Lerngruppe besteht aus 22 Schülerinnen der Qualifikationsphase. Sie wird als heterogen beschrieben, mit unterschiedlichem Vorwissen im Tanzen, aber hoher Motivation und Kooperationsbereitschaft. Einige Schülerinnen verfügen über Tanzerfahrungen, andere haben Schwierigkeiten mit Rhythmus und Paartanzhaltung. Das Arbeitsklima wird als positiv und die Lernbereitschaft als hoch bewertet.
Wie wird der Salsatanz (Los-Angeles-Stil) im Entwurf beschrieben?
Der Entwurf beschreibt den Los-Angeles-Stil des Salsa detailliert, inklusive spezifischer Tanzfiguren wie dem "hand flick" und einer Variante des Platzwechsels. Es wird auf die Knappheit an wissenschaftlichen Studien zum Thema hingewiesen und die methodischen Schwächen vorhandener Studien kritisiert. Der interdisziplinäre Bezug zu Gender Studies wird durch die metaphorische Darstellung von Mann und Frau im Tanz hergestellt.
Welche didaktischen Prinzipien werden im Entwurf angewendet?
Der Entwurf basiert auf den didaktischen Prinzipien nach Klafki. Es werden die rechtlichen Rahmenbedingungen des Bremer Bildungsplans, Bildungs- und Erziehungsziele (Achtung anderer Kulturen, Gleichberechtigung), die Kontextualisierung der Unterrichtsstunde und die angestrebten Kompetenzen (fachlich, methodisch, sozial, personal) thematisiert. Das mimetische Lernen wird als zentrale Methode hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Unterrichtsentwurf?
Schlüsselwörter sind: Salsa, Los-Angeles-Stil, Paartanz, Geschlechterrollen, Führung, Geführtwerden, hand flick, Platzwechsel, mimetisches Lernen, Rhythmus, Koordination, Gender Studies, Didaktik Klafki, Bewegungskultur, Kompetenzentwicklung.
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- Stephan Werner (Author), 2011, Geschlechterrollen im Paartanz Salsa, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/446518