Auf die Graphematik, genauer gesagt auf den Begriff Graphem, legt die vorliegende Arbeit ihren Fokus. Ziel ist es, die Entstehungsgeschichte des Graphembegriffs zurückzuverfolgen und einen Überblick über dessen Entwicklung zu geben. Dabei können jedoch nicht alle Sprachwissenschaftler genannt werden, die versucht haben, den Terminus Graphem zu definieren Der Autor beschränkt sich auf diejenigen, die maßgeblich das Verständnis des Begriffes prägten, einen interessanten Ansatz verfolgen und einen großen Einfluss auf die weitere Entwicklung genommen haben. Hierbei muss darauf hingewiesen werden, dass nicht alle Aspekte bis ins kleinste Detail wiedergegeben werden können, da dies den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde.
Sprache begegnet uns jeden Tag. Und mal ehrlich, was würden wir ohne sie machen? Sprache ist nicht nur das gesprochene Wort, sondern auch das geschriebene. Sie ist ein Mittel zur Verständigung. Jedes Kind nimmt Sprache bereits im Mutterleib wahr und reagiert darauf. Man könnte sagen, Sprache ist der Schlüssel zur Welt. Wir lernen über sie die Umwelt kennen, können mit anderen kommunizieren, interagieren und unsere Gedanken und Gefühle ausdrücken. Lose aneinandergereihte Wörter ergeben aber längst noch keine Sprache. Eine Bedeutung ergeben sie erst, wenn sie sowohl akustisch als auch visuell nach einem bestimmten Regelwerk aneinander gefügt werden. Die Mündlichkeit und Schriftlichkeit sind Varietäten der Sprache, die unterschiedliche Denkweisen erfordern. Der Laut ist flüchtig Das Geschriebene ist dauerhaft Eine mündliche Äußerung erreicht nur denjenigen, der gerade anwesend ist. Eine schriftliche Mitteilung hingegen kann Raum und Zeit überbrücken. Jeder gesunde Mensch wird zuerst mit der Lautsprache konfrontiert und kann sich über sie ohne eine formale Bildung verständigen Die Schriftsprache muss dagegen erst in der Schule erlernt werden. Mit den sprachlichen Teilsystemen, dem Laut- und Schriftsystem, beschäftigen sich die Phonologie und Graphematik.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- GRAPHEMATIK VS ORTHOGRAPHIE
- GRAPHEM VS PHONEM
- DEFINITIONEN
- GRAPHEME DES DEUTSCHEN
- PHONEME DES DEUTSCHEN
- GRAPHEM-PHONEM-KORRESPONDENZEN
- BUCHSTABE - GRAPHEM
- ENTWICKLUNG DES GRAPHEMBEGRIFFS
- BEGRÜNDER DES GRAPHEMBEGRIFFS
- GRAPHEMBEGRIFF BEI BAUDOUIN DE COURTENAY
- GRAPHEMBEGRIFF BEI PENTTILÄ UND SAARNIO
- GRAPHEMBEGRIFF BEI TRUBETZKOY UND DEM PRAGER LINGUISTENKREIS
- GRAPHEMBEGRIFFFF BEI JAKOBSON UND TROST
- GRAPHEMBEGRIFF BEI ULDALL UND VACHEK
- GRAPHEMBEGRIFF ZWISCHEN 1960 UND 1980
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, die Entstehung und Entwicklung des Begriffs „Graphem“ nachzuvollziehen. Dazu wird die Geschichte des Graphembegriffs zurückverfolgt und ein Überblick über seine Entwicklung gegeben.
- Abgrenzung der Graphematik von der Orthographie
- Definition der Begriffe Graphem und Phonem
- Untersuchung der Graphem-Phonem-Korrespondenzen
- Die Entwicklung des Graphembegriffs in der Sprachwissenschaft
- Einflussreiche Ansätze und Definitionen des Graphembegriffs
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Abgrenzung der Graphematik von der Orthographie und der Definition der Begriffe Graphem und Phonem. Anschließend werden die Graphem-Phonem-Korrespondenzen im Deutschen beleuchtet.
Kapitel 5 widmet sich der Entwicklung des Graphembegriffs in der Sprachwissenschaft. Es werden die Ansätze von bedeutenden Linguisten wie Baudouin de Courtenay, Penttilä und Saarnio, Trubetzkoy und dem Prager Linguistenkreis, Jakobson und Trost, Uldall und Vachek sowie die Entwicklung des Graphembegriffs zwischen 1960 und 1980 vorgestellt.
Schlüsselwörter
Graphem, Graphematik, Orthographie, Phonem, Phonologie, Sprachwissenschaft, Sprachsystem, Schriftsystem, Lautsprache, Schriftlichkeit, Mündlichkeit, Sprachgeschichte, Linguistik, Entwicklung, Definition, Korrespondenz, Buchstaben.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2018, Die Entwicklung des Graphembegriffs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/445667