Menschen mit Migrationshintergrund stoßen vermehrt auf Barrieren im Gesundheitssystem und sind dadurch bei der Inanspruchnahme spezifischer präventiver Gesundheitsangebote benachteiligt. Ableitend stellt sich daher die Frage, ob eine Benachteiligung auch im Bereich der Influenzaimpfung vorliegt, welche sich in der verringerten Inanspruchnahme des Gesundheitsangebotes niederschlägt.
Influenza, auch echte Grippe genannt, ist eine Erkrankung mit teils erheblichen Folgen für Betroffene, deren Angehörige sowie für Gesellschaften als Ganzes. Saisonale Abweichungen der Virenstämme sowie eine vergleichsweise schnelle Mutation führen dazu, dass das Risiko einzelner Influenzawellen nur schwer vorherzusagen ist. Die drastischen Folgen einer Influenzapandemie lassen sich am historischem Beispiel der Spanischen Grippe verdeutlichen, in Folge dessen 1918/19 schätzungsweise 40 Millionen Menschen verstarben.
Ein Jahrhundert später ist die spezifische Schutzimpfung fester Bestandteil des Influenzarisikomanagements. Im Vergleich zum Umgang mit anderen impfpräventablen Krankheiten wird diese Form der Vorsorge insgesamt allerdings seltener in Anspruch genommen, was unter anderem durch die Notwendigkeit einer sich saisonal wiederholenden Impfung erklärbar ist. Die Häufigkeit, mit der sich Menschen aus Influenza-Risikogruppen um einen Impfschutz kümmern müssen, fordert den Betroffenen nicht nur spezifisches Wissen zur Erkrankung ab, sondern erfordert auch einen routinierten und möglichst barrierefreien Austausch mit dem Gesundheitssystem.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- 1. Einleitung
- 2. Hintergrund
- 2.1. Influenzaerkrankung und Impfprophylaxe
- 2.2. Einflussfaktoren auf Impfverhalten
- 2.3. Migration in Deutschland
- 3. Methodisches Vorgehen
- 3.1. Zum GEDA 2010 Datensatz
- 3.2. Deskription der Variablen
- 3.3. Statistische Modellierung
- 4. Ergebnisse
- 4.1. Deskriptive Ergebnisdaten
- 4.2. Induktive Ergebnisdaten
- 5. Diskussion und Schlussfolgerungen
- 5.1. Interpretation der Ergebnisse
- 5.2. Einschränkungen und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Nutzung der Influenzaimpfung im Zusammenhang mit Migrationshintergründen. Ziel ist es, herauszufinden, ob es Unterschiede in der Inanspruchnahme der Impfung zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gibt. Die Analyse basiert auf den GEDA 2010 Daten und betrachtet die Impfquoten in den Saisons 2008/09 und 2009/10.
- Einfluss von Migrationshintergrund auf die Nutzung der Influenzaimpfung
- Faktoren, die das Impfverhalten beeinflussen, wie beispielsweise kulturelle Präferenzen, Sprachbarrieren und Zugang zum Gesundheitssystem
- Bewertung der Ergebnisse im Kontext von Gesundheitsungleichheit
- Diskussion der Limitationen der Studie und Implikationen für die Gesundheitsversorgung
- Vergleich der Ergebnisse mit bestehenden Studien zum Thema Influenzaimpfung und Migration
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung der Influenzaimpfung als Schutzmaßnahme gegen die saisonale Grippe und deren potenzielle Folgen für die Gesundheit. Sie hebt die Bedeutung des Themas im Kontext der Migrationsforschung hervor, da Menschen mit Migrationshintergrund oft einen schlechteren Zugang zum Gesundheitssystem haben.
- Hintergrund: Dieser Abschnitt liefert wichtige Informationen zur Influenza und ihrer Prävention durch Impfung, sowie zu den Einflussfaktoren auf das Impfverhalten und zur Situation von Migranten in Deutschland. Er beleuchtet die möglichen Gründe für Unterschiede in der Inanspruchnahme der Impfung zwischen Migranten und Nicht-Migranten.
- Methodisches Vorgehen: Hier wird das methodische Vorgehen der Studie erläutert, einschließlich der Beschreibung des verwendeten Datensatzes, der Variablen und der statistischen Modellierung.
- Ergebnisse: Dieser Abschnitt präsentiert die Ergebnisse der Analyse, sowohl deskriptive als auch induktive Daten, und gibt Auskunft über die Nutzung der Influenzaimpfung bei Menschen mit und ohne Migrationshintergrund.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Seminararbeit sind: Influenzaimpfung, Migrationshintergrund, Gesundheitsungleichheit, GEDA 2010 Datensatz, Impfverhalten, saisonale Grippe, Prävention, Gesundheitsversorgung.
- Quote paper
- M.Sc. David R. (Author), 2017, Inanspruchnahme der Influenzaimpfung in Abhängigkeit von Migrationshintergründen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/442085