Bei der Vielzahl der Schriften der jüdisch-christlichen Bibel steht stets die Frage der Entstehung und damit einer gewissen Authentizität im Raum. Wird für den Prozess bis zur endgültigen Fassung des Alten Testaments ein Zeitraum von nahezu 1000 Jahren veranschlagt, lag bei den Evangelien und Briefen des Neuen Testaments bereits Ende des 2. Jahrhunderts der Kanon fest.1 Dennoch erfuhren die Erzählungen der Ereignisse, die Episteln und Berichte selbst in diesem, relativ knapp bemessenem Abschnitt mehrere beabsichtigte, wie auch unbeabsichtigte Veränderungen. Nicht zuletzt durch die anfangs nur mündliche Tradierung wurde das Geschehen bis zur ersten Verschriftung zahlreichen Anpassungen und Umgestaltungen ausgesetzt. Die Rekonstruktion des ursprünglichen Sinngehalts beschäftigt Theologen wie Historiker seit Jahrhunderten gleichermaßen. Die Frage nach den ältesten Schriften, nach den Ursprüngen des Neuen Testaments führt zurück zum Urchristentum und somit zur historischen Suche nach der Person Jesu.
Welche außerchristlichen Zeugnisse, römische und jüdische, existieren von ihm und sind als solche anerkannt? Sagen sie etwas über die Person aus? Wann entstanden diese Texte? Eingebettet in die prinzipielle Situation der Oralität und Literalität in den palästinischen Gebieten zur Zeitenwende sollen auf diesen wenigen Seiten kurze, prägnante Antworten präsentiert werden. Abschließend sei ein Blick auf zwei der ältesten, noch erhaltenen Evangelienfragmente, den Papyri 52 und den Bodmer Papyri, sowie auf den Codex Sinaiticus, als erstes Vollevangelium gestattet und mit dem aktuellen Forschungsstand abgeglichen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung.
- Oralität und Literalität im alten Israel
- Geschichtlicher Einblick
- Sozio-kulturelle Situation
- Der Entstehungsprozess des Neuen Testaments.
- Ausgangslage
- Chronologie.
- Die Entstehung der Briefe..
- Die Entstehung der Evangelien.
- Zeugnisse Jesu außerhalb des Neuen Testaments.
- Exemplarischer Blick auf die ältesten noch rhaltenen Schriftstücke.
- Zusammenfassung..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Verschriftlichung der neutestamentarischen Ereignisse und untersucht dabei den Zusammenhang zwischen Oralität und Literalität im alten Israel. Sie beleuchtet den Entstehungsprozess des Neuen Testaments, berücksichtigt Zeugnisse über Jesus außerhalb des Neuen Testaments und beleuchtet die ältesten erhaltenen Schriftstücke im Kontext des aktuellen Forschungsstands.
- Oralität und Literalität im alten Israel
- Entstehungsprozess des Neuen Testaments
- Zeugnisse Jesu außerhalb des Neuen Testaments
- Analyse ältester erhaltener Schriftstücke
- Der Einfluss der historischen, politischen und sozialen Situation Palästinas
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung beleuchtet die Frage der Authentizität der Schriften der jüdisch-christlichen Bibel und skizziert den Entstehungsprozess des Neuen Testaments im Kontext von mündlicher Tradierung.
Kapitel 2 analysiert die Oralität und Literalität im alten Israel und beleuchtet die historische und sozio-kulturelle Situation Palästinas zur Zeitenwende.
Kapitel 3 befasst sich mit dem Entstehungsprozess des Neuen Testaments, indem es die Ausgangslage, die Chronologie, die Entstehung der Briefe und die Entstehung der Evangelien beleuchtet.
Schlüsselwörter
Oralität, Literalität, Neues Testament, Entstehungsprozess, jüdisch-christliche Bibel, altes Israel, Palästina, Zeitenwende, Zeugnisse Jesu, Schriftstücke, Papyri, Codex Sinaiticus, historische und sozio-kulturelle Situation.
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- Ralph Manhalter (Author), 2018, Die Verschriftlichung der neutestamentarischen Ereignisse, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/438894