Dieses Zitat entstammt dem III. Flugblatt der „Weißen Rose“ und soll das Thema der Arbeit einleiten. Fast 70 Jahre nach dem Erscheinen dieses Flugblattes und Ende des zweiten Weltkrieges, erscheinen die objektiven Zahlen und Bilanzen der Opferzahlen des nationalsozialistischen Regimes unglaublich. Nach den derzeitigen Ermittlungen sind dem NS-Regime in Europa durch verbrecherische Maßnahmen insgesamt mindestens 13 Millionen Menschen zum Opfer gefallen. Darunter etwa 6 Millionen Juden, 3,3 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen, 2,5 Millionen christlichen Polen, 130.000 nichtjüdische Personen deutscher Staatsangehörigkeit, die aus politischen oder religiösen Motiven aktiven oder passiven Widerstand gegen das Regime leisteten und weitere Menschen verschiedenster Herkunft. Zur Aufklärung dieser Verbrechen konnten die Nürnberger Prozesse beitragen. Dieser internationale Gerichtshof fällte im Zeitraum von 1945-1949 Urteile über die Straftaten der nationalsozialistischen Verbrecher. Es gab ein großes Interesse an diesen Prozessen nicht nur in Deutschland, sondern auch international. Dies lag daran, dass die Prozesse viele Fragen aufwarfen: Wie konnte es zu solchen Grausamkeiten kommen? Warum war kein Attentat auf Adolf Hitler, beziehungsweise auf das Regime, erfolgreich? Wieso haben nur wenige der Opfer versucht Widerstand zu leisten? Wie sah Widerstand, wenn es ihn gab, überhaupt aus, von welchen Gruppen/Akteuren ging er aus ? Wie der Auszug aus dem Flugblatt der „Weißen Rose“ zu Beginn der Arbeit zeigt, gab es Widerstand. Die vorliegende Arbeit soll einige der genannten Fragen aufgreifen. Detaillierter, soll sich mit dem Begriff Widerstand auseinander gesetzt werden. Es soll die Vielfältigkeit des Widerstandes sowie eine Übersicht der Akteure, welche Widerstände leisteten, dargestellt werden. Abgeschlossen wird die Arbeit mit einer Zusammenfassung und einem Fazit.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Definition
3. Humanitärer Widerstand
4. Widerstand der Jugend
5. Der Kommunistische Widerstand
6. Der Sozialdemokratische Widerstand
7. Die Kirche im dritten Reich - Widerstand
7.1 Evangelische Kirche
7.2 Katholische Kirche
8. Der militärische Widerstand
9. Schluss
10. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
"An allen Stellen muss der Nationalsozialismus angegriffen werden, an denen er nur angreifbar ist."
III. Flugblatt der „Weißen Rose“
Dieses Zitat entstammt dem III. Flugblatt der „Weißen Rose“ und soll das Thema der Arbeit einleiten. Fast 70 Jahre nach dem Erscheinen dieses Flugblattes und Ende des zweiten Weltkrieges, erscheinen die objektiven Zahlen und Bilanzen der Opferzahlen des nationalsozialistischen Regimes unglaublich. Nach den derzeitigen Ermittlungen sind dem NS- Regime in Europa durch verbrecherische Maßnahmen (also ohne Einbeziehung der Kriegshandlungen) insgesamt mindestens 13 Millionen Menschen zum Opfer gefallen. Darunter etwa 6 Millionen Juden, 3,3 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen, 2,5 Millionen christlichen Polen, 130.000 nichtjüdische Personen deutscher Staatsangehörigkeit, die aus politischen oder religiösen Motiven aktiven oder passiven Widerstand gegen das Regime leisteten und weitere Menschen verschiedenster Herkunft (vgl. Schülerduden, 1988: S. 299f). Zur Aufklärung dieser Verbrechen konnten die Nürnberger Prozesse beitragen. Dieser internationale Gerichtshof fällte im Zeitraum von 1945-1949 Urteile über die Straftaten der nationalsozialistischen Verbrecher. Es gab ein großes Interesse an diesen Prozessen nicht nur in Deutschland, sondern auch international. Dies lag daran, dass die Prozesse viele Fragen aufwarfen: Wie konnte es zu solchen Grausamkeiten kommen? Warum war kein Attentat auf Adolf Hitler, beziehungsweise auf das Regime, erfolgreich? Wieso haben nur wenige der Opfer versucht Widerstand zu leisten? Wie sah Widerstand, wenn es ihn gab, überhaupt aus, von welchen Gruppen/Akteuren ging er aus (vgl. Kwiet 1986: S.12)? Wie der Auszug aus dem Flugblatt der „Weißen Rose“ zu Beginn der Arbeit zeigt, gab es Widerstand. Die vorliegende Arbeit soll einige der genannten Fragen aufgreifen. Detaillierter, soll sich mit dem Begriff Widerstand auseinander gesetzt werden. Es soll die Vielfältigkeit des Widerstandes sowie eine Übersicht der Akteure, welche Widerstände leisteten, dargestellt werden. Abgeschlossen wird die Arbeit mit einer Zusammenfassung und einem Fazit.
2. Definition
Es ist nicht leicht den Begriff Widerstand im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus zu definieren. Er kann sehr allgemein formuliert werden wodurch er an Schärfe verliert. Wird er zu eng gefasst, können zahlreiche Handlungen von Akteuren nicht mehr als Widerstand gelten. Betrachtet man das eine Extrem, dann wird der Begriff folgendermaßen aufgefasst: „Widerstand sei auf jene Handlungen begrenzt, die geeignet waren, die NS-Diktatur zu beseitigen.“ Daraus würde resultieren, dass der Begriff auf den Widerstand des Militärs zu beschränken sei. Das andere Extrem betrachtet das Zusammenführen der Grenzen zwischen Nonkonformismus und Widerstand (vgl. Rieber 1994: S. 3f). Somit fällt eine genaue Eingrenzung des Begriffes schwer. Eine Definition liefert Klaus Schönhoven, welche sich abgrenzt von den bisher genannten Extremen: „Widerstand ist eine Provokation, welche die Toleranzschwelle des nationalsozialistischen Regimes unter den jeweils gegebenen Umständen bewusst überschreitet mit einer Handlungsperspektive, die auf eine Schädigung oder Liquidation des Herrschaftssystems abzielt“ (vgl. Rieber, 1994: S. 3). Des Weiteren spricht Wolfgang Benz davon, dass Widerstand als Oberbegriff für Einstellungen, Haltungen und Handlungen gegen das NS-Regime zu verstehen seien. Er unterteilt in passiven Widerstand, das heißt die geistige Unabhängigkeit beizubehalten. Die Durchführung geschieht gewaltlos, es wird versucht Befehle oder Anweisungen zu verweigern. Der aktive Widerstand war der Versuch, auch mit Hilfe von Gewalt, zur Änderung der Verhältnisse, sprich den Sturz des NS- Regimes beizutragen. Beide Formen des Widerstandes wurden durch persönlichen Einsatz und Inkaufnahme, der damit verbundenen Gefährdungen durchgeführt. Es fand ein Prozess statt der mit Verweigerungen, Opposition und passiven Widerstand begann. Dies steigerte sich von der passiven Abwehr zum aktiv verwirklichten Wunsch nach Veränderung (vgl. Benz 2004: S. 8).
Beim Begriff Widerstand darf sich keine Organisation vorgestellt werden, die viele Mitarbeiter besaß und mit ihrem Apparat diese in Gefahr gebracht hätte. Der Widerstand in Deutschland bestand vorwiegend aus kleinen Gruppen und Einzelpersonen, die als Teil einer Subkultur jedes Risiko vermeiden wollten und aus diesem Grund stark isoliert arbeiteten. Sobald die Akteure des Widerstandes miteinander Kontakt aufnahmen und zusammenarbeiten wollten, wuchs die Gefahr, dass das NS-Regime in Form zum Beispiel der Gestapo ihnen auf die Spur kam (van Roon 1990: S. 15). „Kannst du dir vorstellen, was es bedeutet, als Gruppe zu arbeiten“, schrieb jemand an einen Bekannten in England, „ wenn man das Telefon nicht benutzen kann, wenn du die Namen deiner nächsten Freunde anderen Freunden nicht nennen darfst aus Angst, dass einer von ihnen erwischt werden und die Namen unter Druck preisgeben könnte […]?“(vgl. von Moltke 1959: 21). Dieser Isolierungscharakter war für den deutschen Widerstand bezeichnend. In den folgenden Kapiteln werden die Widerstände aus den verschiedenen Lagern dargestellt.
3. Humanitärer Widerstand
Der humanitäre Widerstand war eine Form des passiven Widersetzens gegen das Regime. Viele Bürger hielten es für ihre Pflicht Verfolgten und anderen, welche in Not waren zu helfen. Dabei spielte es keine Rolle, welche soziale Stellung, Rolle oder Stand der jeweilige Helfer hatte. Sozialdemokraten, Kommunisten, Geistliche, Offiziere, Frauen und Männer, Jung und Alt halfen dabei die ersten Verfolgten beziehungsweiße Opfer des NS-Regimes zu unterstützen. Unmittelbar nach der Machtübernahme durch Hitler und der NSDAP kam es zu einer Welle von Verhaftungen. Proportional dazu entwickelten sich spontan mehrere Formen von humanitärer Hilfe. Zum Beispiel wagten sich die Menschen in die Nähe von Gefängnissen um herauszufinden wer verhaftet wurde und wo der Verhaftete sich befindet. Für die Angehörigen von Gefangen wurde mit Hilfe von Listen Geld gesammelt. Die ersten Verfolgten die untertauchen wollten oder mussten erhielten Quartiere und Verstecke. Des Weiteren wurden Fluchtwege ins Ausland gesucht um Verfolgte zur Flucht zu verhelfen. Umso weiter sich diese Hilfswerke ausdehnten, desto mehr Menschen konnte geholfen werden. Auch kamen für diese Arbeit finanzielle und logistische Hilfen aus dem Ausland. Organisationen aus anderen europäischen Ländern, arbeiteten mit deutschen Hilfsverbänden zusammen. Als bekanntes Beispiel hierfür soll die Organisation Internationale Rote Hilfe erwähnt werden. Eine stark bedrohte Gruppe waren die Juden. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten erfolgten die ersten antisemitischen Aktionen mit dem Ziel die Juden von ihren Mitbürgern zu isolieren. Die Lage der jüdischen Geschäftsbesitzer verschärfte sich weil ihre Läden boykottiert wurden. Es sollte und es wurde von der Bevölkerung vermieden mit Juden in Kontakt zu treten, geschweige denn ihnen zu helfen. Jedoch gab es Ausnahmen (vgl. van Roon 1990: 37). Es ist bekannt, dass die 91-jährige Großmutter von Bonhoeffer nicht die einzige war, die am 1. April 1933, SA Posten ignorierte und in jüdischen Geschäften einkaufte (vgl. Bethge 1982: 31).
Die Boykotts gegen Juden verschärften sich immer weiter. Sie wurden als Urheber für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu der Zeit verantwortlich gemacht. Oppositionelle Kreise der Bevölkerung waren darüber sehr empört und kauften demonstrativ in jüdischen Läden ein. Mit der Reichskristallnacht im November 1938 erreichten die Gewalt und Schikanen einen neuen Höhepunkt. Viele Helfer der verfolgten Juden waren überfordert. Jedoch gelang es viele jüdische Bürger zu warnen und somit die Chance zu gewährleisten, dass sie sich verstecken oder ins Ausland fliehen konnten. Allein in Berlin wurden durch Helfer tausende Juden versteckt. Mehrere Gruppen in Deutschland spezialisierten sich nun auf die Hilfe der Verfolgten. Diese Unterstützung kam nicht nur Juden zugute, sondern auch allen anderen politisch Verfolgten oder Regime Gegnern. Bekannte Gruppen waren die 07 Gruppe in Bayern oder die Europäische Union in Berlin, welche Verfolgte mit Hilfe gefälschter Ausweise außer Land brachte. Eine weitere sehr aktive Gruppe war die Berliner Onkel-Emil Gruppe. Diese Gruppe wurde bis Kriegsende nicht entdeckt (vgl. van Roon 1990: 35).
Der humanitäre Widerstand war ein passiver Widerstand, welcher Verfolgte versteckte oder zur Flucht verhalf. Dies wurde möglich durch geheime Keller oder versteckten Räumen in Wohnungen und Häusern, durch das Fälschen von Dokumenten und Ausweisen oder durch ignorieren der Boykotts. Die meisten Helfer des humanitären Widerstandes blieben unerkannt und konnten vielen helfen.
4. Widerstand der Jugend
Die Jugend in der Zeit des Nationalsozialismus war Neuem gegenüber sehr aufgeschlossen. Es waren klare Züge von Protestbewegungen gegen die älteren Generationen zu erkennen. Zugleich herrschte unter den Jüngeren große Uneinigkeit. Die daraus resultierenden Streitigkeiten trübten den Blick auf die drohende Gefahr. Viele waren davon überzeugt, dass das Dritte Reich die Verwirklichung ihrer Ideale hervorbringen würde. Dazu zählte die Vorstellung des Nationalsozialismus, der Gedanke an die Volksgemeinschaft, der Dienst am Staat und der Apel an die Jugend. Davon wurden viele Jugendliche angelockt. Im Gegensatz zu den Nationalsozialisten übte die Hitlerjugend (HJ) vor 1933 keinen großen Reiz aus. Dies lag daran, dass sie von Erwachsenen, beziehungsweiße älteren Genration ins Leben berufen wurde und Richtlinien die der einer Partei ähnlich waren, besaß. Die Jugendlichen wollten aber einen engen Zusammenschluss zu einer Organisation mit der sie sich identifizieren konnten. Parteien und Richtlinien suggerierten für sie etwas Negatives.
Es ging der Jugend um Begriffe wie Nation, Volksgemeinschaft und Staat. Diese Formulierungen besaßen für die Jugendlichen einen romantischen Gehalt. Der Nationalsozialismus nutze diese Auffassungen in schlauer Art und Weise. Der Widerstand zu der Zeit war in der Jugend sehr gering, aber es gab ihn. Er entstand nicht erst 1942 mit der Weißen Rose, einer Studentengruppe aus München (vgl. van Roon 1990: 39). Bereits 1933 forderte der Jugendliche Widerstand erste Opfer. (vgl. Klönne 1982: 76ff.). Mehrfach kam es zu Auseinandersetzungen zwischen jugendlichen Widerständlern und Mitgliedern der HJ, welche durch Polizei und Justiz geschützt waren. Vor allem war die Arbeiterjugend nun wachsendem Terror durch die Nationalsozialisten ausgesetzt. Die Anfänge der jugendlichen Widerständler entstanden also bei jenen, die einer politischen Organisation angehörten oder in einer tätig waren. Dort konnten sie die politische Situation verfolgen, analysieren und kommende Ereignisse erahnen. Der Aktionismus stagnierte bei vielen dieser Jugendlichen während der Analysephase. Willy Brandt sagte schon 1937, dass dieser Jugendwiderstand ein prächtiger Nährboden für eine starke Opposition hätte sein können. (vgl. van Roon 1990: 39). „Dieselbe Kluft zwischen Jungen und Alten, die eine Stärkung der Demokratie während der Weimarer Republik verhindert hatte, erschwerte auch während des Dritten Reiches, von wenigen Ausnahmen abgesehen, eine Zusammenarbeit im Widerstand." (van Roon: 1990: 39). Nur Wenige besaßen den Tatendrang zu tatsächlichen Unternehmungen und Aktionen. Diese wiederum organisierten sich zu kleinen Widerstandsgruppen. Beispielsweise organisierten einige Frankfurter Studenten Fluchtwege ins Ausland um Menschen, die von der Gestapo verfolgt wurden zu helfen. Am Tag des Reichstagbrandes 1933 organisierten sich 200 gleichgesinnte Jugendliche, um die gegeben Verhältnissen anzufechten und Widerstand gegen die neue Regierung auszuüben. In den ersten Jahren des Dritten Reiches drückte sich der Widerstand der Jugend durch das Malen von Protesten an Wände, das Verteilen von Flugblättern, das hissen von Fahnen auf Schornsteinen und durch Überfälle auf nationalsozialistische Vereinigungen, zum Beispiel die HJ, aus. Die Widerstandsgruppen tarnten sich als Sportvereine oder Wandergruppen. Jedoch erhielt die HJ schon bald ihre Monopolposition. Sehr schnell folgte ein Verbot fast aller Jugendorganisation, Vereine und Verbände. Diese führten zu einem Sturm von Protesten. Sie weigerten sich die Uniformen und Abzeichen der HJ zu tragen, stattdessen trafen sie sich heimlich um sich mit Symbole ihrer alten Vereine zu bekleiden. Es stieg die Zahl von Überfällen auf HJ-Quartiere. Diese antworteten mit eigenen Angriffen. Es kam zu regelrechten Straßenschlachten, zum Beispiel in Kassel 1934. 1936 wurde die Mitgliedschaft in der HJ obligatorisch, was zur Prozedur der Gleichschaltung für die Nationalsozialisten nötig war. Die Zwangsmitgliedschaft in der HJ erschwerte den Widerstand enorm. Die HJ hatte sich von einem unbedeutenden Jugendverband, zu einer Riesenorganisation entwickelt. Die zunehmende Militarisierung der HJ, deren viele Widerständler anfangs positiv gegenüberstanden, verstärkte den Widerstand der Jugendlichen beträchtlich. Das NS-Regime nahm die Jugendoppositionen sehr ernst. Die Gruppierungen wurden durch die Gestapo systematisch verfolgt und drakonisch bestraft. Viele Jugendliche wurden zum Tode verurteilt (vgl. van Roon 1990: 40). Unter ihnen waren auch Hans und Sophie Scholl, welche der Weißen Rose angehörten. Sie leisteten aktiven Widerstand in Form von der Verteilung von Flugblättern.
Die vorgestellten Gruppen und Formen des Widerstandes, der regimekritischen Widersetzlichkeit und das nichtsystemkonforme Verhalten der Jugendlichen, darf nicht darüber hinweg täuschen, dass der Großteil der deutschen Jugend sich vollends in die Gliederung der HJ einfügte und dem NS-Staat begeistert gegenüber stand (vgl. ns-dokuzentrum- rlp.de/index.php?id=623). Doch es bleibt festzuhalten, dass trotz der schwerwiegenden Strafen, meistens Todesurteile, Jugendliche Widerstand leisteten. Es war ein spontaner Widerstand, der meist nicht politisch oder ideologisch untermauert war, sondern auf den Freigeist der Widerständler beruhte. Mit Ausnahmen der bekannten Widerstandsgruppen wie die Edelweiß Piraten oder die Weiße Rose, welche auf christliche Werte aufbauten.
5. Der Kommunistische Widerstand
Lange Zeit wurde die Gefahr der nationalsozialistischen Bewegung von vielen Kommunisten unterschätzt. Die Sozialdemokraten (SPD), die sie als Sozialfaschisten bezeichneten, wurden als schlimmere Feinde angesehen, als die Nationalsozialisten. Ab 1930 war die Wählerschaft der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) erheblich angewachsen. Mit diesem Machtzuwachs und der Feindschaft zu der SPD kam es sogar 1931 zu einem Verbund mit den Rechtsextremen, welcher einen Volksentscheid gegen die Regierung in Preußen herbeiführen sollte. Dieser Entscheid wurde zwar verloren, aber der Status der demokratischen Minderheitsregierung war erheblich untergraben wurden. Bürgerliche Kreise hatten große Angst vor einer kommunistischen Revolution. Dieser Mythos wurde zum Teil auch von der KPD genährt, denn die inneren Strukturen der KPD waren wegen verschieden Kursänderungen instabil. Trotz dessen gelang es der Partei bis Ende 1932 eine breite Wählerschaft an sich zu binden. Vor allem drängten die kleinen Gruppen zwischen der Kommunistischen Partei und sozialdemokratischen Partei auf eine Einheitsfront gegen den Nationalsozialismus. Jedoch wurde dieses Vorhaben beidseitig abgelehnt.
[...]