Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit Ovid und einem seiner berühmtesten Werke, die Metamorphosen. Dabei wird einleitend in das Leben Ovids und in sein Werk eingeführt. Zentraler Gegenstand der Arbeit soll anschließend die Analyse und Interpretation der Scylla-Sage des achten Buches mit Schwerpunkt auf den ersten Monolog sein.
Scylla, die Tochter des gegen Minos Krieg führenden Königs Nisus von Megara. Diese besteigt oft einen Turm, von dem aus sie den Gefechten zusehen kann, erblickt den König Minos und verliebt sich in ihn. Es gibt nur einen Weg, Minos zum Sieg zu verhelfen und seine Liebe zu gewinnen. Scylla braucht nur eine Haarsträhne des Vaters, an die das Schicksal seiner Herrschaft gebunden ist, abzuschneiden. Voller Liebesraserei führt sie diesen Verrat aus und wünscht sich Minos als Gegengabe. Doch der König bezeichnet sie als Ungeheuer und weist sie zurück. Darauf segelt er nach seinem Sieg über die Stadt ohne Scylla davon. Die von Minos Abgewiesene gibt einen erneuten Monolog von sich und stürzt sich enttäuscht nach ihren Worten ins Meer, klammert sich an das Schiff des Königs und verwandelt sich in den Vogel Ciris. Der gerade zum Fischadler gewordene Vater fliegt auf sie zu und droht sie zu zerfleischen.
Die Erzählungen über Scylla werden zuerst bei Aischylos erwähnt: Von Minos mit goldener Kette bestochen, schneidet sie ihrem Vater Nisos das Haar ab, an dem sein Schicksal hing (άθανάς τριχός), und tötet ihn dadurch. Nach Franz Bömer sind: „mit dieser Erzählung zwei bekannte Motive verbunden, die auch in der weitverzweigten Überlieferung immer wieder begegnen...“. Das Simson- und Dalila-Motiv („dort wohnt die Stärke des Helden in seinen Haupthaaren, hier beruht das Leben auf einer einzigen Locke“) und das Tarpeia-Motiv, von Aischylos nur unvollständig erwähnt, wo „man aus Liebe zum Verräter wird“. Auch Vergil nahm sich dieser Thematik an. Die unter dem Namen Vergils bekannte Ciris erzählt die Geschichte der Skylla und ihre Verwandlung in den Vogel Ciris in 541 Versen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Autor und Werk
- Inhalt und Aufbau des 8. Buches
- Einordnung in das gesamte Werk
- Scylla, die Tochter des Nisus - Analyse und Interpretation
- Metrische Analyse
- Abschließende Übersetzung
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit Ovids berühmten Metamorphosen und analysiert insbesondere die Scylla-Sage im 8. Buch. Die Arbeit führt zunächst in das Leben und Werk Ovids ein und untersucht anschließend die Metamorphosen von Scylla, mit Schwerpunkt auf ihrem ersten Monolog. Die Analyse konzentriert sich auf die Darstellung von Scyllas Verliebtheit, Verrat und Transformation.
- Ovids Darstellung von Liebe und Verrat
- Die Metamorphose als literarisches Motiv
- Die Rolle der Sprache in der Verwandlung
- Die Bedeutung der Scylla-Sage im Kontext des 8. Buches
- Die Verbindung der Scylla-Sage mit anderen antiken Mythen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt Ovid und seine Metamorphosen vor und führt in die Scylla-Sage im 8. Buch ein. Die Einleitung beschreibt die Handlung der Sage und gibt einen Überblick über wichtige Aspekte der Analyse.
- Autor und Werk: Dieses Kapitel befasst sich mit Ovids Leben und Werk. Es geht auf seine literarische Karriere, seine bedeutendsten Werke und die Umstände seiner Verbannung ein. Besonderes Augenmerk liegt auf der Beschreibung der Metamorphosen als Werk.
- Inhalt und Aufbau des 8. Buches: Dieses Kapitel analysiert die Struktur des 8. Buches und beschreibt die einzelnen Erzählungen, die es umfasst. Es werden die zentralen Themen des Buches beleuchtet und die Einordnung der Scylla-Sage in den Gesamtkontext des Werkes erläutert.
- Scylla, die Tochter des Nisus - Analyse und Interpretation: Dieses Kapitel widmet sich der Analyse und Interpretation der Scylla-Sage. Es befasst sich mit Scyllas Verliebtheit, Verrat und Transformation, analysiert die Sprache und die Metrik der Darstellung und stellt die Ergebnisse in einem umfassenden Fazit zusammen.
Schlüsselwörter
Ovid, Metamorphosen, Scylla, Nisus, Minos, Liebe, Verrat, Transformation, Verwandlung, Monolog, Metrik, Analyse, Interpretation, Mythologie, Antike, Literatur, Literaturwissenschaft.
- Arbeit zitieren
- Fanny Jasmund (Autor:in), 2011, Die Scylla-Sage in Ovids "Metamorphosen", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/431663