„Die Medien sind ja die vierte Gewalt“, war ein Ausspruch eines ehemaligen Chefredakteurs der „Berliner Zeitung“. Schließlich sind der Zugang zu Informationen und der freie Austausch der Bürger wesentliche Voraussetzungen für die politische Willensbildung, weshalb sie auch als eines der besonders sensiblen Güter der Demokratie gelten. Die Medien informieren zum einen die Bevölkerung über das politische Geschehen, aber auch der Regierung kann so ein Bild von den Interessen und Sorgen der Bevölkerung geliefert werden, weswegen die Medien als vierte Gewalt bezeichnet werden können.
So nehmen die Medien einen entscheidenden Einfluss auf die Politik und die Politik bestimmt die Medien. Nach Niklas Luhmann versteht man die beiden Bereiche als Systeme die sich somit gegenseitig beeinflussen können. Aber ist dies überhaupt gewährleistet, wenn Systeme doch eigentlich geschlossen sind und nur innerhalb des eigenen Systems kommuniziert werden kann?
Diese Fragestellung soll in der folgenden Arbeit vordergründig genauer erörtert werden. Im Anschluss soll aber auch die Frage beantwortet werden, warum und auf welche Art und Weise Medien die Politik beeinflussen können.
Um diese Fragen gründlich beantworten zu können, muss zuerst der theoretische Rahmen betrachtet werden. Dazu gehören kurze Überblicke über die Systemtheorie Luhmanns im Allgemeinen sowie eine Umriss der sozialen Systeme. Anschließend soll innerhalb dieses Abschnitts die Kommunikation innerhalb von Systemen betrachtet werden. Anknüpfend an das allgemeine Theorieverständnis werden dann das Medien- und das Politiksystem nach Luhmanns Verständnis genauer betrachtet sowie das Verhältnis der beiden Teilsysteme zueinander beschrieben. Im Anschluss daran sollen die theoretischen Ergebnisse in der Praxis beziehungsweise an Beispielen aufgezeigt werden. Dazu werden die Presse und Online-Medien als wichtigste Informationsquellen im Bereich der Medien herangezogen. Schlussendlich sollen in einem Fazit die beiden Fragen zusammenfassend beantwortet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Rahmen
- Was ist ein System?
- Theorie sozialer Systeme
- Kommunikation als Operation sozialer Systeme
- Beobachten
- Medien und Politik
- Mediensystem nach Luhmann
- Politiksystem nach Luhmann
- Verhältnis von Medien und Politik
- Beispiele
- Das Beispiel der Presse
- Das Beispiel der modernen Online-Medien
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Einfluss der Medien auf die Politik im Kontext der Systemtheorie Niklas Luhmanns. Sie untersucht die Interaktionen zwischen den beiden Systemen Medien und Politik und beleuchtet, wie sie sich gegenseitig beeinflussen. Die Arbeit analysiert die Funktionsweise dieser Systeme und deren Beziehung zueinander, um die Frage zu beantworten, wie und warum Medien die Politik beeinflussen können.
- Systemtheorie Niklas Luhmanns und ihre Anwendung auf Medien und Politik
- Kommunikation als Operation sozialer Systeme
- Das Verhältnis von Medien und Politik als Teilsysteme
- Die Rolle der Medien in der politischen Willensbildung
- Beispiele für den Einfluss von Medien auf die Politik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Relevanz der Medien als „vierte Gewalt“. Sie stellt die Frage nach dem Einfluss der Medien auf die Politik und stellt die Gliederung der Arbeit vor. Das Kapitel „Theoretischer Rahmen“ beschäftigt sich mit der Definition von „System“ und „sozialem System“ nach Luhmann. Es behandelt die Differenzierungsmuster der Gesellschaft, die Kommunikation in Teilsystemen und die Beobachtung der Gesellschaft. Das Kapitel „Medien und Politik“ befasst sich mit dem Mediensystem und dem Politiksystem nach Luhmann sowie dem Verhältnis zwischen beiden Systemen. Das Kapitel „Beispiele“ analysiert den Einfluss von Presse und Online-Medien auf die Politik. Das Fazit soll die beiden zentralen Fragen der Arbeit zusammenfassend beantworten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Systemtheorie Niklas Luhmanns, insbesondere der funktionalen Differenzierung der Gesellschaft in Teilsysteme. Sie analysiert Medien und Politik als Teilsysteme, untersucht die Kommunikation innerhalb dieser Systeme und beleuchtet den Einfluss der Medien auf die politische Willensbildung. Die Arbeit befasst sich außerdem mit der Bedeutung von Presse und Online-Medien als Informationsquellen und analysiert deren Einfluss auf die Politik.
- Arbeit zitieren
- Natalja Geringer (Autor:in), 2018, Politische Möglichkeiten der Medien. Niklas Luhmanns System der Massenmedien, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/428655