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Ausarbeitung, 2018
26 Seiten, Note: 1,7
1. Einleitung
2. Grundlage der Sportrehabilitation & die Struktur der sportlichen Leistung
3. Aufgabenstellung
4. Beschreibung und Anamnese des Leistungsnehmers
Fallbeispiel/Fallgeschichte
Überprüfung des aktuellen Leistungstandes:
5. Zielsetzung
6. Anatomie des Sprunggelenkes
7. Untersuchungsinstrument Literaturrecherche
8. Trainingsplanung mit Hilfe der ILB-Methode, dem Phasenmodell von Froböse & Lagerstrꝋm und den allgemeinen Trainingsprinzipien
ILB-Methode:
Phasenmodell Froböse & Lagerstrꝋm
Allgemeine Trainingsprinzipien
9. Trainingsplan Leistungsnehmer
Kraftausdauer
Hypertrophie-Training
10. Übungsauswahl und deren Begründung
Warm-up: das Stationäre Fahrrad
Balance-Pad & Balance-Boards
Der Ausfallschritt
Der Squat
Beinpresse:
Cool Down:
11. Trainingskontrolle
12. Festlegung ergänzender Trainingsinhalte
Ernährung:
1: Eiweiß
2: Weitere Ernährungshinweise
3: Himalayasalz und Zitrusfrüchte
4: Schlaf
13. Fazit
Quellen
Anhang
Abbildung 1: Das Sprunggelenk (Quelle: http://symptomat.de/images/Sprunggelenk.jpg)
Abbildung 2: Weberfraktur (Quelle: https://www.thieme.de/de/pflegepaedagogik/60-bewegungssystem-69068.htm)
„Kein Zweifel, wer Körperkraft hat und sich etwas zutraut, wird sich immer besser fühlen als derjenige, dem diese Kraft fehlt“ (Rippetoe, 2015, 9).
Die vorliegende Hausarbeit ist als grundlegender Einstieg in den Themenkreis der Sportrehabilitation gedacht.
Gesundheit stellt sich in den verschiedensten Lebenszusammenhängen dar und umfasst den Handlungsaspekt sowie körperliche, soziale und psychische bzw. emotionale Aspekte. Alle Aspekte sind wechselseitig voneinander abhängig und miteinander verbunden. Die WHO definiert Gesundheit wie folgt: „Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen“ (WHO, o.J.). Doch wir alle können durch Krankheit oder einen Unfall in die Lage kommen, dass unsere Gesundheit beeinträchtigt wird bzw. ist.
Es liegen zahlreiche Untersuchungen vor, die belegen, dass Sport einen wesentlichen Einfluss auf unsere Gesundheit besitzt. „Sport gilt als gesund und ist es auch – zumindest, wenn er richtig betrieben wird. Denn regelmäßiges sportliches Training stärkt unter anderem das Immunsystem, hält das Herz-Kreislauf-System fit und kann einer Vielzahl von Krankheiten vorbeugen“ (Mehner, 2012). In Anlehnung an den ganzheitlichen Charakter von Gesundheit und dessen Verbindung zum Sport behandelt diese Hausarbeit das spezifische Thema des „Rehabilitationssports“. Eine Recherche mit der Internetsuchmaschine „Google“ und dem Begriff Rehabilitationssport ergibt knapp 179.000 Ergebnisse (Stand vom 12.01.18). Der Begriff Rehabilitation (aus dem mittellateinischen rehabilitatio) beschreibt einen Prozess der Wiederherstellung. Das Lehrskript „Grundlagen der Sportrehabilitation“ definiert wie folgt: „Unter dem Begriff Sportrehabilitation versteht man das gezielte sportliche Training des Körpers unter Bezugnahme auf bestimmte Muskelgruppen nach Verletzung (die entweder operativ oder auch nur konservativ behandelt wurden) oder bei Schäden von Gelenk- und Muskelgruppen durch Fehl- oder Überlastungen, die man im Zuge des Sport- oder Arbeitslebens erlitten hat“ (Zwink,o.J., 3).Die vorliegende Hausarbeit fokussiert sich auf das Erstellen eines Trainingsplanes nach der sog. IBL Methode und beinhaltet dessen Begründung sowie die Empfehlungen des Autors. Des Weiteren orientiert sich der Autor an dem Phasenmodell von Froböse, Wilke und Nellessen-Martens. Ziel ist es, den Leistungsnehmer durch individuelle sportliche Übungen bei der Genesung zu unterstützen. Aufgabe dieser Hausarbeit für die Spezialisierung Fachtrainer Sportrehabilitation ist es, anhand eines realen oder fiktiven Leistungsnehmers eine individuelle, langfristige Rehabilitations-Trainingsplanung über drei Monate zu erstellen. Im Focus stehen hier das vorliegende Krankheitsbild und dessen Auswirkung auf die Übungsauswahl.
„Ergebnisse von Studien zeigen, dass es schon lange nicht mehr nur die jugendlichen Bodybuilder sind, die in ein Fitnessstudio gehen. Nur 40% nutzen das Fitnessstudio, um den eigenen Körper zu formen. Die anderen 60%, vorwiegend Personen mit Beschwerden beziehungsweise nach Verletzungen, kommen, um sich wieder gesundund fit zu trainieren“ (Zwink, o.J., 3). Für die Fachrichtung der sportlichen Rehabilitation steht die Wiedererlangung der Belastbarkeit nach einer Verletzung im Vordergrund. Zu Beginn der Versorgungkette/Rehabilitation werden immer Mediziner, Pflegekräfte, Krankengymnasten und Physiotherapeuten tätig. Anschließend übernehmen Sportwissenschaftler die medizinische Trainingstherapie. Beim Rehabilitationssport handelt sich um eine Nachsorge, welche die weitere Genesung nach einer medizinischen Rehabilitation vorantreiben soll. „Häufig erhalten die Patienten nur 12-18 Behandlungsrezepte, was eine vollständige Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit in seltenen Fällen ermöglicht. Die Patienten müssen sich daher auf die Suche nach einem geeigneten Fitnessstudio et cetera machen, in dem sie durch kompetente Trainer betreut werden und ihre vollständige Belastbarkeit wieder erreichen können“ (Zwink, o.J., 13). Häufig beginnt der Leistungsnehmer sein Training im Fitnessstudio bei einer Belastbarkeit von 70-80%. Ziel ist es, den Leistungsnehmer beruflich und oder sportlich wiederherzustellen, um die ursprüngliche Leistungsfähigkeit zu erreichen. Die Leistung besteht bekanntlich aus mehreren verschiedenen Komponenten, die in ihrer Gesamtheit das eigentliche Resultat erbringen. Man möchte das bereits erreichte Niveau steigern, verbessern und stabilisieren.
Es existieren folgende Leistungsfaktoren:
- Konstitution
- Kondition
- Koordination-Technik
- Taktik-Psyche
- Äußere Bedingungen (Familie, Beruf, Umgebung)
- Rahmenbedingungen (Talent, Gesundheit)
(vgl. Zink, o.J., 7).
„Die sportliche Leistungsfähigkeit ist aufgrund ihrer multifaktoriellen Zusammensetzung nur komplex zu trainieren“ (Höltke, 2003, 5). Die Intensität sollte im Trainingkontinuierlich erhöht werden, da sich verschiedene Körperpartien unterschiedlich schnell anpassen. „Die Intensitätssteigerung sollte an der Adaptionsgeschwindigkeit des langsamsten Gewebes, also den Sehnen und Bändern, angepasst werden. Dafür ist jedoch längeres Training mit einer Regelmäßigkeit Voraussetzung“ (Mayer, 2017, 16).
Wähle einen realen oder fiktiven Kunden und entwickele anhand einer Anamnese eine individuelle, langfristige Rehabilitations-Trainingsplanung über drei Monate. Gehe dabei genauer auf das vorliegende Krankheitsbild und dessen Auswirkungen auf die Übungsauswahl ein.
Weitere Vorgaben:
- Erstelle auf Basis der Daten aus der Anamnese eine Trainingsplanung der Rehabilitation über drei Monate.
- Nehme das Phasenmodell der Nachbehandlung als Basis zur Trainingsplanung.
- Gehe dabei zusätzlich auf Besonderheiten in dem Training ein und erläutere ausführlich weshalb diese Übungsauswahl getroffen wurde.
- Es ist ausschließlich eine Sportverletzung oder ein Sportschaden zu behandeln, der im Rahmen deines Fernstudiums behandelt wurde.
„... bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt“ (Schopenhauer, 1851).
In diesem Kapitel geht es um die Betrachtung eines Einzelfalls bzw. um eine sog. kasuistische Beschreibung. Ein Trainingsplan gewinnt erst durch die Darstellung von Personen Anschaulichkeit und Kontur. Im Sinne des oben erwähnten Zitates soll dies immer vor dem Hintergrund und der Berücksichtigung der Individualität passieren.
Die hier aufgenommene Fallgeschichte, die dem Autor von einem Leistungsnehmer zur Verfügung gestellt wurde, ist so weit verschlüsselt, dass die betreffende Person und der Standort des Sportzentrums nicht wiedererkannt werden können. Als Orientierungshilfe dient die Unterteilung der Anamnese in: Berufsanamnese, Sportanamnese und Gesundheitsanamnese. Der Autor geht von einem realen Fall aus, aber ein Training oder ähnliches hat in der Realität nicht stattgefunden.
Es ist kurz nach 10.00 Uhr am Vormittag. Ich erwarte den Leistungsnehmer im Sportzentrum. Die Informationssammlung steht meist im Zusammenhang mit der ersten Kontaktaufnahme zu dem Leistungsnehmer und bildet die Grundlage für die weitere Vorgehensweise im Prozess der Rehabilitation. Aber auch im laufenden Prozess werden immer wieder neue Informationen in den Prozess einfließen. Zur Informationssammlung gehören: Name, Adresse, Wahrnehmung und Einschätzung des Gesundheitszustandes, Beschwerden, medizinische Diagnosen, Krankenhausaufenthalte, Medikamenteneinnahme, Lebensgewohnheiten und jetzige Einschränkungen. Ich begrüße den Leistungsnehmer und stelle mich vor. Da es sehr unruhig am Empfang ist und viele Sportler am Trainieren sind, suche ich einen ruhigen Ort um mit der Anamnese zu beginnen. Der Leistungsnehmer heißt Henryk, ist 184 cm groß und sportlich gebaut (85 kg). Auf den ersten Blick sind keine Einschränkungen sichtbar (Schonhaltungen, Zeichen von Schmerzen, Gangunsicherheiten). Henryk arbeitet als Gesundheits- und Krankenpfleger auf einer Intensivstation in einem Wiesbadener Klinikum. Diese Arbeit ist überwiegend eine stehende Tätigkeit. Der Leistungsnehmer muss kranke Menschen versorgen. Das beinhaltet auch das sog. Mobilisieren und Lagern der Patienten - eine körperliche Belastung, die sich häufig am Rücken bemerkbar macht. Henryk arbeitet im Schichtdienst. Neben dem Training im Fitnessstudio (bis zu 3-mal wöchentlich) spielt er auch Fußball (1 bis 2-mal Training pro Woche und einem Ligaspiel pro Woche). Im Bereich Fitness bevorzugt er das sog. „Funktionelle Training“. Der Leistungsnehmer hatte sich im Zuge eines Fußballspiels eine sog. Sprunggelenksfraktur Typ Weber C rechts zugezogen. Der Sportunfall ereignete sich an einem Mittwochabend auf einem Kunstrasenplatz. Henryk und seine Mannschaft hatten unter der Woche ein Ligaspiel. Der Gegenspieler war im Ballbesitz und Henryk wollte durch einen Zweikampf an den Ball kommen. Wie sich der Unfall genau ereignet hat, kann der Leistungsnehmer rückblickend nicht genau erklären. Er habe versucht, dem Gegenspieler den Ball abzunehmen, habe dabei einen schnellen Richtungswechsel vollziehen wollen und hatte das Gefühl, dass er mit seinem Fuß im Kunstrasen hängen geblieben sei. „Beispielsweise beim Laufen auf unebenem Grund, bei einem abrupten Richtungswechsel oder einem falschen Aufkommen nach einem Sprung kann der Fuß umknicken, was eine Knöchelfraktur bewirken kann“ (Aschenbrenner & Biberthaler, 2018). Als Nächstes erinnert er sich an einen blitzartigen Schmerz und ein knirschendes Geräusch. „Henryk teilte mir im Anamnesegespräch mit, dass er in diesem Moment wusste, scheiße, da sei richtig was kaputt. Er habe sich gar nicht getraut nach unten zu schauen. Er habe sich auf den Boden fallen lassen und habe sich sofort die Hände vor das Gesicht gehalten.“ Die Akutversorgung bzw. die medizinische Notfallversorgung fand durch den Notarzt und Rettungswagen statt. Bereits am Unfallort erfolgte eine Reposition durch den eben erwähnten Rettungsdienst. Daraufhin wurde Henryk in der Notaufnahme eines geeigneten Krankenhauses vorgestellt. In der initial durchgeführten Röntgendiagnostik zeigte sich die oben erwähnte Verletzung. Auf Grund der Frakturverhältnisse und Stellung des Sprunggelenkes wurde ebenfalls die Indikation zur Anfertigung eines CTs gestellt. Hier zeigte sich ein freier Gelenkkörper im Sprunggelenk. Die Indikation zur operativen Versorgung wurde fachärztlich gestellt. Einen Tag später (abgeschwollene Weichteilverhältnisse) wurde Henryk operiert. Die Therapie sah wie folgt aus:
- Offene Reposition und Plattenosteosynthese und Entfernung freier Gelenkkörper über medialen Zugang (Verwendetes Material = 6 Loch Drittelrohrplatte und eine 40mm Stellschraube);
- Thromboseprophylaxe (niedermolekulares Heparin);
- unter Entlastung des betroffenen Beines an Unterarmstützen im 2-Punktegang (2-Punkte-Gang): Es werden gleichzeitig rechte Stütze u. linkes Bein, dann linke Stütze u. rechtes Bein vorgesetzt);
- Medikation = Ibuprofen (Antirheumatika), Pantoprazol (Magenschutz) und Enoxaparin (Antikoagulans);
- Physiotherapie/Krankengymnastik zur Erweiterung des Bewegungsspieles unter Entlastung des betroffenen Beines für 6 Wochen;
- enge medizinische Kontrollen (Vorstellen beim Arzt/Röntgenaufnahmen);
- eine sog. Vollbelastung nach ca. 6 Wochen (erst nach einer Röntgenkontrolle);
- Blutbildkontrolle bezüglich der Thromboseprophylaxe .
Die folgenden Tabellen fassen die gewonnenen Informationen bzw. Items noch einmal zusammen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
„Ist man sich nicht sicher, welche Tests durchgeführt werden können, sollte man von der Durchführung absehen“ (Zwink, o.J., 12).
Es können verschiedene Tests vor dem Training absolviert werden. Diese geben Auskunft über das momentane Trainingslevel (Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer) des Athleten. Diese können bei einer wiederholten Anwendung auch in die Evaluation mit einfließen. „Nur so können die späteren Fortschritte optimal dargestellt und eventuelle notwendige Änderungen in der Trainingsgestaltung erkannt werden“ (Zwink, o.J., 12). Mögliche Tests:
- Biometrische Tests
- Motorische Test
- Beweglichkeitstests
- Krafttests
- Überprüfung der Körperhaltung
Da es zu keinem wirklichen Kontakt mit dem Leistungsnehmer kam, kann hier nur spekuliert werden. Aus diesem Grund wird von einer Durchführung abgesehen.
„THERE ARE NO SHORTCUTS – EVERYTHING IS REPS, REPS, REPS“ (Schwarzenegger, o.J.).
Auf Grund seiner sportlichen Leistungen vor dem Unfall, besitzt Henryk ein gutes Potenzial für starke Muskeln, Knochen, Sehnen und Nerven. Voraussetzungen für den Trainingsbeginn sind eine volle Belastbarkeit, eine Schmerzfreiheit und eine gute Beweglichkeit im oberen und unteren Sprunggelenk. Auf dieser Grundlage werden sportliche Ziele mit dem Leistungsnehmer vereinbart:
Trainingsziele/Zeitliche Dauer ab der 6. bis 8. Woche (hier beruft sich der Autor auf das Stufen-Modells von Froböse & Lagertrꝋm)
1. Verbesserung der Beweglichkeit im Sprunggelenk
2. Ausgleich Kraftdefizit rechtes Bein, Stärkung des verletzten Beines, Kraftdefizit zum gesunden Bein ausgleichen (Zuwachs bzw. Wiedererlangung von Muskulatur)
3. Schmerzfreiheit bei Belastung
4. Volle Belastbarkeit in Beruf und Alltag
5. Individuelle und fundamentale Bewegungsmuster fördern und fordern
„Im Elitefußball wird aktuell immer mehr von Seiten der Trainer und Spieler darauf geachtet, dass die konditionellen Merkmale Kraft, Beweglichkeit, Schnelligkeit und Koordination im Bereich der unteren Extremitäten ein optimales Ausprägungsniveau erreichen, um einerseits die fußballerische Leistung zu steigern und anderseits Verletzungen und Überlastungsschäden zu minimieren“ (Souid, 2011,7).
Trainingsziele/Zeitliche Dauer 8. bis 12. Woche (hier beruft sich der Autor auf das Stufen-Modells von Froböse & Lagertrꝋm)
1. Erhalt der Beweglichkeit des Sprunggelenks
2. Erhalt der koordinativen Fähigkeiten
„Ganz wichtig in der Planung ist die Festlegung bestimmter Teil- und Zwischenziele sowie eines Endziels“ (Zwink, o.J., 13). Das sog. Endziel für die drei Monate ist es, dass sich das bereits erwähnte Kraftdefizit ausgleichen soll. Ein Teilziel und Zwischenziel ist eine Kraftsteigerung und Schmerzreduktion bei Belastung. Henryk sollte das Gefühl von Sicherheit bei und nach den Trainingseinheiten wiedererlangen. Ein Kernelement bzw. ein entscheidender Faktor ist hier die Psyche. „Es lassen sich vielleicht fünf bis zehn Prozent der Verletzungen gut durch psychologische Faktoren erklären. Beteiligt sind die psychologischen Prozesse vermutlich aber bei viel mehr Verletzungen. Sie sind in aller Regel nicht die ursächlichen Faktoren für Verletzungen, sondern kommen zusätzlich dazu. Wenn ich mich nicht gut fühle, dann verhalte ich mich anders im Zweikampf, ich gehe vielleicht ängstlich in ihn rein, der Haltapparat gibt keine Sicherheit. Und damit werde ich nicht nur fehler-, sondern auch verletzungsanfälliger. Die Psyche steuert ganz einfach das Bewegungsverhalten“ (Kleinert, 2011).
Ob das Informationsgespräch, Schulung und Anleitung erfolgreich sind, ist ja immer abhängig von der Compliance des Leistungsnehmers. Henryk besitzt eine ausgezeichnete Compliance. „Als Compliance wird die Bereitschaft eines Patienten zur Mitarbeit an (diagnostischen/therapeutischen) Maßnahmen bezeichnet, die Zuverlässigkeit (sog. Verordnungstreue) verlangen. Sie ist vom Krankheitsverständnis, von Persönlichkeitsmerkmalen, sozialen Faktoren, Nebenwirkungen der Behandlung u.a. abhängig " (Thiemes Pflege, 2004, 536).
Die vorliegende Fallgeschichte versuche ich vor dem Hintergrund meiner eigenen Erfahrung im Bereich des Freizeitsportes und der Arbeit im Gesundheitswesen zu analysieren und zu verstehen. Das Grundgerüst der Trainingsplanung bildet das Assessment bzw. das Phasenmodell von Froböse, Wilke und Nellessen-Martens und die sog. ILB-Methode.
Das Sprunggelenk ist das Verbindungsgelenk zwischen dem Unterschenkel und dem Fuß. Man unterscheidet das obere Sprunggelenk (OSG) und das untere Sprunggelenk (USG). Beide Sprunggelenke zusammen sind funktionell ein Zylindergelenk. Der Fuß wird im oberen Sprunggelenk gehoben (Dorsalextension = Streckung von Fuß oder Zehen in Richtung des Fußrückens) und gesenkt (Plantarflexion = Beugung des Fußes oder der Zehen in Richtung der Fußsohle). Das Fersenbein bildet zusammen mit dem oben aufliegenden Sprungbein (Talus) sowie dem sich medial anschließenden Kahnbein das untere Sprunggelenk. Es besteht genau genommen aus einem vorderen und einem hinteren Gelenkanteil, die jeweils eine eigene Kapsel besitzen. Am hinteren Gelenkanteil sind Fersen- und Sprungbein, am vorderen Fersen-, Sprung- und Kahnbein beteiligt. Im unteren Sprunggelenk wird der Fuß supiniert und poniert. (vgl. Huch & Bauer, 2003, 156).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Das Sprunggelenk (Quelle: http://symptomat.de/images/Sprunggelenk.jpg)
In diesem Kapitel werden die Ergebnisse aus der Literaturrecherche über Fraktur, Weber Fraktur und dessen Behandlung zusammenfassend vorgestellt. Die Literaturrecherche wurde im Januar 2018 unter Zuhilfenahme von Internetsuchmaschinen und bestehender Fachliteratur durchgeführt.
„Eine Fraktur ist eine komplette oder inkomplette Kontinuitätsunterbrechung eines Knochens“ (Lechleuthner, 2014, 541).
„Unter einer Fraktur versteht man eine komplette oder inkomplette Kontinuitätsunterbrechung des Knochengewebes. Sie führt zu einer Durchtrennung des Knochens unter Bildung zweier oder mehrerer Bruchstücke und ggf. dem Verlust der stabilisierenden Funktion. Das zugehörige Verb lautet frakturieren“ (Doc Check, 2017).
Der Leistungsnehmer hatte eine sog. Weber C Fraktur. Eine Sprunggelenksfraktur wird durch die Klassifikation nach Weber aufgrund der Frakturhöhe am Wadenbein (Außenknöchel) in drei verschiedene Formen unterteilt:
Weber A: Außenknöchelfraktur unterhalb der Syndesmose (Syndesmose immer intakt)
Weber B: Außenknöchelfraktur auf Höhe der Syndesmose (Syndesmose möglicherweise verletzt)
Weber C: Außenknöchelfraktur oberhalb der Syndesmose (Syndesmose immer verletzt)“ (vgl. Aschenbrenner & Biberthaler, 2018).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Weberfraktur (Quelle: https://www.thieme.de/de/pflegepaedagogik/60-bewegungssystem-69068.htm)
Die Behandlung eines Sprunggelenksbruches richtet sich immer nach der Art des Knochenbruches. So können Weber A und B konservativ und operativ behandelt werden. Bei einer Weber C Fraktur ist die operative Methode das Verfahren der Wahl. „Verfahren der Wahl bei Weber C – Frakturen, Weber A- und Weber B- Frakturen mit verschobenem Bruch und/oder Syndesmosenverletzung (bei Weber B und/oder offenen Brüchen und/oder Gefäß- und/oder Nervenverletzungen)“ (Medizinische Fakultät Universitätsklinikum Magdeburg, 2017).
Trainingspläne haben primär zwei Funktionen. Zum einen geben sie Orientierung auf das was kommt, zum anderen können Trainingspläne auch wertvolle Protokolle für ein Feedback sein. „Trainingsplanung ist die planerische Handlung, um alle Anordnungen systematisch zu gliedern, die die Maßnahmen zum Aufbau des sportlichen Trainings bis zum Erreichen eines bestimmten Trainingszieles beinhalten“ (HWS Albstadt). In diesem Kapitel werden die ILB-Methode und das Phasenmodell von Froböse et al. vorgestellt.
„Die ILB-Methode (ILB = Individuelles Leistungsbild) stellt ein System dar, das Trainierenden jeder Leistungsstufe die Möglichkeit gibt, ihr Training analytisch anzugehen. Das Besondere an diesem System ist, dass es dem Trainierenden keine fixen Pläne oder Splits vorschreibt, sondern vielmehr anleitet, das Trainingsprogramm systematisch aufzubauen, also kurz- und langfristig optimale Trainingspläne zu gestalten. Besonders für Einsteiger ist dieses System hervorragend geeignet, da man mit Hilfe dieser Methode Überlastungserscheinungen vorbeugen und für eine dauerhafte und progressive Steigerung sorgen kann“ (Koch, 2009, o. S.).
[...]
Gesundheit - Sport - Sportmedizin, Therapie, Prävention, Ernährung
Hausarbeit, 34 Seiten
Gesundheit - Sport - Bewegungs- und Trainingslehre
Hausarbeit, 34 Seiten
Gesundheit - Sport - Bewegungs- und Trainingslehre
Hausarbeit, 23 Seiten
Gesundheit - Sport - Sportmedizin, Therapie, Prävention, Ernährung
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Hausarbeit, 34 Seiten
Gesundheit - Sport - Bewegungs- und Trainingslehre
Hausarbeit, 23 Seiten
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