Kann die Soziologie Gesellschaftsdiagnosen leisten? Beinhaltet nicht jede Diagnose bereits einen normativen Bezug und verstößt damit gegen das Werturteilsfreiheitspostulat? Die Arbeit erörtert diese Fragen anhand der wissenschaftstheoretischen und -politischen Debatte zur Zeit Max Webers, deren Stichworte z.T. noch heute aktuell sind: Nomothetik, Idiographie und Idealtypik. Abschließend wird der sog. "Werteverfall" als Beispieldiagnose vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis und Gliederung
- Problemstellung
- Diagnose/Diagnostik - Vorüberlegung
- Verstärkter Diagnosebedarf als Befund
- Wissenschaftstheorie zur Zeit Webers
- Die Krise des Historismus
- Die ältere historische Schule
- Die jüngere historische Schule
- Beobachtung und Beschreibung der Erscheinungen
- System von Definitionen und Klassifikationen
- Ursachenerklärung
- Hiatus Irrationalis
- Natur vs. Kultur
- Werte und Wirklichkeit
- Werturteilsfreiheit
- Werteverfall als Beispieldiagnose
- Wertbegriff
- Diagnosebegriff
- Soziologische Diagnosen
- Die Diagnose vom Werteverfall und ihre Kritik
- Konzeptionelle Kritik
- Empirische Kritik
- Theoretische Kritik
- Zwischenergebnis
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage der Diagnosefähigkeit der Soziologie im Lichte der Wissenschaftstheorie Max Webers. Sie untersucht, ob und inwiefern die Soziologie eine Gesellschaftsdiagnose stellen kann, die in Therapiemaßnahmen mündet. Dabei wird die Debatte um die diagnostische Kompetenz der Soziologie anhand einer fachgeschichtlichen Betrachtung im Kontext der Gründerzeit des Faches analysiert.
- Wissenschaftstheoretische Grundlagen der Diagnosefähigkeit
- Die Rolle des Historismus in der Soziologie
- Die Analyse des Begriffs "Werteverfall" als Beispiel für eine soziologische Diagnose
- Die Kritik an der Diagnose "Werteverfall"
- Die Relevanz der Soziologie für die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Frage nach dem Bedarf der Gesellschaft an Soziologie und der diagnostischen Kompetenz des Faches. Es werden die Herausforderungen und Möglichkeiten der Soziologie in Bezug auf die Diagnose und Prognose gesellschaftlicher Entwicklungen erörtert.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der wissenschaftstheoretischen Einordnung von Diagnose und Diagnostik. Es analysiert den Diskurs über die diagnostische Kompetenz der Soziologie im Kontext der Gründerzeit des Faches und der wissenschaftstheoretischen Ansätze Max Webers.
Das dritte Kapitel untersucht das Beispiel des "Werteverfalls" als eine soziologische Diagnose. Es betrachtet den Wertbegriff, den Diagnosebegriff und die soziologischen Diagnosen im Allgemeinen. Zudem wird die Kritik an der Diagnose "Werteverfall" aus konzeptioneller, empirischer und theoretischer Perspektive beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Soziologie, Diagnosefähigkeit, Wissenschaftstheorie, Max Weber, Historismus, Wertewandel, Werteverfall, Gesellschaftsdiagnose, Kritik, Soziologische Diagnosen, Fachgeschichte.
- Quote paper
- Alexander-Kenneth Nagel (Author), 2003, Die Diagnosefähigkeit der Soziologie im Lichte der Wissenschaftstheorie Max Webers, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/42503