"Das Lachen als Stilmittel" widmet sich der Untersuchung des Lachens in Tschechows Dramen und konzentriert sich dabei auf das von Tschechow in seinen Regieanweisungen vorgesehene Lachen der Protagonisten. Das Lachen der Zuschauer bleibt unberücksichtigt.
Um das Phänomen des Lachens bestimmen zu können und damit die Bedeutung dieses Phänomens für Tschechows Dramenliteratur, bietet sich Helmuth Plessners Untersuchung zur Anthropologie "Lachen und Weinen. Eine Untersuchung der Grenzen menschlichen Verhaltens" an. Diese Abhandlung über das Lachen durch einen Philosophen des 20. Jahrhunderts, die 1941 erschien, ist deswegen von Bedeutung für das Lachen bei Tschechow, weil sie nicht nur das Lachen auf seinen Ausdruckscharakter hin untersucht, sondern es in enge Beziehung zum Weinen setzt. Und diese enge Beziehung scheint den beiden Phänomenen auch in Tschechows Dramen gegeben zu sein.
In welcher Form hat das Lachen Eingang in die Dramen Tschechows gefunden? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für ein Verständnis dieses Phänomens ebenso wie für mögliche Inszenierungen? Und welche Mißverständnisse und Umdeutungen können entstehen?
Schwerpunkt der vorliegenden Abhandlung ist es, die Erkenntnisse aus Plessners Theorie in Bezug zu Tschechows Dramaturgie zu setzen und damit ein System in Tschechows "Verwendung" des Lachens zu entdecken. Die sich daraus ergebenden Konsequenzen für mögliche Inszenierungen werden in einem Ausblick behandelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Problematik des Lachens bei Tschechow
- Plessners Theorie über das Lachen
- Lachen als Stilmittel
- Ausblick
- Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit dem Phänomen des Lachens in den Dramen Anton Tschechows, insbesondere im Hinblick auf das in Regieanweisungen vorgesehene Lachen der Protagonisten. Ziel ist es, Plessners Theorie des Lachens auf Tschechows Dramaturgie anzuwenden und so ein System in der „Verwendung“ des Lachens in seinen Werken zu erkunden.
- Untersuchung des Lachens in Tschechows Dramen
- Analyse der Beziehung zwischen Lachen und Weinen in den Dramen
- Anwendung von Plessners Theorie des Lachens auf Tschechows Dramaturgie
- Entdeckung eines Systems in der „Verwendung“ des Lachens in Tschechows Dramen
- Auswirkungen auf mögliche Inszenierungen von Tschechows Dramen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt die Thematik des Lachens in Tschechows Dramen ein und erklärt die Fokussierung auf das Lachen der Protagonisten. Sie stellt Helmuth Plessners Theorie des Lachens als analytisches Werkzeug vor und erläutert die Relevanz seiner Untersuchung für die Analyse von Tschechows Werken.
- Zur Problematik des Lachens bei Tschechow: Dieses Kapitel beleuchtet die besondere Bedeutung des Lachens in Tschechows Dramen, das nicht einfach als Ausdruck von Freude verstanden werden kann. Es beschreibt die Ambivalenz des Lachens in den Dramen, da es inmitten von Konflikten und ernsthaften Problemen auftritt.
- Plessners Theorie über das Lachen: Dieses Kapitel stellt die Theorie des Lachens von Helmuth Plessner vor, die das Lachen als komplexes Phänomen mit unterschiedlichen Bedeutungen betrachtet. Plessner analysiert Lachen und Weinen gemeinsam, da er Parallelen in ihren Voraussetzungen und Entwicklungen sieht.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen des Textes sind: Tschechow, Dramen, Lachen, Weinen, Helmuth Plessner, Stilmittel, Dramaturgie, Inszenierung, Komödie, Tragödie, existenzielle Themen, Krisen, Analyse, Interpretation, Ambivalenz, Philosophie, Anthropologie.
- Quote paper
- M.A. Sibylle Meder Kindler (Author), 1998, Das Lachen als Stilmittel - Plessners Theorie über das Lachen als Wegweiser durch Tschechows Dramen., Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/4155