Aixtron, Osram, Kuka – sind hochinnovative Unternehmen, die das Interesse von chinesischen Investoren auf sich gezogen haben. Von den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und China profitieren in den letzten Jahren beide Länder zunehmend. Deutsche kaufen primär Bekleidung, Spielzeug, Kleinelektronik und Solarzellen in China und die Chinesen wiederum kaufen deutsche Hightech-Maschinen.
Dennoch wird ein Ungleichgewicht im Chinakurs deutlich, da die Wirtschaft stockt und das angestrebte Wachstumsziel seitens China nicht erreicht wird. Nach neuen Gesetzesplänen, sollen künftig westliche Hersteller aus der Automobilindustrie nur noch in Gemeinschaftsunternehmen ihre Antriebstechnologien produzieren dürfen, in denen die chinesische Seite die Mehrheit besitzt. Um den nächsten Wirtschaftsschwung in China vorzubereiten, werden Investoren mit dem riesigen Kapitalbestand Chinas ausgestattet, um in ausländische High-Technologieunternehmen zu investieren. Laut der Europäischen Handelskammer in Peking investierten chinesische Firmen 22 Milliarden Euro in Europa, umgekehrt wurden nur zehn Milliarden investiert.
Neben den bereits genannten Top-Pionier-Unternehmen Deutschlands, die bereits teilweise chinesisches Kapital bekommen haben oder übernommen wurden, schauen chinesische Investoren innerhalb Europas insbesondere auf Deutschland. Der deutsche Mittelstand wird weltweit als Job-Motor und Treiber für Innovationen anerkannt. Der deutsche Mittelstand ist gut ausgestattet mit technisch exzellenten Unternehmen, die in ihrer Nische meistens Weltmarktführer sind. Durch die hohe Anzahl der Mittelstandsunternehmen bietet sich den chinesischen Investoren auch eine Vielzahl von Investitionsmöglichkeiten. Zunehmend ist zu erkennen, dass chinesische Investoren keine kriselnden Unternehmen mehr akquirieren, um einen günstigen Kaufpreis zu bekommen, sondern eher prestigeträchtige Firmen, laut einer Bertelsmann-Studie.
Doch wie gestaltet sich das zukünftige Investitions-Engagement Chinas in der Welt und speziell in Deutschland? Dies ist die zentrale Fragestellung, die in dieser Arbeit beantwortet werden soll. Ableitend aus dieser Frage gilt es zu beantworten, ob der Zenit der chinesischen Direktinvestitionen bereits erreicht wurde? Und welche Folgen der chinesische Investitionsaufschwung für die Weltwirtschaft hat? Steuert Deutschland in eine Abhängigkeit von China?
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Das zunehmende Ungleichgewicht der deutsch-chinesischen Handelsbilanz
2 Zu den theoretischen Grundlagen von Direktinvestitionen
2.1 Definition von ausländischen Direktinvestitionen
2.2 Zu den Formen der ausländischen Direktinvestitionen
2.3 Zu den Motiven ausländischer Direktinvestitionen
2.4 Effekte von ausländischen Direktinvestitionen auf das Gastgeberland
2.5 Staatliche Maßnahmen
3 Zu den globalen Trends der Direktinvestitionen
3.1 Zu den Entwicklungen der Investitionsströme
3.2 Investoren und Empfänger der Investitionsströme im Verlauf
3.3 Entwicklung der internationalen Mergers and Acquisitions
3.4 Trends der internationalen Investitionspolitik
4 Chinesische Direktinvestitionen in Deutschland
4.1 Die Rolle Chinas in der Weltwirtschaft
4.2 Chinas Reformen zu Outbound-Investments
4.3 Chinesische Direktinvestitionen in Europa
4.4 Marktattraktivität in Deutschland
4.5 Entwicklung der chinesischen Investitionen in Deutschland
5 Zur zukünftigen Abhängigkeit vom chinesischen Kapital
6 Ausblick
Quellenverzeichnis
Anhang
- Arbeit zitieren
- Jan-Philipp Koch (Autor:in), 2017, Chancen und Risiken von chinesischen Direktinvestitionen. Steuert Deutschland in eine Abhängigkeit von China?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/414456