Der Begriff der Mondsee-Kultur, oder richtiger Mondsee-Gruppe, ist eng verknüpft mit der Erforschung der neolithischen Pfahlbauten in den Seen des oberösterreichischen Salzkammergutes. Namensgebend für diese allgemein als jungneolithisch angesprochene Bevölkerung ist der gleichnamige Mondsee, in dem im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts erstmals Spuren von Feuchtbodensiedlungen in Oberösterreich gefunden wurden. Obwohl die Untersuchung dieser Erscheinungsform neolithischen Lebens seither kontinuierlich vorangeschritten ist und viele Bereiche, wie z. B. die Kupferartefakte, die verzierte Keramik und Teile des organischen Materials aus den Pfahlbausiedlungen sehr gut aufgearbeitet wurden, sind dennoch eine Reihe von Fragen bisher offen geblieben. So ist vor allem das Problem der Entstehung der Mondsee-Gruppe und ihre relativchronologische Einordnung lange Zeit nicht befriedigend gelöst worden.
Wir wollen uns nun zunächst einmal die Zeitstellung und Verbreitung der Mondsee-Gruppe anschauen, um uns dann der Quellenlage und der Forschungsgeschichte zuzuwenden. In den nächsten Kapiteln werden Landschaft und Klima, die Wirtschaftsweise sowie das Siedlungswesen behandelt. Materielle Kultur und Formenkunde stehen im Fokus des darauf folgenden Abschnittes. Zuletzt sollen gesellschaftliche Aspekte der Mondsee-Gruppe wie Religion und Totenversorgung, Anthropologie und Sozialstruktur untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Zeitstellung und Verbreitung
- a) Genese der Mondsee-Gruppe und relative Chronologie
- b) Absolute Chronologie
- c) Verbreitung
- III. Quellenlage
- IV. Forschungsgeschichte
- V. Landschaft/Klima
- VI. Wirtschaftsweise
- a) Subsistenzwirtschaft und Ernährung
- b) Rohstoffwirtschaft
- VII. Siedlungswesen
- a) Feuchtbodensiedlungen (Pfahlbauten)
- b) Hinterlandsiedlungen
- VIII. Materielle Kultur/Formenkunde
- a) Keramik
- b) Steingeräte (Felsgestein und Silex)
- c) Knochen- und Geweihgeräte
- d) Kupferartefakte
- e) Schmuck
- IX. Gesellschaft
- X. Schlußbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Mondsee-Gruppe, einer jungneolithischen bis endneolithischen Bevölkerungsgruppe, die vor allem im oberösterreichischen Salzkammergut lebte. Die Arbeit untersucht die Entstehung der Mondsee-Gruppe, ihre Zeitstellung, Verbreitung, Wirtschaftsweise, Siedlungswesen und materielle Kultur. Darüber hinaus werden gesellschaftliche Aspekte wie Religion, Totenversorgung, Anthropologie und Sozialstruktur beleuchtet.
- Die Genese der Mondsee-Gruppe und ihre relative Chronologie
- Die absolute Chronologie der Mondsee-Gruppe anhand von C-14-Datierungen
- Die Wirtschaftsweise und Ernährung der Mondsee-Gruppe
- Das Siedlungswesen der Mondsee-Gruppe, insbesondere die Pfahlbauten
- Die materielle Kultur der Mondsee-Gruppe, einschließlich Keramik, Stein-, Knochen- und Kupferartefakten
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in das Thema und stellt die Mondsee-Gruppe als eine wichtige Erscheinung im Jungneolithikum des oberösterreichischen Salzkammergutes vor. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Zeitstellung und Verbreitung der Mondsee-Gruppe. Dabei werden verschiedene Theorien zur Genese der Gruppe und ihre relative Chronologie betrachtet. Auch die absolute Chronologie anhand von C-14-Datierungen wird beleuchtet. Das dritte Kapitel beleuchtet die Quellenlage für die Erforschung der Mondsee-Gruppe.
Das vierte Kapitel widmet sich der Forschungsgeschichte der Mondsee-Gruppe, wobei verschiedene Forschungsergebnisse und Interpretationen der vergangenen Jahrzehnte zusammengefasst werden. Das fünfte Kapitel untersucht Landschaft und Klima im Verbreitungsgebiet der Mondsee-Gruppe.
Das sechste Kapitel behandelt die Wirtschaftsweise der Mondsee-Gruppe, mit einem Fokus auf Subsistenzwirtschaft und Ernährung sowie Rohstoffwirtschaft. Das siebte Kapitel befasst sich mit dem Siedlungswesen der Mondsee-Gruppe und analysiert die verschiedenen Siedlungsformen, wie zum Beispiel die Pfahlbauten und Hinterlandsiedlungen. Das achte Kapitel stellt die materielle Kultur der Mondsee-Gruppe in den Vordergrund, wobei Keramik, Steingeräte, Knochen- und Geweihgeräte, Kupferartefakte und Schmuck betrachtet werden.
Schlüsselwörter
Mondsee-Gruppe, Jungneolithikum, Endneolithikum, Salzkammergut, Pfahlbauten, Trichterbecherkultur, Lengyel-Kultur, Pfyner Kultur, Kupferartefakte, Keramik, Wirtschaft, Siedlung, Gesellschaft, Religion, Totenversorgung.
- Arbeit zitieren
- Magister Artium Christian E. Schulz (Autor:in), 2003, Die Mondsee-Gruppe, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/41440