Diese Hausarbeit möchte folgender Fragestellung nachgehen:
Warum führten Divergenzen zwischen Joseph des Zweiten theoretischem und programmatischem Anspruch und den „Mühen“ der Ebene behördlichen Handelns und Auftretens zu Problemen und Konflikten bei der Reformumsetzung durch die Beamten Österreichs?
Zur Beantwortung der Fragestellung erfolgt im Rahmen einer geschichtswissenschaftlichen Gegenüberstellung zunächst (in Kapitel 2) eine Einordnung des theresianisch-josephinischen Reformabsolutismus in die Epoche des Aufgeklärten Absolutismus, wobei auch schon zentrale Begriffe und Zusammenhänge herausgearbeitet und mithilfe grundlegender Literatur geklärt werden. Die Notwendigkeit zur Beschließung von Reformen in Österreichs Staat und Gesellschaft durch Maria Theresia und Joseph II., wird dabei insbesondere mit der Entwicklung [einer] „neue[n] Herrschaftstheorie“ begründet, die in den Krisenjahren der Habsburgermonarchie einer latent drohenden Revolution entgegen zu wirken versuchte.
Im Anschluss an diese historische Einordnung wird (in Kapitel 3) unter Rückgriff auf einschlägige Literatur und geeigneter Quellen der Versuch unternommen, den theoretischen und programmatischen Anspruch Josephs des Zweiten an seine Staatsbeamten sowie die Mühen behördlichen Handelns und Auftretens nacheinander herauszuarbeiten. Das somit ursprünglich vom Kaiser proklamierte […] „patriarchalisch-vertrauensvolle[] Verhältnis zwischen oberstem Dienstherrn und Beamtenschaft,“ […] kann anschließend jenen praktischen Bemühungen in Österreichs Amtsstuben gegenübergestellt werden, welche der Zielsetzung des Monarchen – nämlich zügiger und willfähriger Umsetzung seiner Reformen – letztendlich entgegenwirkten und stattdessen zu Problemen und Konflikten der gesamtstaatlichen Bürokratie bei der Reformumsetzung führten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Fragestellung
- Historische Einordnung
- Aufklärung und Absolutismus in Österreich
- Reformabsolutismus unter Maria Theresia und Joseph II.
- Gegenüberstellung: Joseph des Zweiten Verhältnis zu den Beamten
- Theoretischer und programmatischer Anspruch Joseph des Zweiten
- ,,Mühen der Ebene“ des behördlichen Handelns und Auftretens
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht das Verhältnis zwischen Joseph II. und seinen Beamten im Habsburgerreich im Kontext des aufgeklärten Absolutismus. Ziel ist es, die Divergenzen zwischen dem theoretischen und programmatischen Anspruch des Kaisers und den praktischen Schwierigkeiten der Beamten bei der Umsetzung der Reformen zu beleuchten.
- Aufgeklärter Absolutismus in Österreich
- Reformen unter Maria Theresia und Joseph II.
- Theoretischer und programmatischer Anspruch Josephs II. auf seine Beamten
- Probleme und Konflikte bei der Reformumsetzung
- Das Verhältnis von Absolutismus und Bürokratie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und skizziert den konzeptionellen Rahmen. Kapitel 2 beleuchtet die historische Einordnung des theresianisch-josephinischen Reformabsolutismus in die Epoche des aufgeklärten Absolutismus. Dabei werden zentrale Begriffe und Zusammenhänge geklärt. Kapitel 3 analysiert den theoretischen und programmatischen Anspruch Josephs II. an seine Beamten sowie die „Mühen der Ebene“ des behördlichen Handelns und Auftretens.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen des aufgeklärten Absolutismus, des Reformabsolutismus und der Staatsbürokratie. Sie analysiert das Verhältnis von Absolutismus und Bürokratie im Kontext der Reformen Josephs II. und beleuchtet die Herausforderungen und Konflikte, die aus den Divergenzen zwischen dem theoretischen Anspruch und der praktischen Umsetzung der Reformen entstanden.
- Quote paper
- B.A. Thiemo Schiele (Author), 2016, Joseph II. und seine Beamten. Zum Verhältnis von Absolutismus und Bürokratie im Zeichen von Aufklärung und Fortschritt, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/413983