Die ökonomischen Beziehungen zwischen Kapitalgebern und Kapitalnehmern zur Finanzierung von Investitionen sind durch Risiken charakterisiert, die den Positionen der beteiligten Akteure und speziell den Positionen der Finanziers innewohnen. Von gravierendem Ausmaß erweisen sich derartige Risiken im Zuge der Unternehmensfinanzierung mit Venture Capital. Diese umfasst (im ursprünglichen Sinne) das Engagement von Kapitalgebern in junge, innovative Unternehmen in der Gründungs- und Expansionsphase, vor allem im Hochtechnologiebereich.
Derartige innovative Unternehmungen sind in beträchtlichem Maße durch externe Risiken bzw. Geschäftsrisiken gekennzeichnet, die den überdurchschnittlich hohen Ertragschancen entgegenstehen und die von den an einer Finanzierung beteiligten Akteuren nicht beeinflussbar sind. Daneben findet man oft eine starke Konzentration finanzierungsrelevanter Informationen auf den Unternehmer vor, was in einer erheblichen asymmetrischen Informationsverteilung zwischen diesem und potenziellen externen Kapitalgebern mündet. In Verbindung mit einer i.d.R. fehlenden Interessenskongruenz der Parten ist dies für eine Reihe multipler Anreiz- und Unternehmenskontrollprobleme in der Finanzierungsbeziehung ursächlich.
In der Praxis haben sich Venture Capital-Gesellschaften als kompetente und profes-sionelle Finanzintermediäre zwischen den eigentlichen Kapitalanlegern – den Investoren in Venture Capital – und den zu finanzierenden innovativen Unternehmungen etabliert. „The venture-capital industry has evolved operating procedures and con-tracting practices that are well adapted to the environments characterized by uncertainty and information asymmetries….” Derart typische Praktiken, wie die intensive Prüfung („Due Dilligence“) und Projektselektion im Rahmen einer Portfoliobildung, die Stufenfinanzierung, die Bereitstellung von „aktivem“ Beteiligungskapital oder die Refinanzierung über geschlossene Fonds mit begrenzter Laufzeit, greifen oft ineinander über und bedingen sich gegenseitig. Dabei adressieren sie in ihrer Gesamtheit zuvorderst an eine Senkung von Transaktionskosten und Risiken der Kapitalanlage.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Anreiz- und Kontrollprobleme zwischen Venture Capital-Gesellschaft und innovativem Unternehmer
- 3 Finanzierungsverträge mit hybriden Finanzierungsinstrumenten
- 4 Hybride Finanzierungsinstrumente als Anreiz- und Kontrollmechanismus – Ein modelltheoretischer Erklärungsversuch von SCHMIDT (2003)
- 4.1 Vorbemerkung
- 4.2 Modellbeschreibung
- 4.2.1 Zeitstruktur
- 4.2.2 Umweltzustände und (first best) effiziente Investitionsniveaus
- 4.3 Zentrale Ergebnisse
- 4.3.1 (First best) effizientes Kontraktdesign mit Wandelanleihen
- 4.3.2 Anreizwirkung der Wandelanleihen
- 4.3.3 Empirische Implikationen
- 4.4 Erweiterungen und Robustheit
- 4.5 Kritische Würdigung
- 5 Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht hybride Finanzierungsinstrumente in der Gründungsphase und analysiert deren Rolle als Anreiz- und Kontrollmechanismus zwischen Venture Capital-Gesellschaften und innovativen Unternehmern. Die Arbeit fokussiert auf die modelltheoretische Erklärung dieser Mechanismen, insbesondere im Kontext von Wandelanleihen.
- Anreiz- und Kontrollprobleme in der Gründungsfinanzierung
- Hybride Finanzierungsinstrumente (insbesondere Wandelanleihen)
- Modelltheoretische Erklärung von Anreiz- und Kontrollwirkungen
- Empirische Implikationen der Modellanalyse
- Kritische Würdigung des gewählten modelltheoretischen Ansatzes
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der hybriden Finanzierung in der Gründungsphase ein und beschreibt die zentralen Fragestellungen der Arbeit. Es legt den Fokus auf die Bedeutung von Anreiz- und Kontrollmechanismen und skizziert den Aufbau der Arbeit.
2 Anreiz- und Kontrollprobleme zwischen Venture Capital-Gesellschaft und innovativem Unternehmer: Dieses Kapitel beleuchtet die typischen Konflikte zwischen Venture Capital-Gesellschaften und Gründern. Es analysiert Informationsasymmetrien, moral hazard und adverse selection als zentrale Herausforderungen in der Finanzierung innovativer Unternehmen. Die Kapitel beschreibt die Notwendigkeit von effektiven Anreiz- und Kontrollmechanismen zur Risikominderung und zur Sicherung der Investitionsrendite der Venture Capital-Gesellschaften.
3 Finanzierungsverträge mit hybriden Finanzierungsinstrumenten: Hier werden verschiedene hybride Finanzierungsinstrumente vorgestellt und ihre Eigenschaften im Detail erläutert. Der Fokus liegt auf denjenigen Instrumenten, die eine Kombination aus Eigen- und Fremdkapitalmerkmalen aufweisen und somit Anreiz- und Kontrollfunktionen erfüllen können. Es werden die Vor- und Nachteile der einzelnen Instrumente im Kontext der Gründungsfinanzierung diskutiert.
4 Hybride Finanzierungsinstrumente als Anreiz- und Kontrollmechanismus – Ein modelltheoretischer Erklärungsversuch von SCHMIDT (2003): Dieses Kapitel präsentiert ein modelltheoretisches Framework, das die Anreiz- und Kontrollwirkungen hybrider Finanzierungsinstrumente erklärt. Es basiert auf dem Modell von Schmidt (2003) und analysiert den Einfluss von Wandelanleihen auf die Investitionsentscheidungen des Unternehmers und die Renditen der Venture Capital-Gesellschaft. Die Ergebnisse des Modells werden detailliert beschrieben und interpretiert, einschliesslich der empirischen Implikationen und der kritischen Würdigung.
5 Resümee: (Dieses Kapitel wird aufgrund der Anweisung, keine Zusammenfassung des Resümees zu erstellen, hier nicht zusammengefasst.)
Schlüsselwörter
Hybride Finanzierung, Gründungsfinanzierung, Venture Capital, Anreizmechanismen, Kontrollmechanismen, Wandelanleihen, Modelltheoretische Analyse, Informationsasymmetrien, Moral Hazard, Adverse Selection, Unternehmensbewertung.
Häufig gestellte Fragen zu: Hybride Finanzierungsinstrumente in der Gründungsphase
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht hybride Finanzierungsinstrumente, insbesondere Wandelanleihen, in der Gründungsphase von Unternehmen. Der Fokus liegt auf der Analyse ihrer Rolle als Anreiz- und Kontrollmechanismen zwischen Venture-Capital-Gesellschaften und innovativen Unternehmern. Die Arbeit verwendet dabei einen modelltheoretischen Ansatz, um diese Mechanismen zu erklären.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Anreiz- und Kontrollprobleme in der Gründungsfinanzierung, verschiedene hybride Finanzierungsinstrumente (mit Schwerpunkt auf Wandelanleihen), die modelltheoretische Erklärung von Anreiz- und Kontrollwirkungen, empirische Implikationen der Modellanalyse und eine kritische Würdigung des gewählten modelltheoretischen Ansatzes. Es werden Informationsasymmetrien, Moral Hazard und Adverse Selection als zentrale Herausforderungen analysiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit besteht aus fünf Kapiteln: Eine Einleitung, ein Kapitel zu Anreiz- und Kontrollproblemen zwischen Venture Capital und Gründern, ein Kapitel zu Finanzierungsverträgen mit hybriden Instrumenten, ein Kapitel mit einer modelltheoretischen Analyse von Schmidt (2003) zu Wandelanleihen als Anreiz- und Kontrollmechanismus und abschließend ein Resümee.
Was wird im Kapitel zur modelltheoretischen Analyse (Kapitel 4) behandelt?
Kapitel 4 präsentiert ein modelltheoretisches Framework basierend auf Schmidt (2003), das die Anreiz- und Kontrollwirkungen hybrider Finanzierungsinstrumente, speziell Wandelanleihen, erklärt. Es analysiert den Einfluss auf die Investitionsentscheidungen des Unternehmers und die Renditen der Venture Capital-Gesellschaft. Die Ergebnisse werden detailliert beschrieben und interpretiert, inklusive empirischer Implikationen und einer kritischen Würdigung.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Hybride Finanzierung, Gründungsfinanzierung, Venture Capital, Anreizmechanismen, Kontrollmechanismen, Wandelanleihen, Modelltheoretische Analyse, Informationsasymmetrien, Moral Hazard, Adverse Selection, Unternehmensbewertung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Rolle hybrider Finanzierungsinstrumente als Anreiz- und Kontrollmechanismen in der Gründungsphase zu untersuchen und modelltheoretisch zu erklären. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Interaktionen zwischen Venture Capital-Gesellschaften und Gründern im Kontext von Informationsasymmetrien und Risikomanagement.
Wie werden die einzelnen Kapitel zusammengefasst?
Die Einleitung führt in die Thematik ein. Kapitel 2 beschreibt die Konflikte zwischen Venture Capital und Gründern. Kapitel 3 erläutert verschiedene hybride Finanzierungsinstrumente. Kapitel 4 präsentiert die modelltheoretische Analyse. Das Resümee fasst die Ergebnisse zusammen (jedoch wird hier keine Zusammenfassung des Resümees gegeben).
- Arbeit zitieren
- Thomas Schubarth (Autor:in), 2005, Hybride Finanzierung als Anreiz- und Kontrollmechanismus in der Gründungsphase, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/40790