Arbeit über den Roman MALINA von Ingeborg Bachmann
Meine Darstellung diverser Interpretationsansätze zu Malina gliedert sich in 3 Teile auf:
1.) Literaturtheoretische Ansätze zu Malina.
2.) Psychoanalytische Theorieansätze - Malina im Lichte Lacans;
3.) Malina als Film, die Verfilmung des Romans durch W. Schroeter.
Nicht umsonst gehört Malina zum Todesartenprojekt, als dessen erster, einziger und vollständiger Roman. Malina schildert die diversen Todesarten und Todesmöglichkeiten äußerst variantenreich.
Bedeutsam scheint die auch Namensgebung des Romans, da diese zusätzlich auf die Zwiespältigkeit (oder auch Triplizität) des Buches und der darin enthalten Themen verweist.
Malina ® Russisch / polnisch: Himbeere
Malin → Latein: schlecht
Male → Englisch : männlich
Interessanterweise 3 Bedeutungen, die auch auf die 3-er Beziehung - Ivan- Ich – Malina hindeuten könnten. Die Zahl 3 erhält allein durch ihr gehäuftes Auftreten eine Bedeutung für den Originalroman Malina.
Die Zahl 3 kann aber auch als bedeutsame Ziffer für eine "weibliche Schreibweise" betrachtet werden. Mir gefällt diese Relation oder dieser Bezug der 3 zur Weiblichkeit und zur Frau. Daher übernehme ich die 3/diese Zahl zu Gestaltung und Aufbau dieses Buches.
Verbunden werden diese Ausführungen mit einem In- Fragestellen der gesellschaftlichen Ordnung - insbesondere, der abendländisch-patriarchalischen-, in jedem Fall der symbolischen Ordnung, auch generell Fragen nach den Aus-und Einwirkungen der Gesellschaft auf ein Individuum.
Insbesondere durch diese Tatsache, eine Bestehende als ontologisch dargestellte gesellschaftliche Ordnung auf ihre natürliche Begründbarkeit hin zu hinterfragen, stellt Malina in die Nähe zu post- feministischen Fragestellungen. 1
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Malina ein Ein- und Überblick
- Der Roman als eine 'Philosophie über die Krankheit' betrachtet.
- Zum Begriff' Krankheit'
- Die Darstellung von ' Krankheit' in Malina
- Malina im Lichte Lacans
- Das 'Ich' des Romans
- Ich- Problematik und Rezeption der Werke von I. Bachmann und Sylvia Plath
- Ist Liebe in akzeptierender Weise findbar und lebbar ?
- Feuer
- Dying is an art
- Die filmische Adaptation des Romans durch Werner Schroeter.
- Das Drehbuch von Elfriede Jelinek
- Die filmische Umsetzung
- Kritik und Rezeption
- Negation
- Parallelen im Werk von E.M. Cioran und Ingeborg Bachmann.
- Was heißt hier ' weibliches Schreiben' ?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Roman "Malina" von Ingeborg Bachmann. Im Zentrum steht die Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der Gesellschaft auf das Individuum, insbesondere im Hinblick auf die 'symbolische Ordnung' und ihre Auswirkungen auf Frauen. Die Arbeit betrachtet den Roman als eine 'Philosophie über die Krankheit', untersucht die Darstellung von 'Krankheit' in Malina und analysiert den Einfluss des Denkens von Jacques Lacan auf die Ich-Problematik im Roman.
- Die 'symbolische Ordnung' und ihre Auswirkungen auf das Individuum
- Die Darstellung von 'Krankheit' als Metapher für die gesellschaftliche und psychische Belastung
- Die Ich-Problematik und die Rezeption der Werke von Ingeborg Bachmann
- Die Rolle des weiblichen Schreibens in der Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Ordnung
- Die Verbindung von Barock und 'Krankheit' als Ausdruck der kulturellen Überschwang und Negation
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt den Roman "Malina" als Gegenstand der Untersuchung vor und erläutert die zentrale Fragestellung der Arbeit: Wie wirkt die 'symbolische Ordnung' der Gesellschaft auf das Individuum, insbesondere auf Frauen?
- Das Kapitel "Malina ein Ein- und Überblick" bietet eine Einführung in die wichtigsten Aspekte des Romans und skizziert die zentralen Handlungsstränge.
- Im Kapitel "Der Roman als eine 'Philosophie über die Krankheit' betrachtet." wird der Begriff 'Krankheit' analysiert und in Beziehung zu den verschiedenen Formen der gesellschaftlichen und psychischen Belastung im Roman gesetzt.
- Das Kapitel "Malina im Lichte Lacans" untersucht die Ich-Problematik im Roman im Kontext der Lacanschen Psychoanalyse. Die Bedeutung des 'Spiegels' und der 'symbolischen Ordnung' für die Konstruktion des Selbst wird diskutiert.
- Das Kapitel "Ist Liebe in akzeptierender Weise findbar und lebbar ?" befasst sich mit der Thematik der Liebe und der Liebe(s)unfähigkeit im Roman. Die Frage nach der Möglichkeit einer akzeptablen und erfüllten Liebesbeziehung in einer von der 'symbolischen Ordnung' geprägten Gesellschaft wird gestellt.
- Das Kapitel "Feuer" analysiert die Bedeutung des Motivs des Feuers in Malina. Die Verbindung des Feuers mit Tod, Zerstörung und Erneuerung wird untersucht.
- Das Kapitel "Die filmische Adaptation des Romans durch Werner Schroeter" betrachtet die filmische Umsetzung des Romans und ihre spezifischen Besonderheiten. Die Bedeutung des Drehbuchs von Elfriede Jelinek und die filmische Umsetzung von Werner Schroeter werden analysiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Romans "Malina" sind: 'symbolische Ordnung', 'Krankheit', 'Ich', 'weibliches Schreiben', 'Barock', 'Negation', 'Gesellschaft', 'Individuum', 'Liebe', 'Tod', 'Zerstörung'. Diese Begriffe verweisen auf die zentralen Themen und Konzepte, die im Roman behandelt werden. Der Roman setzt sich kritisch mit der 'symbolischen Ordnung' der Gesellschaft auseinander, die das Individuum prägt und in bestimmte Rollen und Erwartungen drängt. 'Krankheit' dient dabei als Metapher für die psychischen und gesellschaftlichen Belastungen, die sich aus dieser Ordnung ergeben. 'Weibliches Schreiben' bezeichnet den spezifischen Umgang der Autorin mit den Herausforderungen einer patriarchalischen Gesellschaft und den damit verbundenen Anforderungen und Erwartungen.
- Arbeit zitieren
- Britta Kerger (Autor:in), 1999, MALINA oder eine Philosophie über Krankheit, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/39746