Wie aber soll der neue Arbeitgeber sich eine tatsächliche Meinung über den Bewerber bilden, wenn gesetzlich festgelegt ist, dass der alte Arbeitgeber den Arbeitnehmer einerseits zwar wahrheitsgemäß, andererseits aber so wohlwollend wie möglich zu beurteilen hat, um ihn bei seinem weiteren beruflichen Werdegang nicht zu behindern? Durch den Widerspruch der Wahrheitspflicht und des Wohlwollens Gebots, ist das Arbeitszeugnis in seiner Aussagekraft stark eingeschränkt.
Inhaltsverzeichnis
- Arbeitszeugnisse - Ein notwendiges Übel?
- Rechtliche Grundlagen
- Der Widerspruch von Wahrheitspflicht und Wohlwollen
- Die Problematik der „Geheimcodes“
- Funktionen von Arbeitszeugnissen
- Einfaches und qualifiziertes Zeugnis
- Zeugnissprache und ihre Interpretation
- Empirische Untersuchungen zur Bedeutung von Arbeitszeugnissen
- Die Rolle der Arbeitszeugnisse in der Personalpraxis
- Konsequenzen für die Erstellung von Arbeitszeugnissen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Bedeutung und Relevanz von Arbeitszeugnissen im heutigen deutschen Arbeitsmarkt. Dabei werden die rechtlichen Grundlagen, die Problematik der „Geheimcodes“ sowie die Funktionen von Arbeitszeugnissen beleuchtet. Die Arbeit untersucht außerdem empirische Studien und untersucht die Rolle von Arbeitszeugnissen in der Personalpraxis. Die Arbeit konzentriert sich insbesondere auf die Herausforderungen und die Frage, ob Arbeitszeugnisse in ihrer aktuellen Form noch zeitgemäß sind.
- Rechtliche Grundlagen von Arbeitszeugnissen
- Die Problematik der „Geheimcodes“ in Arbeitszeugnissen
- Funktionen und Relevanz von Arbeitszeugnissen
- Empirische Studien zur Bedeutung von Arbeitszeugnissen
- Die Rolle von Arbeitszeugnissen in der Personalpraxis
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel beleuchtet die rechtlichen Grundlagen von Arbeitszeugnissen und die historische Entwicklung des Arbeitszeugnisses. Es wird festgestellt, dass die rechtliche Regelung der Arbeitszeugnisse im Berufsbildungsgesetz, Bürgerlichen Gesetzbuch, der Gewerbeordnung und im Handelsgesetzbuch verankert ist.
- Im zweiten Kapitel wird der Widerspruch zwischen der Wahrheitspflicht und dem Wohlwollen-Gebot bei der Erstellung von Arbeitszeugnissen diskutiert. Die Arbeit beleuchtet die Entstehung der sogenannten „Geheimcodes“, die Arbeitgeber verwenden, um den Konflikt zu umgehen.
- Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den verschiedenen Funktionen von Arbeitszeugnissen. Neben der Funktion als Nachweis der Leistungen des Arbeitnehmers werden auch die Rolle als Feedback für den Arbeitgeber sowie die Informationsfunktion für potenzielle Arbeitgeber erläutert.
- Kapitel vier widmet sich einer Analyse empirischer Studien, die die Bedeutung von Arbeitszeugnissen in der Personalpraxis untersuchen. Es wird festgestellt, dass Arbeitszeugnissen in der Vorauswahl von Bewerbern eine hohe Bedeutung beigemessen wird, obwohl nur wenig Zeit für die Analyse der Zeugnisse verwendet wird.
- Im fünften Kapitel werden die Ergebnisse empirischer Studien zur Handhabung von Arbeitszeugnissen in der Personalpraxis vorgestellt. Es wird aufgezeigt, dass Arbeitszeugnisse zwar als Selektionsinstrument verwendet werden, aber gleichzeitig als ungeeignetes Instrument empfunden werden.
- Das sechste Kapitel zieht Schlussfolgerungen aus den vorangegangenen Kapiteln und diskutiert die zukünftige Bedeutung von Arbeitszeugnissen im Kontext der zunehmenden Mobilität von Arbeitnehmern. Es wird argumentiert, dass Arbeitszeugnisse wieder individueller angepasst werden müssen, um aussagekräftiger zu werden.
Schlüsselwörter
Arbeitszeugnis, Rechtliche Grundlagen, Wahrheitspflicht, Wohlwollen-Gebot, Geheimcodes, Funktionen, Empirische Studien, Personalpraxis, Mobilität, Individualisierung, Standardisierung.
- Quote paper
- Jessika Müller (Author), 2015, Wie wichtig sind heute noch Arbeitszeugnisse beim Bewerbungsprozess für Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Deutschland?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/388076