In dieser Arbeit werde ich mich mit dem Thema „Offener Unterricht–Offene Schule“ beschäftigen. Dazu werde ich speziell auf die Bereiche der veränderten Lehrerroller, die neuen Aufgaben und die Leistungsbewertung eingehen. Ich finde dieses Thema relevant, da das Schulsystem geändert werden soll hin zu offenerem Unterricht, es jedoch keine spezielle Ausbildung für Lehrer gibt. Wenn die Unterrichtsstruktur geändert werden soll, bedeutet dies auch eine große Veränderung für alle Beteiligten an einer Schule. Der Unterricht kann nicht geändert werden, wenn die Lehrkräfte nicht wissen, wie offener Unterricht gestaltet wird. Aus diesem Grund sollten die Veränderungen deutlich gemacht werden, und die Lehrer sollten eine spezielle Fortbildung in diesem Bereich erhalten, um offenen Unterricht qualitativ durchführen zu können.
Aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen, z.B. den veränderten Qualifikationsnotwendigkeiten im Beruf, den sogenannten Schlüsselkompetenzen, ist auch eine Veränderung unseres Schulsystems notwendig. Solche Kompetenzen können in der Schule nicht mit einer Methodik vermittelt werden, die sich auf Wissensvermittlung beschränkt. Entscheidend ist die Vermittlung von Lernstrategien, Arbeitsmethoden und Techniken. Dabei ist eine stärkere Lebensweltorientierung und Persönlichkeitsentwicklung zu beachten. Kernelemente der neuen Unterrichtskultur sollten sein: Selbständiges, selbstorganisiertes und selbstverantwortendes Lernen der Schüler, der Aufbau von arbeits- und lernmethodischer Kompetenzen, offene Unterrichtsformen, handlungsorientierte Unterrichtselemente, situiertes Lernen (d.h. lebensnahes und
kooperatives Lernen), Berücksichtigung der neueren Kognitions- und Lernpsychologie bei der Entwicklung didaktischer Konzepte, stärkere Beachtung der empirischen Unterrichtsforschung, Einführung von Bildungsstandards einschließlich deren
Überprüfung in einer elaborierten Evaluationspraxis.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung
- 1. Neue Unterrichtskultur
- 1.1 Was ist eigentlich offen an offenem Unterricht?
- 2. Veränderte Lehrerrolle
- 2.1 Das Lehrerbild im Wandel der Zeit
- 3. Die „neuen“ Aufgaben eines Lehrers
- 3.1 Durch Anleitung zur Freiheit
- 4. Leistungsbewertung
- 5. Fazit
- 5.1 Offener Unterricht ohne Niveau?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit der Thematik des offenen Unterrichts und der damit verbundenen Veränderungen in der Rolle des Lehrers und der Aufgaben im Bildungssystem. Der Autor argumentiert, dass die Anpassung des Schulsystems hin zu offenem Unterricht, ohne eine spezielle Ausbildung für Lehrer, zu Herausforderungen führt. Die Notwendigkeit einer veränderten Unterrichtsstruktur erfordert eine klare Definition der Veränderungen sowie eine gezielte Fortbildung für Lehrkräfte, um offenen Unterricht effektiv zu gestalten.
- Veränderung der Lehrerrolle im offenen Unterricht
- Neue Aufgaben des Lehrers in einer offenen Lernumgebung
- Herausforderungen der Leistungsbewertung im offenen Unterricht
- Definition von "offenem Unterricht" und seine Auswirkungen auf Schüler und Lehrer
- Die Bedeutung einer strukturierten Lernumgebung und die Notwendigkeit von Teilöffnung im offenen Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Hinführung
Der Autor führt das Thema "Offener Unterricht - Offene Schule" ein und betont die Relevanz einer Veränderung im Schulsystem hin zu offenem Unterricht. Die fehlende spezielle Ausbildung für Lehrer in diesem Bereich stellt jedoch eine Herausforderung dar. Der Essay argumentiert, dass eine Anpassung der Unterrichtsstruktur eine Veränderung für alle Beteiligten an einer Schule erfordert und eine spezielle Fortbildung für Lehrkräfte notwendig ist, um offenen Unterricht qualitativ durchführen zu können.
1. Neue Unterrichtskultur
Der Autor erläutert, dass gesellschaftliche Veränderungen, wie die veränderten Qualifikationsnotwendigkeiten im Beruf, eine Veränderung im Schulsystem erforderlich machen. Die Vermittlung von Lernstrategien, Arbeitsmethoden und Techniken im Vordergrund steht. Kernelemente der neuen Unterrichtskultur umfassen selbständiges, selbstorganisiertes und selbstverantwortliches Lernen der Schüler, den Aufbau von arbeits- und lernmethodischen Kompetenzen, offene Unterrichtsformen, handlungsorientierte Unterrichtselemente, situiertes Lernen und die Berücksichtigung der neueren Kognitions- und Lernpsychologie bei der Entwicklung didaktischer Konzepte. Der Autor stellt Beispiele für Unterrichtskonzepte des offenen Unterrichts, wie Freiarbeit, Wochenplanarbeit oder projektorientierter Unterricht, vor und erläutert die damit verbundenen Veränderungen für den Lehrer, der vom Lehren im frontalen Gleichschritt zur Gestaltung von Lernarrangements übergeht. Es werden kritische Stimmen erwähnt, die Bedenken bezüglich einer Idealisierung der Motivation und Neugier der Lernenden und der Effektivität des offenen Unterrichts äußern.
1.1 Was ist eigentlich offen an offenem Unterricht?
Der Autor definiert "offenen Unterricht" als die freie Wahl von Aufgaben, die selbstständige Durchführung und die Entscheidung für bestimmte Arbeitsformen durch die Schüler. Der Autor betont die Notwendigkeit, den Freiheitsspielraum der Schüler zu steuern, um Missbrauch zu verhindern und den Fokus auf das Lernziel zu gewährleisten. Offener Unterricht ist somit nicht planungsfrei, sondern erfordert eine gemeinsame Planung von Lehrkraft und Schülern. Der Autor argumentiert, dass im offenen Unterricht eine Niveausteigerung stattfinden muss, der Bildungsplan bestimmte Themen voraussetzt und der Lehrer als Begleiter agiert, der die Schüler in die richtige Richtung lenkt. Die Ansprüche der Gesellschaft sind sehr hoch und somit stellt sich die Frage, ob Kinder aus eigener Motivation und Neugier den Anforderungen der Gesellschaft gerecht werden können. Die Öffnung des Unterrichts sollte daher eine Teilöffnung sein, die den Schülern die Möglichkeit bietet, in eine bestimmte Richtung zu lernen.
2. Veränderte Lehrerrolle
Der Autor beschreibt die veränderte Lehrerrolle im offenen Unterricht, die traditionelle Aufgaben, wie instruieren, anleiten und führen, mit Aufgaben wie beraten, helfen, ermutigen und unterstützen kombiniert. Lernen ist ein aktiver Prozess, der in den Köpfen der Schüler stattfindet. Der Autor betont die Bedeutung des Konstruktivismus, der besagt, dass Schüler selbst zur Erkenntnis kommen müssen. Lernen wird als aktiver Prozess der Auseinandersetzung des Lernenden mit seiner Umwelt verstanden. Schüler sollen ihr Lernen selbst steuern und regulieren, um eine selbstständige Auseinandersetzung mit Problemen zu ermöglichen. Der Autor beschreibt selbst organisiertes Lernen, bei dem die Lernenden selbstständig Lernziele setzen, geeignete Strategien und Techniken auswählen und einsetzen. Sie erhalten ihre Motivation aufrecht, bewerten die Zielerreichung und korrigieren die Lernstrategie. Der Autor betont die Integration von Anleitung des Lehrers und Selbstständigkeit im offenen Unterricht.
Schlüsselwörter
Offener Unterricht, Lehrerrolle, Lernmethoden, Selbstständigkeit, Motivation, Bildungsplan, Niveausteigerung, Teilöffnung, Konstruktivismus, Selbstgesteuertes Lernen, Lernumgebung.
- Quote paper
- Ronja Bastian (Author), 2016, Der neue Lehrer. Wie sich die Lehrerrolle und ihre Aufgaben im offenen Unterricht verändert haben, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/386280