Als Nutzer des World Wide Web, ob nun beruflich oder privat, bemerkt man beständig eine Zunahme der Fülle und Komplexität von Informationen. Wenn sich man nun auf der Suche nach bestimmen Inhalten auf herkömmliche Suchmaschinen verlässt, wird man sich dieser Komplexitätszunahme in Form unverhältnismäßig vieler teils völlig unnützer Suchergebnisse nur allzu deutlich bewusst. Man muss also nach weiteren Möglichkeiten suchen, schnell und effektiv zum Erfolg zu kommen.
Die einfachste Möglichkeit sich Zeit und Mühe zu ersparen, wäre doch, die Aufgabe einfach abzugeben und „Jemand Anderen“ damit zu belasten. Ein Konzept in der Informatik, welches in der Lage ist selbstständig Probleme zu lösen, ist das der mobilen Agenten. Sie können sich unter bestimmten Voraussetzungen im World Wide Web frei bewegen und versuchen die ihnen gestellte Aufgabe zu erfüllen.
Damit hätte man jedoch nur eine Ersparnis des Suchaufwands erreicht – die Qualität der Ergebnisse bliebe unberührt. Bei mobilen Agenten handelt es sich ebenfalls nur um Programme, die Aufgaben in einer für den Menschen geschaffenen Umgebung bewältigen sollen. Die Schwierigkeiten des Auslesens von Informationen sind die selben. Ein Text von und für Menschen geschrieben, kann von einer Maschine nur auf logische Verknüpfungen von Zeichenketten, nicht aber auf Zusammenhänge von Inhalten hin, untersucht werden.
Nachdem wir aber nun mit den mobilen Agenten ein Werkzeug besitzen, dass uns die Arbeit abnehmen könnte, benötigen wir nur noch eine Umgebung in der es effizient arbeiten kann. Als solche Umgebung hat der Erfinder der World Wide Web, Sir Tim Berners Lee, eine Erweiterung desselben vorgeschlagen. Dieser „Nachfolger“ trägt den Namen Semantic Web und speichert neben der für Menschen lesbaren Form von Webseiten, Informationen auch formal in einer von Maschinen verarbeitbaren Form ab. Zur Repräsentation dieser sogenannten Metadaten wurden Ontologien vorgeschlagen.
Die folgende Arbeit stellt derzeitige Standards zur Repräsentierung und Modellierung von Ontologien vor. Weiterhin soll ein Beispiel modelliert und die Nutzbarkeit für mobile Agenten diskutiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einstieg
- Motivation
- Ontologien
- Allgemeines
- Ontologien in der Informatik
- Mobile Agenten
- Allgemeines
- Einsatzmöglichkeiten
- Repräsentation von Ontologien mit RDF, RDF-S und OWL
- Resource Description Framework (RDF)
- RDF Schema
- OWL
- OWL Lite, OWL DL und OWL Full
- Ontologiebeschreibung in OWL
- Der Dokumentenkopf
- Sprachelemente
- Modellierung einer Bewerbungsontologie und Nutzbarkeit für mobile Agenten
- Einführung
- Motivation
- Sprachen und Werkzeuge
- Modellierung der ApplicationOntology
- Einführung
- Beschreibung und einfaches Klassenmodell
- Detaillierte Klassenbeschreibung
- Einführung
- Nutzbarkeit für Mobile Agenten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit befasst sich mit der Nutzung von Ontologien als Kommunikationsgrundlage und Informationsspeicher für mobile Agenten. Sie beleuchtet die Bedeutung von Ontologien in der Informatik, insbesondere im Kontext des Semantic Web, und untersucht, wie sie die Interaktion und Informationsverarbeitung mobiler Agenten verbessern können.
- Repräsentation von Ontologien mit RDF, RDF-S und OWL
- Modellierung einer Bewerbungsontologie
- Nutzbarkeit von Ontologien für mobile Agenten
- Potenzial von Ontologien zur Verbesserung der Effizienz und Qualität von Aufgaben, die von mobilen Agenten ausgeführt werden
- Herausforderungen und Chancen der Anwendung von Ontologien im Bereich mobiler Agenten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik und beleuchtet die Motivation hinter der Nutzung von Ontologien für mobile Agenten. Anschließend werden Ontologien im Allgemeinen und im Kontext der Informatik vorgestellt. Der dritte Abschnitt behandelt die Repräsentation von Ontologien mithilfe von RDF, RDF-S und OWL. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Beschreibung der verschiedenen OWL-Sprachen und der Ontologiemodellierung in OWL. Die Arbeit widmet sich dann der Modellierung einer Bewerbungsontologie und diskutiert die Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich aus dieser Modellierung für mobile Agenten ergeben. Der letzte Abschnitt der Arbeit behandelt die Nutzbarkeit der Bewerbungsontologie für mobile Agenten und erörtert die konkreten Vorteile, die sich aus der Verwendung von Ontologien für die Aufgaben von mobilen Agenten ergeben.
Schlüsselwörter
Ontologien, Semantic Web, RDF, RDF-S, OWL, mobile Agenten, Informationsverarbeitung, Kommunikation, Bewerbungsontologie, Knowledge Domain, Metadaten, Wissensrepräsentation, Taxonomie, Klassen, Relationen, Funktionen, Axiome, Restriktionen.
- Quote paper
- Mike Tschierschke (Author), 2004, Ontologien als Kommunikationsgrundlage und Informationsspeicher für mobile Agenten, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/38594