Kaiser Flavius Claudius Iulianus gehört sicher zu den schillerndsten Persönlichkeiten der Spätantike und sowohl unter seinen Zeitgenossen, den spätantiken wie mittelalterlichen Historikern, als auch in der modernen Historiographie, polarisiert seine ebenso kurze wie ereignisreiche Regentschaft die Gemüter. In den knapp zwei Jahren, in welchen er dem Reich vorstand, mag es Zeitgenossen erschienen sein, als wende sich die Zeit und ein Erneuerer des Reiches ergreife tatendurstig das Ruder. Neben seinen Bemühungen, das Reich wieder den alten Göttern der Vorfahren zuzuführen, ist sein Perserfeldzug dabei von besonderer Bedeutung für das nachchristliche 4. Jahrhundert. Dieser ebenso grandios ambitionierte wie grandios erfolglose Feldzug gegen das Perserreich der Sassaniden 363 n.Chr., in welchem Julian 32-jährig sein Ende fand, bedeutete für lange Zeit das Ende des römischen Mesopotamiens und des strategischen Vorteils im Osten.
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung:
1.1 Quellen- und Forschungsstand:
2. Die imitatio alexandri als Legitimation römischer Kaiser:
3. Ziele und Motive des Perserfeldzugs Julians:
3.1 Römischer Universalismus & neoachämenidische Träume:
3.2 Kriegsplan und Strategie:
4. Der Feldzug
4.1 Omen, Opfer, Orationes:
4.2 Ktesiphon oder Tod:
4.3 Der Zug der 50000:
5. Schwanengesang einer Katastrophe:
6. Fazit:
Wozu die Menschen da sind, wozu "der Mensch" da ist, soll uns gar nicht kümmern: aber wozu Du da bist, das frage dich: und wenn Du es nicht erfahren kannst, nun so stecke Dir selber Ziele, hohe und edle Ziele, und gehe an ihnen zu Grunde! Ich weiß keinen besseren Lebenszweck, als am Großen und Unmöglichen zu Grunde zu gehen: animae magnae prodigus.
Friedrich Nietzsche
1. Einleitung:
Kaiser Flavius Claudius Iulianus[1] gehört sicher zu den schillerndsten Persönlichkeiten der Spätantike und sowohl unter seinen Zeitgenossen, den spätantiken wie mittelalterlichen Historikern, als auch in der modernen Historiographie, polarisiert seine ebenso kurze wie ereignisreiche Regentschaft die Gemüter. In den knapp zwei Jahren, in welchen er dem Reich vorstand, mag es Zeitgenossen erschienen sein, als wende sich die Zeit und ein Erneuerer des Reiches ergreife tatendurstig das Ruder.[2] Neben seinen Bemühungen, das Reich wieder den alten Göttern der Vorfahren zuzuführen, ist sein Perserfeldzug dabei von besonderer Bedeutung für das nachchristliche 4. Jahrhundert.[3] Dieser ebenso grandios ambitionierte wie grandios erfolglose Feldzug gegen das Perserreich der Sassaniden 363 n.Chr., in welchem Julian 32-jährig sein Ende fand, bedeutete für lange Zeit das Ende des römischen Mesopotamiens und des strategischen Vorteils im Osten.[4] Erst im 6. Jahrhundert kam es wieder zur Rückeroberung Nisibis’ und der mesopotamischen Gebiete unter Kaiser Maurikios, bevor der Arabische Sturm in den 630er Jahren das Sassanidenreich hinwegfegte und Byzanz an den Rand des Untergangs brachte.
Sind in der Geschichtsforschung auch die Urteile über diesen Kaiser geteilt, so sind sie in Bezug auf seinen Feldzug einstimmig negativ: Zu ambitioniert und schlecht geplant, forderte er die totale Mobilisierung des Gegners heraus und bewegte zu schwache Kräfte tief in Feindesland bis vor die Tore der Hauptstadt, wo nichts als der Rückzug zur Hoffnung blieb. Bringmann betont die erhebliche Ausdünnung der strategischen Reserven zur Verteidigung vor allem der Rhein-Donau-Grenzen, dem Auszehren der knappen Reichsressourcen und der erheblichen Belastung der Bevölkerung im Osten.[5] Selbst Julian wohlgesonnene Zeitgenossen wie sein Philosophenfreund Libanios hätten, wie er nach der Niederlage schrieb, einem Verständigungsfrieden den Vorzug gegeben.[6] Daß die Deutung der sibyllinischen Bücher einen Orakelspruch hervorbrachte, der von dem Feldzug abriet, ist dementsprechend wohl auch dem Willen der quindecimviri sacris faciundis, dem senatorischen Gremium der Orakelausleger, zuzuschreiben, die Angst vor den entblößten Grenzen an Rhein und Donau hatten, waren die letzten Übergriffe doch noch in frischer Erinnerung.[7] Auch Flavius Sallustius, der Prätorianerpräfekt des gallischen Reichsteils, beschwor diesbezüglich den Kaiser, von seinem Vorhaben abzusehen.[8] Wirth beschreibt in seinem schon vom Titel her klar urteilenden Werk vom Rückschritt in eine längst obsolet gewordene Denkweise.[9] Dem Imperium fehlten die Kräfte für eine komplette Eroberung und weder der gesteigerte Optimismus Julians, noch die Mobilisierung aller Kräfte ändere etwas daran.[10] Schließlich sei der Krieg Bruch mit der bisherigen römischen Praxis.[11]
Und doch: Er tat es.
Wieso tat er es? Was waren die Motive und Hintergründe dieses Feldzuges? Sah Kaiser Julian sich als neuen Alexander, neuen Trajan? Welche Ziele lagen vor ihm? Sollte Persien annektiert, Rom unterworfen, oder doch nur befriedet werden? Und was waren die Ursachen für das Scheitern dieses durchaus sorgfältig geplanten und durchdachten Krieges?
Es wird Ziel dieser Arbeit sein, diesen Fragen nachzugehen und darzulegen, daß Julians Motive multipler Natur waren, aber einer imitatio alexandri unterlagen, die sein Handeln bestimmte. Das ferner der Feldzug daran scheiterte, daß er – seinem Vorbild entsprechend – in hasardeurhafter Weise sein Schicksal, ja seine Zukunft und die des Reiches beständig auf eine Karte setzte, da er keinen Plan B besaß, keine Alternative und weder sich, noch seine Männer zu schonen gedachte, bis sein Ziel erreicht sei – auch hier: ganz Alexander.
Und zuletzt: Daß dieses Ziel die Ausschaltung Šābuhrs II gewesen ist, eines der gefährlichsten Feinde Roms, und die Deklassierung Persiens zu einer Macht zweiten Ranges, mit einem Rom hörigen Klientelkönig namens Hormisdas an seiner Spitze, um dadurch den universalen Anspruch Roms zu bestätigen.
Zu diesem Zwecke wird zunächst der Quellen- und Forschungsstand dargelegt werden, wird hiernach anhand ausgewählter Beispiele aus Julians Schriften seine imitatio alexandri skizziert, wobei auf Bringmanns Einwände eingegangen werden wird. Danach werden anhand einer Darstellung der bisherigen römisch-persischen Beziehungen und der Ziele des Sassanidenreiches unter Šābuhr II die weiteren Ziele und Motive des Feldzuges erläutert werden. Dann wird anhand ausgesuchter Passagen vor allem aus Ammianus’ res gestae, den Reden des Libanios und Zosimos’ historia nova der Feldzug in Hinsicht auf Fehler und Schwächen des Kriegsplanes und seiner Umsetzung untersucht werden, um die Ursachen für Julians Scheitern darzulegen, um zuletzt in einem Fazit die Ergebnisse zusammenzufassen und einen Ausblick auf die Konsequenzen dieses Krieges für das Römische Reich und dessen Nachfolger, das Byzantinische Reich, zu geben.
1.1 Quellen- und Forschungsstand:
Kaiser Julian und sein Perserfeldzug gehören zu den bestüberliefertsten Abschnitten spätrömischer Geschichte, denn nicht nur Julian selbst war ein ausgesprochen schreibwütiger Intellektueller seiner Zeit, der eine Unzahl an Schriften hinterließ, sondern mit Ammianus Marcellinus, Libanios und Eutropius sind gleich drei zeitgenössische Autoren direkt mit Julian und seinem Feldzug in Kontakt gewesen.[12] Ammianus und Eutropius waren sogar Teilnehmer.[13] Dabei gilt in der Forschung Ammianus ungeachtet seiner streckenweise tendenziösen Bewunderung für Julian als durchweg seriöse Quelle.[14] Doch auch der über ein Jahrhundert später schreibende Zosimos ist eine ausgezeichnete, ergänzende Quelle, folgt dieser doch Chalmers zufolge Eunapios, damit im Wesentlichen Oreibasios, dem Leibarzt Julians und so erklärt sich auch Zosimos’ Nähe zur Überlieferung des Ammianus Marcellinus’.[15] Libanios ist als Mentor und enger Vertrauter des Kaisers eine wichtige Quelle zur Absicherung und obgleich es sich bei seiner Begräbnisrede für Julian um eine ohne Zweifel lobdurchwirkte Darstellung handelt, ist sie eine der wertvollsten Quellen zum Verständnis verschiedener Ereignisse. In Bezug auf die Frage der imitatio alexandri wird Julian selbst mit seiner Satire caesares sowie seinem zweiten Panegyrikus zu Ehren von Constantius von Belang sein. Da es hierbei ja gerade um die in der Selbstdarstellung enthaltenen Selbstsicht seiner Person geht, sind diese Quellen unabdingbar zur Einschätzung der Darstellung des Sokrates Scholastikos[16], unerheblich, in welcher Absicht er dies tat.
In der antiken Perzeption hing das Urteil über Julian vom jeweiligen religiösen Hintergrund seiner „Richter“ ab. Sahen heidnische Geschichtsschreiber ihn und sein Wirken überwiegend positiv, dämonisierten ihn die christlichen Geschichtsschreiber, vor allem des Mittelalters, geradezu.[17] In der modernen Historiographie enthebt Bidez[18] als erstes Julian der negativen Perzeption durch die christliche Geschichtsschreibung, obgleich auch Gibbon[19] vor ihm bereits ein ausgewogeneres Bild zeichnet, wohl aufgrund der damaligen, romantischen Bewunderung für die römischen Errungenschaften, die Julian zu restituieren gedachte. Daneben wären Marion Giebel[20] und vor allem Alexander Demandt[21] zu nennen. Kritischere Urteile zeitgenössischer Forschungen finden sich bei Glen Bowersock[22], Wolfgang Schuller[23], Gerhard Wirth[24], Klaus Bringmann[25] und Klaus Rosen[26], die vor allem die Konsequenzen seines Scheiterns in den Vordergrund rücken. Klaus Girardet vertrat sogar die Meinung, ohne Kaiser Julians antichristlicher Politik der renovatio hätte sich das Heidentum durchgesetzt.[27] In dieser Fülle unterschiedlicher Sichtweisen und Interpretationen wird es ebenso Ziel dieser Arbeit sein, ein kritisch-objektives Licht auf Julians Perserfeldzug zu werfen, ohne aber dessen Ausmaß und Ausrichtung vorneweg im Geist der Zeit als größenwahnsinnig zu verwerfen, sondern vielmehr den Zwängen und Ambitionen dieses Kaisers gerecht zu werden, der wie so viele vor ihm alles andere als vollkommen frei war in dem, was er tat.
2. Die imitatio alexandri als Legitimation römischer Kaiser:
Trat Julian als Kaiser bisher in Erscheinung als Usurpator, Heide, Philosoph, Asket und Satiriker, schickte er sich 363 an, Feldherr in einem gewaltigen Kriegszug gegen Roms Erzfeind Persien zu werden. Und wann immer ein römischer Feldherr oder Kaiser offensiv gegen die Perser zu Felde zog, stellt sich die Frage nach der imitatio alexandri als Quell der Legitimität und Beweis der Größe.
Dabei muß man grundsätzlich, Peter Green folgend, unterscheiden zwischen der imitatio, also einer bewußten Nachahmung, der aemulatio, dem Wunsch, das Vorbild zu übertreffen und einer comparatio, der bloßen Gleichstellung mit Alexander dem Großen durch Dritte, seien es Zeitgenossen oder spätere Schreiber.[28]
Eine aemulatio wird ihm im Sinne einer negativen Konnotation durchaus von Sokrates Scholastikos unterstellt, wenn dieser schreibt, Julian sei in den Irrglauben geführt worden, daß seine Heldentaten nicht nur Alexanders ebenbürtig seien, sondern diejenigen Alexanders übertreffen würden und daß er deswegen das Flehen der persischen Königs nach Frieden verächtlich zurückgewiesen hätte.[29] Weiter führt Sokrates Scholastikos aus, Julian sei gemäß der Lehren des Pythagoras und Platos von der Seelenwanderung sogar davon überzeugt gewesen, selbst Alexander in einem anderen Körper zu sein, quasi dessen Reinkarnation.[30] Ernstgenommen als hinlänglich glaubwürdig wird diese Stelle u.a. bei Lippold[31], Straub[32], Bowersock[33] oder Bidez[34], aber auch Wirth[35], wogegen sich Bringmann wendet, indem er sagt, dies sei lediglich die christliche ‚Propaganda’ eines Kirchengeschichtsschreibers, der hier für bare Münze genommen werde.[36] Bringmann sieht stattdessen Julian selbst als Kritiker Alexanders, wobei er sich auf Stellen in den caesares bezieht, auf einen Brief Julians an Themistius und folgert daraus, die Welteroberung im Stile Alexanders sei eben nicht Julians Ziel gewesen.[37] Doch was wird in beiden Stellen eigentlich kritisiert? Vielmehr die Zügellosigkeit in Bezug auf den Luxus, den Wein, die Frauen, die Alexander nach seinen Siegen bezwang, nicht aber die Siege an sich, die Folgen der Größe, nicht aber die Größe an sich, wenngleich Julian an dieser Stelle im Brief an Themistius zugesteht, daß die kluge Regentschaft erst den Nutzen für das Volk schafft und Sokrates besser gewesen sei als Alexander.[38] Peter Green unterscheidet auch zwischen den gut konnotierten Qualitäten Alexanders im Sinne von Welteroberung und den negativ konnotierten Qualitäten im Sinne dessen Tyrannei.[39] Diese Unterscheidung nahm Julian vielleicht auch als erster Grieche auf dem Thron vor, um sich gegen Vorwürfe der Tyrannei abzusichern, weniger in Bezug auf Alexanders Monarchie (diese dürfte einen Römer des 4. Jahrhunderts nicht derart verschrecken wie einst einen Republikaner des 1. Jahrhunderts vor Christus), als vielmehr im Sinne seiner hellenistischen Idee der paganen renovatio, denn gerade im Zeichen des hellenistischen Erbes läßt sich seine Rückbesinnung auf die alten Götter ebenso verstehen, wie seine imitatio alexandri.[40]
Doch ungeachtet dieser Kritik: Wenn Julian nicht an eine die bisherigen Erfolge Roms gegen Persien in den Schatten stellende Kampagne dachte, wie erklärt sich dann seine Hohnrede Alexanders gegen Caesar, in welcher er jenen sagen läßt, Rom sei in 300jährigem Kampfe Persien noch nicht Meister geworden?[41] Ktesiphon war bereits mehr als einmal von römischen Streitkräften erobert worden.[42] Dies kann also als Ziel nicht ausreichen. Wenn ein Kaiser dies Monate vor einem Feldzug schreibt, so doch sicher nicht, um abermals Persien nicht Meister zu werden.[43] Und jeder Versuch, Meister Persiens zu werden, ob die Annexion oder ein Klientelreich am Ende Ergebnis ist, ist auch ein Versuch der Nachahmung Alexanders, eine imitatio, aber eben keine aemulatio; für diese hätte er noch Indien bezwingen wollen müssen.[44] Das Sokrates Scholastikos indes ihm eine solche aemulatio unterstellt, ist wahrscheinlich auf die Lektüre der caesares zurückzuführen, wenn er durch Trajan sich sagen läßt, er wolle dasselbe wie Alexander, nur gemäßigter.[45] Das tritt auch in seinem Brief an Themistius durch: Alexander ja, aber ein besserer Alexander, ohne dessen Maßlosigkeit.[46] Dies könnte man auch als eine aemulatio mißverstehen, wie Sokrates Scholastikos es wollte und tat. Doch das läßt nicht an Julians generellem Wunsch, in Alexanders Spuren zu wandeln, zweifeln, sieht er nicht zuletzt Rom auch als logischen Nachfolger des Makedonenreiches und somit in der logischen Feindschaft zu Persien, die nun, Alexander gleich, endgültig zu bezwingen seien.[47]
3. Ziele und Motive des Perserfeldzugs Julians:
Somit sei zur Motivation Julians durch die imitatio alexandri sein Wunsch nach Ruhm und Größe dargelegt, womit gleichzeitig auch eine gesteigerte Legitimation für seine innenpolitischen Reformen einhergehen würde, insbesondere im östlichen Teil des Reiches. Die Eroberung des persischen Reiches, worin z.B. Seager Julians Plan zu erkennen meint, im Sinne einer Annexion, kommt nicht in Betracht, da über das Ziel Ktesiphon hinaus Ammianus kein anderes Ziel benennt, der als Teilnehmer sicher mehr gewußt hätte und im Sinne der Suche nach Gründen für das Scheitern die Hybris trotz seiner Bewunderung für Julian sicher nicht verschwiegen hätte.[48] Rache war sicherlich ein zusätzliches Motiv, das wohl aber vor allem zur Hebung der Moral und zur Inszenierung eines gerechten Krieges bemüht wurde, vor allem gegenüber den Soldaten.[49] Im Hinterkopf behalten werden muß auch, daß Julian diesen Krieg nicht begann, sondern ihn geerbt bekam von Constantius II, der ihn bereits seit den 330er Jahren defensiv auf römischem Boden austrug.[50] Das heißt aber nicht, daß Julian jenseits der Ruhmsucht keinen konkreten Plan gehabt hätte, wie dieser Krieg zu beenden sei, wie etwa Szidet unterstellt.[51] Der Osten des Reichs, die Provinz mesopotamia und das römische Festungssystem hatten unter dem langen Abnutzungskrieg gegen die Perser unter
[...]
[1] Künftig: Julian
[2] M. Giebel, Kaiser Julian Apostata. Die Wiederkehr der alten Götter, Düsseldorf/Zürich 2002, 7; Eutr. X, 16.
[3] Man kann nur spekulieren, ob er im Falle eines Sieges statt seines wenig schmeichelhaften Beinamens - Julian Apostata - Julian Invictus gehießen worden wäre.
[4] Im weiteren Verlauf der Arbeit sind alle Jahreszahlen, sofern nicht anders gekennzeichnet, als n. Chr. anzusehen.
[5] K. Bringmann, Kaiser Julian, Darmstadt 2004, 174.
[6] Lib. Or. XII, 77.
[7] Amm. XXIII, 1,7. Vgl. K. Bringmann, Kaiser Julian, Darmstadt 2004, 175.
[8] Er appellierte an Julians Respekt vor den alten Göttern, die ihre Zustimmung noch nicht gegeben hätten: Amm. XXIII, 5, 4.
[9] G. Wirth, Julians Perserkrieg. Kriterien einer Katastrophe, in: R. Klein (Hg.), Julian Apostata, WdF 509, Darmstadt 1978, 455-507, hier 461.
[10] Ebenda, 462.
[11] Ebenda, 463.
[12] E. Kettenhofen, s.v. Julian, EIr XV-3, 2011, 242-247, hier 242. Julian selbst ist mehr in Bezug auf seine Motive nützlich durch seine Werke als in Bezug auf Details des Feldzuges. Genannt werden sollte hier auch dessen Leibarzt Oreibasios, auf den noch eingegangen werden wird.
[13] Wobei von Eutropius nur sehr wenig überliefert ist, doch spricht er selbst von seiner Teilnahme, s. Eutr. X,16.
[14] Seine Einseitigkeit anhand der Verwendung positiver exemplae ist sehr schön geschildert bei R. C. Blockely, Ammianus Marcellinus’ Use of Exempla, in: Florilegium 13, 1994, 53-64, hier 56. Zur Zuverlässigkeit, besonders als Kenner der östlichen Verhältnisse bei E. Winter, Die sāsānidisch-römischen Friedensverträge des 3. Jahrhunderts n. Chr. – ein Beitrag zum Verständnis der außenpolitischen Beziehungen zwischen den beiden Großmächten, Frankfurt a. M., Bern, New York, Paris 1988, 40. Ferner O. Seeck, s.v. „Sapor (II.)“, RE I A2, 1920, Sp. 2334-2354, hier 2340. Außerdem u.a. zur Analyse seiner Rolle als Soldat K. Kagan, The Eye of Command, Ann Arbor 2006, 25-26. Zur antiken Geschichtsschreibung bei Ammianus s. W. Vergin, Das Imperium Romanum und seine Gegenwelten: Die geographisch-ethnographischen Exkurse in den "Res Gestae" des Ammianus Marcellinus, Berlin/Boston 2012, 12-13.
[15] W. R. Chalmers, Eunapius, Ammianus Marcellinus, and Zosimus on Julian's Persian Expedition, in:The Classical Quarterly10 (2), 1960, 152-160, hier 152. Auch Magnus von Karrhai wird als mögliche Quelle genannt (z.B. von Mendelssohn), die auch Ammianus genutzt habe, s. ebenda, 153. Vgl auch C. W. Fornara, Julian’s Persian Expedition in Ammianus and Zosimus, in: The Journal of Hellenic Studies, 11, 1991, 1-15, hier 1 und 3.
[16] Sokr. HE III, 21, 6f..
[17] J. Tubach, Im Schatten des Sonnengottes: Der Sonnenkult in Edessa, Harrān und Haţrā am Vorabend der christlichen Mission, Wiesbaden 1986, 106 und ebenda Anm. 207. Interessant hierzu auch die Diskussion zur Apotheose Julians bei J. Straub,Die Himmelfahrt des Julianus Apostata, in:Gymnasium, Band 69, 1962,310–326.
[18] J. Bidez, Julian der Abtrünnige, München 1940.
[19] E. Gibbon, The History of the Decline and Fall of the Roman Empire, Hertfordshire 1998, 476-477.
[20] M. Giebel,Julian Apostata: Der Barthasser, Stuttgart 1999, u.a. 88-91, 111 und 150.
[21] A. Demandt , Geschichte der Spätantike, München 2008²,82-83.
[22] G. W. Bowersock, Julian the Apostate, Cambridge (Massachusetts) 1978.
[23] W. Schuller, Das erste Europa, Stuttgart 2004, 173.
[24] G. Wirth, Julians Perserkrieg. Kriterien einer Katastrophe, in: R. Klein (Hg.), Julian Apostata, WdF 509, Darmstadt 1978, S. 455-507, hier 461-463, auch u.a. 465 und 48. Kritik daran bei A. Lippold, s.v. Iulianus I, RAC XIX, 2001, 442-483 hier 466.
[25] K. Bringmann, Kaiser Julian, Darmstadt 2004, 174-175.
[26] K. Rosen, Julian. Kaiser, Gott und Christenhasser, Stuttgart 2006, 307.
[27] K. M. Girardet, Der Kaiser und sein Gott. Das Christentum im Denken und in der Religionspolitik Konstantins des Großen, Berlin 2010, 20. Vgl. hierzu auch P. Veyne,Als unsere Welt christlich wurde, München 2011, 102f..
[28] P. Green, Caesar and Alexander: Aemulatio, imitatio, comparatio, American Journal of Ancient History 3, 1978, 1-26.
[29] Sokr. HE III, 21, 6.
[30] Sokr. HE III, 21, 6-7.
[31] A. Lippold, s.v. Iulianus I, RAC XIX, 2001, 442-483, hier 463.
[32] J. Straub,Die Himmelfahrt des Julianus Apostata, in:Gymnasium, Band 69, 1962,310–326, nachgedruckt in: Regeneratio Imperii. Aufsätze über Roms Kaisertum und Reich im Spiegel der heidnischen und christlichen Publizistik, Darmstadt 1972, 159-77, hier 165.
[33] G. W. Bowersock, Julian the Apostate, Cambridge (Massachusetts) 1978, 106.
[34] J. Bidez, Julian der Abtrünnige, München 1940, 288.
[35] G. Wirth, Julians Perserkrieg. Kriterien einer Katastrophe, in: R. Klein (Hg.), Julian Apostata, WdF 509, Darmstadt 1978, 455-507, hier 482.
[36] K. Bringmann, Kaiser Julian, Darmstadt 2004, 169.
[37] Ebenda, s. Iul. Caes. 330b-331c und Iul. ad Them. 253a mit Alexanderkritik bei 257a-c.
[38] Iul. ad Them. 257a-c., vgl. hierzu K. Rosen, Julian. Kaiser, Gott und Christenhasser, Stuttgart 2006, 208.
[39] P. Green, Caesar and Alexander: Aemulatio, imitatio, comparatio, American Journal of Ancient History 3, 1978, S. 1-26, hier 15.
[40] Iul. ep. 30. Überzeugend der Alexanderbezug Julians auch bei P. Athanassiadi-Fowden, Julian and Hellenism. An Intellectual Biography, Oxford 1981, 198. Vgl. auch J. Bouffartigue, Julien ou l’hellénisme décomposé, in: S. Saïd (Hg.), Hellenismos: Quelques jalons pour une histoire de l’identité grecque: Actes du Colloque de Strasbourg, 25.-27. octobre 1987, Leiden 1991, 251-266, hier 252-254. Zur Darstellung der Überlegenheit der alten Götter durch einen großen Sieg, s. K. Rosen, Julian. Kaiser, Gott und Christenhasser, Stuttgart 2006, 261.
[41] Iul. Caes. 324c.
[42] Durch Trajan 116, Verus 165, Septimius Severus 198 und zuletzt 283 durch Carus.
[43] J. F. Matthews, The Roman Empire of Ammianus, Ann Arbor 2007², 137-138.
[44] Bei Libanios wird dieses Ziel tatsächlich skizziert, s. Lib. Or. XVIII, 261. Es handelt sich im Rahmen der Totenrede aber wohl eher um eine poetische Übertreibung, denn sollte Julian vor Ktesiphon tatsächlich von Hyrkadien und Indien geträumt haben, so gemahnte dies an pathologische Untergangshysterie. Im Gegensatz hierzu auch die Berichte, die einen kurz geplanten, binnen Jahresfrist zu beendenden Feldzug nahelegen, s. Amm. XXIV, 1, 1 und z. B. zum geplanten Winterquartier in Tarsus, s. Amm. XXIII, 2, 5.
[45] Iul. Caes. 333a.
[46] s.o. 6 und Anm. 38.
[47] Iul. Or. I, 17c – 17d.
[48] R. Seager, Perceptions of Eastern Frontier Policy in Ammianus, Libanius and Julian (337-363), in: Classical Quaterly 47 (01), 1997, S. 253-268, hier 263. Zu den Zielen vgl. oben, 7, Anm. 45.
[49] s. die Rede Julians vor den Soldaten bei Amm. XXV, 5, 17f.. Vgl. Lib. ep. 1402, 1. Barceló nimmt einen Rachefeldzug als alleinige Motivation an: P. Barceló, Roms auswärtige Beziehungen unter der Constantinischen Dynastie (306-363), Regensburg 1981, 98f.. Allerdings erscheint der betriebene Aufwand für einen Rachefeldzug etwas überdimensioniert, selbst zur Machtdemonstration. Ferner hätte Julian in so einem Fall den persischen Emissären mehr Aufmerksamkeit geschenkt und wäre wohl kaum vor Ktesiphon gezogen, sondern hätte eher das Hinterland verwüstet. Barnes nimmt an, Julian wollte durch den Zug vor Ktesiphon Šābuhr zur Schlacht zwingen und hätte deswegen kein Belagerungsgerät mitgeführt, s. T. D. Barnes, Ammianus Marcellinus and the Representation of Historical Reality, Ithaca/New York 1998, 164-165, was kaum zu glauben ist, führt Ammianus doch bei Amm. XXIII, 4 lang und breit das mitgeführte Gerät aus.
[50] H. Brandt, Das Ende der Antike. Geschichte des spätrömischen Reiches, München 20104, 44.
[51] J. Szidat, Die Beziehung Iulians zu Alexander in der Sicht Ammians, in: W. Will (Hg.), Zu Alexander d. Gr., Festschrift G. Wirth zum 60. Geburtstag am 9.12.1986, Amsterdam 1987, 1023-1035, hier 1032.