Diese Seminararbeit bewegt sich in ihrer Analyse zwischen dem fantastischen Konstrukt der amerikanischen Fernsehserie „Westworld“ – eine futuristische Erzählung in welcher Science-Fiction auf Western trifft – und dem „sinnhaften Aufbau der sozialen Welt“ von Alfred Schütz (1974).
„Westworld“ an sich ist der Name eines Vergnügungsparks, in welchem tatsächlich menschliche Besucher ihren Träumen und Gelüsten im Rahmen von Spielhandlungssträngen nachgehen können – Schatzsuche, Vergnügungen mit Prostituierten, Pistolengefechte bei Sonnenaufgang, was das Herz moralisches und unmoralisches begehrt. Begleitet und geleitet werden sie herbei von sogenannten Hosts – Androiden, ausgestattet mit ausreichend künstlicher Intelligenz, um menschenähnlich zu sein.
Schütz hat sich nie mit Künstlicher Intelligenz befasst, was seiner Zeit auch weniger den Wissenschaftlern als denn der Phantasterei überlassen wurde, und es mag sein, dass ein Teil seiner Schrift in Bezug auf die soziale Welt nicht kongruent auf seine Realität übersetzt werden kann, in welcher menschenähnliche Androiden und Künstliche Intelligenz eine Tatsache sind – oder sein könnten. Wir wollen dennoch in Betracht ziehen, dass wir in unserer Zeit durchaus zumindest im Konjunktiv von so einer Realität sprechen können ohne (a) in eine literarisch Ecke gestellt zu werden und (b) davon ausgehen zu müssen, dass es erst die wirklich sehr entfernte Zukunft sein wird.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Auseinandersetzung mit der Thematik
- → 2.1 Rechnen
- → 2.2 Code als Wissenspool
- → 2.3 Urimpressionen
- → 2.4 Sinn
- → 2.5 Deuten - Verstehen
- III. Konklusio
- IV. Schlussteil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die fiktive Handlungsstruktur der Fernsehserie „Westworld“ im Kontext des „sinnhaften Aufbaus der sozialen Welt“ nach Alfred Schütz. Sie setzt sich mit der Frage auseinander, inwiefern sich die Handlungskonstruktion einer sich verselbstständigenden Künstlichen Intelligenz von jener eines gewöhnlichen Menschen unterscheidet.
- Künstliche Intelligenz in der Fernsehserie „Westworld“
- Alfred Schütz’ Theorie des „sinnhaften Aufbaus der sozialen Welt“
- Handlungskonstruktion und -motivation bei Künstlicher Intelligenz
- Die Rolle von Programmierung und Kodierung
- Die Entwicklung von Selbstbewusstsein bei Künstlicher Intelligenz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Verbindung zwischen der Fernsehserie „Westworld“ und der Theorie von Alfred Schütz her. Sie beleuchtet die Frage nach der Möglichkeit, dass sich künstliche Intelligenz von menschlicher Intelligenz unterscheidet, und diskutiert die Relevanz des Themas im Hinblick auf die Entwicklungen der heutigen Zeit.
Kapitel II „Auseinandersetzung mit der Thematik“ setzt sich mit der Frage auseinander, inwiefern sich die Handlungskonstruktion einer Künstlichen Intelligenz von der eines gewöhnlichen Menschen unterscheidet. Es wird betont, dass der aktuelle Forschungsstand noch nicht ausreicht, um diese Thematik sozialwissenschaftlich zu analysieren. Dennoch wird anhand der Serie „Westworld“ eine Hypothese aufgestellt, die die Handlungskonstruktion einer Künstlichen Intelligenz auf zwei Ursprünge zurückführt: die Programmierung und die individuelle Entwicklung des Selbstbewusstseins.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit beschäftigt sich mit den Themen Künstliche Intelligenz, Handlungstheorie, Alfred Schütz, „Westworld“, soziale Konstruktion der Realität, Programmierung, Selbstbewusstsein und Entwicklung von Identität.
- Quote paper
- Karin-Christina Simek (Author), 2017, Künstliche Intelligenz bei Alfred Schütz und der Fernsehserie "Westworld", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/385064