In der vorliegenden Arbeit werde ich mich mit der medialen Berichterstattung beschäftigen: Wie wurde über den Kniefall am 07. Dezember 1970 berichtet und wie wurde die Geste von den deutschen Mitbürgern aufgenommen? Die Aufnahme der deutschen Mitbürger auf die Geste ist ambivalent. Während im Ausland die Aktion Brandts breite Zustimmung bekommt, zeigt eine Umfrage des Allensbacher Instituts für Demoskopie im Auftrag des ‚Spiegel‘, dass 41 Prozent der Befragten den Kniefall als angemessen, und 48 Prozent hingegen als übertrieben empfinden. Hierzu werde ich mithilfe des Artikels vom „Der Spiegel vom 14.12.1970 Kniefall angemessen oder übertrieben?“ näher auf diese Umfrage eingehen.
Anschließend wird untersucht, wie Brandts Bekanntenkreis über den Kniefall sprach. Bedeutend ist das Interview von seinem Freund Egon Bahr, der nach der Bundestagswahl 1969 aus der die sozialliberale Regierungskoalition mit Brandt hervorgeht, Staatssekretär wird, und Brandts engster Vertrauter in dieser Position der Entspannungspolitik mit dem Osten wird. Das Interview mit Bahr wurde im Jahr 2010 von Sebastian Bickerich geführt und in „Der Tagesspiegel“ veröffentlicht. Wie sprach Bahr im Interview über die Geste nach mehr als dreißig Jahren?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hintergrund: Der Besuch in Warschau und der Kniefall
- Die mediale Rezeption der Geste. Wie wurde darüber gesprochen?
- Egon Bahr über den Kniefall. Ein Interview
- Spiegel Artikel: Kniefall angemessen oder übertrieben?
- Wie sprach man in heutiger Zeit über den Kniefall?
- Fazit
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die mediale Rezeption von Willy Brandts Kniefall in Warschau am 7. Dezember 1970. Die zentrale Frage lautet: Wie wurde über den Kniefall berichtet und wie wurde die Geste von den deutschen Mitbürgern aufgenommen?
- Die Bedeutung des Kniefalls als Geste der Versöhnung und des Beginns einer neuen deutsch-polnischen Beziehung
- Die unterschiedlichen Reaktionen auf den Kniefall in der deutschen Gesellschaft und in der internationalen Öffentlichkeit
- Die Rolle der Medien in der öffentlichen Diskussion über den Kniefall
- Die Interpretation des Kniefalls in der historischen Forschung
- Die Kontroversen und Debatten um den Kniefall, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Kniefalls vor und erläutert die Intention der Arbeit. Sie beleuchtet die Bedeutung des Kniefalls als symbolische Geste der Versöhnung und geht auf die unterschiedlichen Interpretationen der Geste ein.
Hintergrund: Der Besuch in Warschau und der Kniefall: Dieses Kapitel beleuchtet den historischen Hintergrund des Kniefalls. Es beschreibt die schwierigen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen nach dem Zweiten Weltkrieg und die Bedeutung des Warschauer Vertrags als Schritt zur Normalisierung der Beziehungen.
Die mediale Rezeption der Geste. Wie wurde darüber gesprochen?: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der medialen Berichterstattung über den Kniefall. Es analysiert die Reaktionen von Medien und öffentlichen Persönlichkeiten, darunter Egon Bahr, und beleuchtet die Kontroversen um die Geste.
Schlüsselwörter
Kniefall, Willy Brandt, Warschau, Warschauer Vertrag, deutsch-polnische Beziehungen, NS-Vergangenheit, Versöhnung, Schuld, Erinnerungskultur, Medienrezeption, öffentliche Meinung, Geschichtspolitik, Ostpolitik
- Arbeit zitieren
- Büsra Tasdemir (Autor:in), 2017, Der Kniefall von Warschau 1970. Wie sprach man über den Kniefall und wie spricht man heute noch darüber?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/381463