Zweck dieser Arbeit ist nun einerseits eine explizite Betrachtung der frauenärztlichen Versorgung im 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts, andererseits die Untersuchung von Hindernissen, welche es zu überwinden galt wenn eine Frau selbst einen gynäkologischen Beruf ergreifen wollte.
Frauen standen in der Geschichte der Medizin sowohl als Subjekt, als auch als Objekt häufig außen vor. Lange Zeit waren Frauen, insbesondere was Fragen der Gynäkologie betrifft, auf sich gestellt, womit die Medizingeschichte bezüglich der Frauen eine gesonderte Betrachtung erfordert. Mit diesen Unterschieden zwischen männlichen und weiblichen Heilenden und den Patientinnen beschäftigt sich die Genderforschung der heutigen Zeit. So werden die Geschlechterverhältnisse in den verschiedenen Epochen betrachtet und welche Ereignisse zur Veränderung dieser geführt haben. Wie und aus welchen Gründen entwickelten sich zum Beispiel für die Frauen Möglichkeiten, ungewollte Kinder abzutreiben? An welcher Stelle waren erstmalig männliche Ärzte in die Behandlung von Frauen involviert und wie sah die Versorgung in der Zeit zuvor aus? Aufgrund der Komplexität des Themas Frauenmedizin unterteilt sich die vorliegende Arbeit somit in zwei Segmente: Der erste Teil beschäftigt sich mit der Frau als Objekt in der Medizingeschichte. Hierbei geht es vor allem um die verschiedenen Betrachtungsweisen auf das weibliche Geschlecht, den Umgang mit Schwangerschaft und Abtreibung und das Phänomen der Menstruation. Dabei liegt der Schwerpunkt zwar auf der heilkundigen Perspektive, die gesellschaftlichen Aspekte sind jedoch keinesfalls zu vernachlässigen. Im zweiten Teil wird die Frau als Akteurin in der ärztlichen Wissenschaft und Versorgung betrachtet. In diesem Zusammenhang wird die Ärztinnenausbildung und das Berufsbild der Hebamme näher erläutert. Dazu soll unter anderem die Verwissenschaftlichung der weiblichen Medizin untersucht werden. Die Reihenfolge der bearbeiteten Themen begründet sich auf der Tatsache, dass es wichtig ist, zuerst die Patientin und deren Leiden genauer zu betrachten bevor man das Berufsbild der Heilerinnen und Heiler in den näheren Fokus nehmen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung (DM)
- Die Frau als Objekt (DM)
- Das Bild von der Frau
- Schwangerschaft und Abtreibung
- Menstruation
- Die Frau als Subjekt (ND)
- Ärztinnenausbildung an der Universität
- Die Hebamme
- Fazit (ND)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Frau als Objekt und Subjekt in der Medizin des 19. und 20. Jahrhunderts. Sie untersucht, wie die Frau in der Medizingeschichte wahrgenommen wurde und welche Rolle sie als Patientin und als Heilerin einnahm. Dabei werden sowohl die gesellschaftlichen Aspekte als auch die medizinischen Perspektiven beleuchtet.
- Das Bild der Frau im 19. Jahrhundert aus männlicher Sicht
- Schwangerschaft, Abtreibung und Menstruation als medizinische Themen
- Die Rolle der Frau als Patientin und die Herausforderungen, die sie in der medizinischen Versorgung erlebte
- Die Entwicklung der Ärztinnenausbildung und das Berufsbild der Hebamme
- Die Verswissenschaftlichung der weiblichen Medizin
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Frau als Objekt und Subjekt in der Medizin des 19. und 20. Jahrhunderts ein. Sie stellt die Relevanz des Themas dar und erläutert die spezifischen Fragestellungen, die im Verlauf der Arbeit behandelt werden.2. Die Frau als Objekt
2.1. Das Bild von der Frau
In diesem Kapitel wird das Bild der Frau im 19. Jahrhundert aus männlicher Sicht analysiert. Anhand von Zitaten aus medizinischen Fachbüchern wird die Vorstellung von der Frau als abhängig vom Mann und deren Rolle in der Gesellschaft dargestellt.2.2. Schwangerschaft und Abtreibung
Dieses Kapitel beleuchtet den Umgang mit Schwangerschaft und Abtreibung in der damaligen Zeit. Es werden die medizinischen und gesellschaftlichen Perspektiven auf diese Themen betrachtet.2.3. Menstruation
Das dritte Kapitel widmet sich der Menstruation als medizinischem Phänomen und analysiert die medizinische und gesellschaftliche Betrachtungsweise dieser Thematik.3. Die Frau als Subjekt
3.1. Ärztinnenausbildung an der Universität
Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung der Ärztinnenausbildung an der Universität. Es werden die Hürden und Herausforderungen, die Frauen im Studium der Medizin und im Beruf erlebten, thematisiert.3.2. Die Hebamme
Das Kapitel befasst sich mit dem Berufsbild der Hebamme und analysiert die Rolle der Hebamme in der medizinischen Versorgung von Frauen.Schlüsselwörter
Frauenmedizin, Medizingeschichte, Genderforschung, 19. Jahrhundert, 20. Jahrhundert, Frau als Objekt, Frau als Subjekt, Schwangerschaft, Abtreibung, Menstruation, Ärztinnenausbildung, Hebamme, Wissenschaftlichkeit, gesellschaftliche Aspekte, medizinische Perspektiven.
- Quote paper
- Doreen Miersch (Author), Niels Dammer (Author), 2011, Die Frau als Objekt und Subjekt in der Medizin des 19. und 20. Jahrhunderts, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/381369