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Hausarbeit, 2015
25 Seiten
1 EINLEITUNG
1.1 Allgemeine und biometrische Daten
1.2 Beschreibung der Situation / Problem / Änderungswunsch
2 COACHING PROZESS
2.1 Definition GROW-Modell
2.2 Definition GROW-Modell - Praxisbezogen
2.3 Maßnahmenplan zum Verhaltenstraining
2.4 Maßnahmenplan zur Rückfallprophylaxe
3 DARSTELLUNG EINER COACHING SITZUNG
3.1 Erläuterung Coachinghaltung
3.2 Coaching Sitzung Goal - Praxisbezogen
3.3 Darstellung der Gesprächspassagen - Praxisbezogen
4 ERGEBNISBEWERTUNG UND SCHLUSSFOLGERUNGEN
5 LITERATURVERZEICHNIS
6 ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS
6.1 Tabellenverzeichnis
ANHANG
Bluthochdruck
Taillenumfang
BMI
Körperfettanteil
Ruhepuls
Die Nachfolgenden Daten beziehen sich auf eine reellen Person dessen Namen aus Datenschutzgründe hier nicht genannt wird.
Tab. 1: Allgemeine Daten (Digitalisierung der handschriftlich erfassten Daten)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 2: Biometrische Daten (Digitalisierung der handschriftlich erfassten Daten)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Charakterisierung des Klienten
Der Klient ist Chirurg und arbeitet täglich zwischen 9 und 12 Stunden. Viermal im Mo- nat hat er einen vierundzwanzig stündigen Dienst. Wenn diese Dienste am Wochenende stattfinden arbeitet der Klient somit 6 Tage durchgängig. Die Arbeit macht ihm zum Großteil Spaß und wird von ihm nicht als belastend empfunden. Sie ist jedoch trotzdem häufig anstrengend und stressig. Hinzukommt, dass eine zu festen Zeiten terminierte Nahrungsaufnahme nicht möglich ist, da manche Operationen 10 Stunden am Stück andauern.
Privat lebt er mit seiner Frau zusammen. Der Klient hat keine Kinder. Vor vier Monaten sind beide berufsbedingt umgezogen. Durch den Umzug und durch die vielen Vorstel- lungsgespräche, die er im Vorfeld deutschlandweit hatte, ist es ihm seit einem halben Jahr nicht möglich gewesen regelmäßig Sport zu treiben. Er kocht gerne mit seiner Frau und genießt die freien Abende auf der Couch. Meist wird dabei noch spät abends eine Flasche Wein aufgemacht und dabei Fernsehen geschaut. Da beide so wenig Zeit mitei- nander verbringen, wird der Aufwand beim Kochen so gering wie möglich gehalten. Häufig gibt es aus diesem Grund Nudeln oder andere hochkalorische Gerichte. An an- deren Abenden gehen beide auch gern in ein Restaurant. Dabei wird gut bürgerliche Küche bevorzugt. Der Klient und seine Frau sind ein sehr geselliges Paar. So werden regelmäßig Freunde zum Essen eingeladen. Auch dabei werden meist hochkalorische Speisen verzehrt.
Insgesamt ist mein Klient ein sehr zufriedener und ausgeglichener Mensch. Mit seiner Figur ist er aktuell jedoch sehr unzufrieden. Angefangen hat alles vor vier Jahren mit seinem Berufseinstieg. Seither hat er 8 Kg zugenommen. Davor war er immer sehr sportlich und hat sehr viel Wert auf seine Figur gelegt. Jetzt fühlt er sich meistens zu schlapp und zu müde um abends noch Sport zu machen und seine Arbeit, so meint er, erlaubt keine gesunde und regelmäßige Nahrungsaufnahme. Häufig „stopft“ er sich zwi- schen den Operationen ein paar Kekse rein um nicht zu Hungern. Der Klient ist generell viel und gerne Süßigkeiten. Das Kantinenessen bietet nur geringe Auswahl. Der Salat dort schmeckt ihm nicht. So werden dort häufig schnell hochkalorische und fettreiche Nahrungsprodukte durch ihn verzehrt. Eine Diät hat er auch schon probiert. Jedoch hatte er durch diese extremen Hunger und Kopfschmerzen bei den Operationen, so dass er damit schnell wieder aufgehört hat. Hinzukommt, dass der Klient maximal einen Liter Wasser am Tag trinkt. Dabei werden zuckerhaltige Softdrinks bevorzugt.
Der Klient isst gerne ausgewogene und frische Produkte. Jedoch dauert ihm die Zube- reitung zu lange. Seine Frau kann das nicht für ihn kompensieren da auch sie durch ihren Beruf ebenso sehr stark eingebunden ist.
Bis auf einen grenzwertig hohen Blutdruck und leichtes Übergewicht bestehen bei ihm keine gesundheitlichen Auffälligkeiten.
Wie oben schon beschrieben ist der Klient zeitlich sehr eingebunden und hat nach seiner Arbeit ein sehr hohes Ruhebedürfnis. Insgesamt ist er mit seiner körperlichen Verfas- sung jedoch sehr unzufrieden und traurig. Nahrungsaufnahme erfolgt bei ihm inzwi- schen immer mit schlechtem Gewissen und meist mit wenig Genuss. Bedingt durch seinen Beruf als Arzt ist ihm bewusst, dass er sich nicht ausgewogen ernährt und das sein Ernährungsverhalten langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen wird. Aller- dings fühlt er sich hilflos, da er nicht weiß wie er seine Situation ändern kann. Insbe- sondere verstärkt sich die Situation dadurch, dass auch seine Frau ebenfalls einen sehr anstrengenden Beruf hat und dies nicht für ihn kompensieren kann. Auch sie hat in den letzten Jahren etwas zugenommen.
Da er nicht weiß wie er diese Situation lösen kann, hat er sich nun an den Coach ge- wandt. Er möchte gern wieder zu seinem Ursprungsgewicht zurück und zusätzlich den Spaß am Essen wiederfinden. Wichtig ist ihm, dass die Ernährungsumstellung nicht zu restriktiv aufgebaut wird und flexibel und individuell nach seinem Berufsleben ausge- richtet ist.
Das GROW-Modell ist eine Methode des Coachings, die keine direkten Lösungsvor- schläge bietet, sondern alle vorhanden Kräfte und Potentiale eines Klienten so optimiert, so dass seine Fähigkeiten zum Selbstmanagement kontinuierlich verbessert werden. Dieses Modell dient generell im Coaching Bereich dazu private als auch berufliche Probleme zu lösen. Somit ist im Gegensatz zu einer Beratung beim Coaching das Ziel, dass der Klient durch Erlernen von Mechanismen in die Lage versetzt wird seine Prob- leme selbst zu lösen (Pieter und Brieske, 2013, S.206-207).
Dabei Gliedert sich das GROW Modell in 4 Phasen (Whitmore, 1994; zitiert nach Pieter und Brieske, 2013, S.206-207):
- GOAL / Festlegung des Ziels
- REALITY / Realitätsprüfung
- OPTIONS / Optionen und Strategien
- WHAT / Was wird gemacht
- Ergänzende 5. Phase GAP (Fuchshuber, 2001; zitiert nach Pieter und Brieske, 2013, S.221)
Das GOAL ist die erste Phase innerhalb des GROW-Modells. Dabei gilt es ein Endziel sowie Prozessziele zu definieren, die Zwischenabschnitte und Erfolgskontrollen darstel- len (Pieter und Brieske, 2013, S.207-208). Die Prozessziele sollten dabei „SMART“ sein, was bedeutet, dass diese spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sind (Whitmore, 1994; zitiert nach Pieter und Brieske, 2013, S.208). Im Rahmen der Realitätsprüfung REALITY wird die Machbarkeit der im Vorfeld defi- nierten Ziele generell und im Bezug auf die Lebensführung des Klienten geprüft. In dieser Phase erörtert der Klient eigenständig, mit Hilfe gezielter Fragestellung durch den Coach, an welchem Punkt er sich gerade befindet und welche Schritte er gehen muss, damit er sein Endziel erreichen kann. Dabei ist es wichtig den „Ist“ Zustand des Klienten so genau wie möglich zu analysieren. Sollte hierbei herauskommen, dass die Machbarkeit nicht gegeben ist, muss ein Schritt zurückgegangen werden und erneut Ziele definiert werden. Das Goalsetting und die anschließende Realitätsprüfung können somit als ein Prozess der Zieldefinition angesehen werden (Pieter und Brieske, 2013, S.209-212). Der Coach sollte dabei Fragen mit „Was“, „Wann“, „Wo“ , “Wer“, „Wie viel“ beginnen und Fragen mit „Warum“ und „Wie“ vermeiden, da diese eine Abwehr- reaktion beim Klienten hervorrufen können (Whitmore, 2006, S.79). Im nächsten und dritten Schritt OPTIONS geht es darum, dass der Klient im Zusam- menarbeit mit dem Coach Ideen entwickelt wie er seine Probleme lösen kann. Dabei ist es wichtig, dass der Klient diese Optionen im Rahmen eines Brainstormings selbständig entwickelt und diese unabhängig von der Machbarkeit und ohne Wertung festgehalten werden. Es geht nicht darum direkt eine Lösung für das Problem zu finden sondern eine breite Palette von Lösungen zu erarbeiten und somit den Klienten von eine problemori- entierte Wahrnehmung zu einem lösungsorientieren Denken zu bewegen. Der Coach verwendet dabei Fragen wie zum Beispiel: „ Was w ä re wenn das Problem l ö sbar w ä - re? “ oder „ Was w ü rden sie einem Freund empfehlen der in der gleichen Situation ist wie Sie ?“ (Pieter und Brieske, 2013, S.213-215).
Abschließend wird durch den Klienten in der Phase des WHAT genau festgelegt welche Herangehensweise gewählt wird und welche Maßnahmen konkret festgelegt werden. Wichtig ist, dass auch in dieser Phase von Seiten des Coachs dem Klienten immer die Wahlfreiheit gelassen wird, welche Strategie letztendlich bevorzugt wird. Fragen im Rahmen des WHAT sind: „ Was werden Sie tun ?“ sowie „ Auf welche Hindernisse wer den Sie sto ß en? “ (Pieter und Brieske, 2013, S.218-220).
Ergänzt wurde das GROW Modell durch Fuchshuber durch eine 5. Phase: GAP (Fuchshuber, 2001; zitiert nach Pieter und Brieske, 2013, S.221). Beim GAP geht es im Anschluss an die 4 bereits beschrieben Phasen darum die Prozessziele und das Endziel hinsichtlich des bereits eingetreten Fortschritts zu reevaluieren. Es wird evaluiert warum der Klient seine Ziele nicht erreicht hat und wie weit er von seiner Zielsetzung abweicht. Um den Klienten nicht zu demotivieren werden ggf. an dieser Stelle neue erreichbarere Ziele definiert (Pieter und Brieske, 2013, S.221-222).
Sitzung 1 GOAL: 1 Std 30 Min (28.02.2015)
Die Beratungssitzung GOAL fängt mit der Begrüßung des Klienten an. Dadurch, dass der Klient und der Coach sich bereits kennen, sind beide per „Du“. Es wird der Ablauf der Sitzung und grob die Zusammenarbeit für die nächsten Tage besprochen. Die Er- wartungen an die heutige Sitzung und die langfristigen Erwartungen an das Konzept werden vom Coach erfragt worauf sich schon erste Ziele ergeben. Während des Coaching Prozesses werden Fragen wie „ Was m ö chtest du genau erreichen “ , „ Was m ö chtest du mindestens erreichen? “ , „ Bis wann willst du dein Ziel erreichen? “ und „ Gibt es noch andere wichtige Ziele? “ gestellt um Endziele und Prozessziele des Klien- ten zu definieren. Dabei wurde immer darauf geachtet das die Ziele die Eigenschaften „SMART“ (Whitmore, 1994; zitiert nach Pieter und Brieske, 2013, S.208) aufweisen. Das ermittelte Endziel des Klienten ist eine Gewichtsabnahme von 8 Kg über 15 Wo- chen. Als Prozessziel wird eine wöchentliche Gewichtsabnahme von circa 0,5 Kg fest- gelegt.
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