Das Thema Gewalt sowie deren Prävention hat bereits einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft gefunden. Wird über Gewalt gesprochen, so geht die Gesellschaft immer davon aus, dass Männer die Täter und Frauen die Opfer darstellen. Trotz der vielen Statistiken, die eine höhere Rate von männlichen Gewaltopfern aufzeigen, bleibt ein Ärgernis in der Gesellschaft aus.
Männer erfüllen das Bild des Unverletzbaren. Die Gesellschaft akzeptiert dieses Auftreten von Gewalt und durch Institutionen wie die Bundeswehr wird sie überdies noch bagatellisiert. Ein Mann müsse nach dem Leitbild des Militärs körperliche Angriffe austeilen sowie ausstehen können. Meist besetzt das männliche Geschlecht die Rolle des „Angreifers“ sowie des „Angegriffenen“. Dies zeigt sich auch im Alltag durch Mannschaftsspiele, Prügeleien in der Schule sowie unter den Peer-Groups. Das Auftreten von Gewalt gegen Männer in den Medien trägt ebenfalls zur Akzeptanz dessen bei. Etikettiert werden Straftaten gegen Männer meist geschlechtsneutral unter Begriffen wie „Alkoholprobleme“ oder „soziale Probleme“. Körperliche Gewalt gehört für Männer schon zu einer Normalität, mit der sie umgehen müssen. Sie zeigen und äußern außerdem weniger Gefühle gegenüber ihren Mitmenschen. Somit bleibt eine Demütigung oder Kränkung seitens der Männer meist unentdeckt.
Die gesellschaftliche Rollenzuschreibung geht mit diesem Problem einher. Das Thema Gewalt gegen Männer ist zurzeit noch ein beschränkt erforschtes Gebiet. Doch ein Bestreben sollte sein, dass Männer sowie Frauen das gleiche Recht auf Unversehrtheit haben. Körperliche Unversehrtheit ist durch das Grundgesetz in Artikel 2 Absatz 2 festgehalten. Formen von Gewalt können sich allerdings auch auf psychische Ebenen erstrecken und sind so schwerer zu erkennen. Im Folgenden wird das Ausmaß von Gewalt gegen Männer in Deutschland deutlich gemacht. Laut Bundeskriminalamt sind 59,6 % der Opfer von Straftaten Männer. Es handelt sich also um 564.241 männliche Opfer in Deutschland im Jahr 2015. Es zeigt sich, dass bei Raubdelikten und Körperverletzung überwiegend männliche Opfer registriert werden. Bei Sexualstraftaten unter Gewaltanwendung oder Ausnutzen eines Abhängigkeitsverhältnisses ist der Frauenanteil allerdings unter den Opfern deutlich höher. 77, 7% der männlichen Opfer sind über 21 Jahre alt. 13,5 % der männlichen Opfer sind allerdings unter 18-Jährige.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Prävalenzen
- Formen von Gewalt
- Physische Gewalt
- Psychische Gewalt
- Sexuelle Gewalt
- Situative Bedingungen
- Kontext Krieg, Zivil- und Wehrdienst
- Kontext Lebensgemeinschaft
- Kontext Öffentlichkeit
- Kontext Arbeitswelt
- Präventionsmöglichkeiten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit dem Thema Gewalt gegen Männer und verfolgt das Ziel, das Ausmaß und die Formen dieser Gewalt in Deutschland aufzuzeigen. Dabei werden die verschiedenen Arten von Gewalt, wie physische, psychische und sexuelle Gewalt, sowie die situativen Bedingungen, in denen Gewalt gegen Männer auftreten kann, beleuchtet.
- Das Ausmaß und die Prävalenz von Gewalt gegen Männer in Deutschland
- Die unterschiedlichen Formen von Gewalt gegen Männer
- Die situativen Bedingungen, die Gewalt gegen Männer begünstigen
- Die gesellschaftliche Wahrnehmung und Akzeptanz von Gewalt gegen Männer
- Präventionsmöglichkeiten und Ansätze zur Bekämpfung von Gewalt gegen Männer
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Prävalenz von Gewalt gegen Männer in Deutschland beleuchtet und die gesellschaftliche Wahrnehmung dieses Themas in den Fokus nimmt. Anschließend werden die verschiedenen Formen von Gewalt, wie physische, psychische und sexuelle Gewalt, genauer betrachtet. Es werden die verschiedenen Kontexte, in denen Gewalt gegen Männer auftreten kann, wie Krieg, Lebensgemeinschaft, Öffentlichkeit und Arbeitswelt, analysiert.
Die Arbeit betrachtet ebenfalls die Herausforderungen und Präventionsmöglichkeiten, die sich im Kontext von Gewalt gegen Männer ergeben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie Gewalt, Männer, Prävalenz, physische Gewalt, psychische Gewalt, sexuelle Gewalt, gesellschaftliche Wahrnehmung, Präventionsmöglichkeiten, Kontext Krieg, Lebensgemeinschaft, Öffentlichkeit, Arbeitswelt.
- Arbeit zitieren
- Lisa Zeidler (Autor:in), 2017, Gewalt gegen Männer, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/379527