Klügers Autobiographie ist ein prägnantes Beispiel dafür, dass die literarische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit des Holocaust nicht normativ, sondern „in der Zeit“ ausgetragen werden muss, weil die Erinnerung daran beim Leser im Prozess der Vermittlung nicht vorhanden ist. Wie setzt sie die Entwicklung vom „Trauma zum Text“ um? Ich werde aufzeigen, wie Ruth Klüger sich mit dem Begriff der Vergangenheitsbewältigung analytisch auseinandersetzt, indem sie deren Berührungspunkte dieser auf literarische Weise erörtert. Ihre Autobiographie hat die Besonderheit, provokativ den weiblichen Standpunkt aus der Sicht der Frau zu vertreten. Krieg und KZ sind bei ihr nicht nur Männerangelegenheiten. Dadurch legt sie einen Meilenstein in der Holocaustliteratur. Die Arbeit soll darstellen, wie sie es schafft, mittels „bereits Bekanntem“ einen unverstellten Blick auf die Thematik zu ermöglichen.
Ruth Klüger vertritt die Meinung, dass die Menschen schon zuviel tragischer, philosophisch aufgeladener Begriffe gehört haben, doch wie gelingt es ihr, das Unfassbare des Holocaust zu beschreiben ohne dies von uns so oft wahrgenommenen Schlagworte?
Anhand ihres Werkes will ich hinterfragen, wie sie die Darstellung der Einmaligkeit des Erlebten versucht, ohne Gefahr zu laufen, in die Sentimentalisierung und Kommerzialisierung abzudriften.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Darstellung und Konsequenzen der Interpretation bei Zeugnissen
- Der Schriftsteller als Augenzeuge
- Motive der Schriftstellerin .....
- Ruth Klügers Problem des literarischen Umgangs mit dem Massenmord..............
- Sprache als Werkzeug der Täter und als Mittel der literarischen Aufarbeitung .
- Dialog statt Empathie .
- Schluss..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert Ruth Klügers Autobiografie „Weiter leben: Eine Jugend“ im Kontext der Debatte um die Darstellbarkeit des Holocaust. Der Fokus liegt auf der Frage, wie Klüger mit der Behauptung der Undarstellbarkeit und Nichtfassbarkeit des Holocaust umgeht und die Erinnerung an diese traumatische Erfahrung in ihrer autobiographischen Erzählung verarbeitet.
- Darstellbarkeit des Holocaust in der Literatur
- Authentizität und Interpretation von Zeugnissen
- Der weibliche Standpunkt im Kontext der Holocaustliteratur
- Vergangenheitsbewältigung und Erinnerungskultur
- Literarische Strategien zur Darstellung von Trauma und Gewalt
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung setzt den Kontext der Arbeit und stellt die Frage nach der Darstellbarkeit des Holocaust in der Literatur. Sie führt Ruth Klügers Autobiografie „Weiter leben: Eine Jugend“ als Beispiel für eine literarische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ein und stellt die Schlüsselfragen der Arbeit vor.
- Darstellung und Konsequenzen der Interpretation bei Zeugnissen: Dieses Kapitel analysiert die Schwierigkeiten der Interpretation von Zeugnissen und deren Bedeutung für die Erinnerungskultur. Es beleuchtet die Bedeutung von Authentizität und die Herausforderungen der Darstellung von Trauma und Gewalt.
Schlüsselwörter
Holocaust, Shoah, Autobiografie, Zeugnis, Darstellbarkeit, Erinnerungskultur, Authentizität, Interpretation, Trauma, Gewalt, Literatur, Sprache, Vergangenheitsbewältigung.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2014, Die Darstellbarkeit der Shoah in der Literatur. Ruth Klügers "weiter leben. Eine Jugend", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/377752