Dammbauten zur Absperrung von Wasser gehören zu den ältesten Ingenieurbauten
der Menschheit und lassen sich bis ins Altertum in China, Ägypten und Indien
zurückverfolgen. Durch die enormen Fortschritte in der Wissenschaft und der
Technologie seither, wurde es möglich Dämme immer höher und größer zu bauen.
Die Funktion solcher Bauwerke diente früher vornehmlich zur Wasserversorgung und
wandelte sich mit der Zeit hauptsächlich zur Energieerzeugung um. Heute greift ein
Drittel aller Länder auf Wasserkraft zur Deckung mehr als der Hälfte ihres
Energiebedarfs zurück, und Großstaudämme erzeugen weltweit 19% des gesamten
Stroms (vgl. WCD 2000).
Während mit der Konstruktion eines Staudammes, auf den ersten Blick,
ausschließlich Vorteile im Bereich der Trink- und Nutzwasserversorgung, der
Energieerzeugung und des Hochwasserschutzes verbunden sind, gehen
andererseits ökologische und soziale Auswirkungen einher, deren Ausmaß zum Teil
heute noch nicht bekannt sind. So gehören Staudämme heute zu den umstrittensten
Themen im Rahmen von nachhaltiger Entwicklung. Ihre Befürworter verweisen auf
den sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungsbedarf, den Staudämme decken
sollen, wie Bewässerung, Stromerzeugung, Hochwasserschutz und
Wasserversorgung. Ihre Gegner betonen nachteilige Wirkungen, wie Schuldenlasten,
Kostenüberschreitungen, die Vertreibung und Verarmung von Menschen, die
Zerstörung wichtiger Ökosysteme und Fischereiressourcen sowie die ungerechte
Verteilung von Kosten und Nutzen (WCD 2000, S. 7).
Um die Kontroverse zu konkretisieren, soll diese Arbeit am Beispiel des Yacyretá
Staudammes versuchen, sowohl politische Ambitionen, als vielmehr ökologische
Probleme darzulegen und näher zu erläutern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einordnung
- Geographie
- Geologie/Geomorphologie
- Klima
- Flora und Boden
- Fauna
- Historischer Hintergrund
- Staudammsituation im Paraná-Basin
- Yacyretá Staudamm
- Technische Daten
- Umsiedlung
- soziale Folgen
- Ökologische Problematik
- Hydrologische Konsequenzen
- Allgemein
- Speziell
- Thermale Stratifikation
- Mesoskalige Klimatische Veränderungen
- Seismische Probleme
- Hydrologische Konsequenzen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die ökologischen Folgen des Yacyretá Staudammes am Rio Paraná in Argentinien und Paraguay. Sie beleuchtet die komplexen Zusammenhänge zwischen menschlicher Eingriffe in die natürliche Umwelt und den daraus resultierenden ökologischen und sozialen Folgen. Dabei werden sowohl die positiven Aspekte des Staudammbaus, wie Energiegewinnung und Hochwasserschutz, als auch die negativen Folgen, wie Umweltverschmutzung und Vertreibung, in den Fokus gerückt.
- Die geografischen und klimatischen Besonderheiten des Paraná-Beckens
- Die historischen und politischen Aspekte des Staudammbaus
- Die technischen Eigenschaften und die Auswirkungen des Staudammes auf die Hydrologie des Flusses
- Die ökologischen Folgen des Staudammes, einschließlich der Veränderungen des Ökosystems und der Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt
- Die sozialen Folgen des Staudammes, wie Umsiedlung und Vertreibung der Bevölkerung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext von Staudammbauten im Laufe der Geschichte dar und führt in die Problematik der ökologischen und sozialen Auswirkungen ein. Der Yacyretá Staudamm wird als Beispiel für die komplexen Herausforderungen im Bereich nachhaltiger Entwicklung vorgestellt.
- Einordnung: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Einblick in die geografischen, geologischen und klimatischen Besonderheiten des Paraná-Beckens, in dem der Yacyretá Staudamm liegt. Die geografische Einordnung des Beckens sowie die Beschreibung der Geomorphologie, des Klimas, der Flora und Fauna schaffen einen Kontext für die weitere Analyse der ökologischen Folgen des Staudammes.
- Historischer Hintergrund: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Staudammbaus im Paraná-Basin. Es analysiert die Motivationen für den Bau von Staudämmen und die damit verbundenen politischen Entscheidungen.
- Yacyretá Staudamm: Dieses Kapitel beschreibt die technischen Daten des Yacyretá Staudammes und befasst sich mit den Folgen der Umsiedlung und den sozialen Auswirkungen. Dabei werden die Herausforderungen der Umsiedlung und die damit verbundenen Probleme, wie Vertreibung und soziale Folgen, aufgezeigt.
- Ökologische Problematik: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die ökologischen Folgen des Yacyretá Staudammes. Die Auswirkungen auf die Hydrologie des Flusses, einschließlich der Veränderungen des Wasserhaushalts und der thermischen Schichtung, werden ausführlich analysiert. Das Kapitel beleuchtet auch die möglichen Auswirkungen auf das regionale Klima und auf seismische Aktivitäten.
Schlüsselwörter
Yacyretá Staudamm, Rio Paraná, Paraná-Basin, Hydrologie, ökologische Folgen, soziale Folgen, Umsiedlung, Energiegewinnung, Hochwasserschutz, nachhaltige Entwicklung, Südamerika, Argentinien, Paraguay, Umweltverschmutzung, Ökosystem, Tierwelt, Pflanzenwelt, Klimawandel, Seismik
- Arbeit zitieren
- Ulf Mallast (Autor:in), 2005, Zur Ökologischen Problematik des Yacyretà Staudammes, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/37681