Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Sprachkrise des Lord Chandos in Hugo von Hofmannsthals "Ein Brief" oder auch genannt "Brief des Lord Chandos an Francis Bacon". Es handelt sich um eine Schrift an Francis Bacon, in der Lord Chandos auf seine literarische Beschäftigung verzichtet. Laut Chandos verliert er die Fähigkeit, über etwas zu sprechen und zu denken, da er glaubt, dass noch keine Sprache existiert, in der Denken und Sprechen möglich ist. Seine Zweifel aber erweitern sich aber auch bis zu der Frage, ob die Realität überhaupt mit der Sprache wiedergegeben werden kann.
Der Brief stellt das Problem der hermeneutischen Perspektive da. Lord Chandos redet von einer Trennung der Sprache, des Subjekts und der Wirklichkeit. Das hat Konsequenzen auf das Subjekt. Der Mensch ist nicht in der Lage einen Zusammenhang mit der Umwelt zu haben. Das führte zur Identitätskrise und die sogenannte Krise des Ichs. Allerdings hatte die Sprachskepsis auch Einflüsse auf die Literatur. Durch die Sprachkrise entwickelten sich eine Produktivität und neue Tendenzen bei nachkommenden Autoren. Sowohl die Literatur als auch die bildenden Künste stellen die neue Wahrnehmung der Sprache dar.
Hugo von Hofmannsthal zählt zu einem der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller, der oft im Mittelpunkt der Forschung steht wegen seiner Texte. Der Brief, der 1902 in einer Berliner Zeitung veröffentlicht wurde, ist eins der wichtigsten literarischen Werke der Jahrhundertwende. Kern dieses ist die Selbstkritik, die zu dieser Zeit im Vordergrund stand und viele damalige Autoren befassten sich damit. Hofmannsthal gilt zu den Vertretern, denn das Phänomen der Sprachkrise ist in seinem fiktiven Brief deutlich zu sehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hofmannsthal und die Entstehung des Briefs
- Der Begriff der Sprachkrise um die Jahrhundertwende
- Von der Entstehung der Sprachkrise bis zu dem Brief des Lord Chandos...
- Die Entstehung der Sprachskepsis über den Jahren
- Die Sprachkrise im Chandos Brief..
- Wie wird die Sprachskrise im Brief von Chandos thematisiert?
- Die Krise des Subjekts und der Verlust des Denkens bei im Brief..
- Konsequenzen der Sprachkrise und die Produktivität der Moderne
- Folgen der Sprach- und Erkenntniskrise auf die Literatur
- Neue Tendenzen für die Literatur...
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit Hugo von Hofmannsthals „Ein Brief" (Brief des Lord Chandos an Francis Bacon) und analysiert die in diesem Werk präsente Sprachkrise und ihre Auswirkungen auf das Subjekt und die Literatur. Die Arbeit untersucht die Entstehung der Sprachkrise, ihre Auswirkungen auf die Fähigkeit des Menschen zu denken und zu sprechen, sowie die daraus resultierenden Konsequenzen für die Literatur der Jahrhundertwende.
- Die Sprachkrise um die Jahrhundertwende
- Der Verlust des Denkens und der Zusammenhang zwischen Sprache und Realität
- Die Krise des Subjekts und die Folgen für die Identität
- Der Einfluss der Sprachkrise auf die Literatur
- Neue Tendenzen und produktive Entwicklungen in der Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Werk „Ein Brief" (Brief des Lord Chandos an Francis Bacon) von Hugo von Hofmannsthal als literarisches Zeugnis der Sprachkrise der Jahrhundertwende vor und führt in die Thematik ein. Es wird der Fokus auf die Sprachskepsis Lord Chandos gelegt, der an seiner Fähigkeit zu denken und zu sprechen zweifelt, da er keine Sprache findet, die die Realität adäquat widerspiegeln kann.
Das zweite Kapitel beleuchtet Hofmannsthals Hintergrund und die Entstehungsgeschichte des Briefs. Die Arbeit zeigt, wie seine Lektüre von Shakespeare und Schriften von Bacon ihn zu dieser Reflexion über die Grenzen der Sprache und ihre Fähigkeit zur Welterkenntnis inspirierten. Hofmannsthal thematisiert im Brief die Sprachkrise und stellt die Problematik der hermeneutischen Perspektive dar.
Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Begriff der Sprachkrise um die Jahrhundertwende. Es werden die historischen und philosophischen Hintergründe der Krise beleuchtet, die sich aus dem Zweifel an der Abbildung der Realität durch Sprache ergeben. Die Arbeit analysiert die Auseinandersetzungen mit der Sprache von Autoren wie Nietzsche, Mauthner und Hofmannsthal.
Das vierte Kapitel beleuchtet die Entstehung der Sprachskepsis über den Jahren und analysiert die Sprachkrise im Chandos-Brief. Es werden die Zweifel Lord Chandos an der Fähigkeit der Sprache zur Abbildung der Realität und die Folgen für seine eigene Schreibtätigkeit untersucht. Die Arbeit stellt die Frage nach der Verbindung zwischen Sprache, Subjekt und Wirklichkeit in den Mittelpunkt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Sprachkrise, Subjektkrise, hermeneutische Perspektive, Jahrhundertwende, Sprachskepsis, Literatur, Moderne, Hugo von Hofmannsthal, Lord Chandos, Francis Bacon, Realität und Sprache.
- Quote paper
- Foteini Svarna (Author), 2017, Die Sprachkrise und Krise des Subjekts in Hofmannsthals "Ein Brief". Die Konsequenzen für die Literatur, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/373574