Die vorliegende Arbeit versucht einen Einblick in die Vernichtungsmaschinerie in Form der Konzentrationslager während des Dritten Reiches zu geben. Um dies zu erreichen, gliedert sich die Arbeit in einen theoretischen und einen empirischen Teil. Der theoretische Teil soll vor allem einen Überblick über die Ideologie, die im Dritten Reich herrschte und auf die sich das Phänomen der Konzentrationslager stützte geben. Es soll aufgezeigt werden, wie sich Hitlers Rassenwahn äußerte, auf welche Bevölkerungsgruppen er sich bezog und welche Dimensionen er annahm. Das System der KZs als Vernichtungslager wird untersucht und die lagerinterne Organisation der KZs behandelt. Schließlich wird als konkretes Beispiel Mauthausen beleuchtet.
Der auf den theoretischen folgende empirische Teil stützt sich vor allem auf vier Interviews, die mit ehemaligen KZ-Häftlingen geführt wurden. In den Interviews wird auf die Bedingungen in den KZs, auf die Folgen, die der dortige Aufenthalt auf überlebenden Häftlinge hatte, auf Überlebensstrategien der Häftlinge und auf sonstige Gründe, die für ein Überleben möglicherweise ausschlaggebend waren.
Auch soll versucht werden, mittels der Interviews Information darüber zu gewinnen, inwieweit die Erlebnisse im KZ die Psyche der Betroffenen verändert hatten. Schließlich soll auch abgeklärt werden, inwieweit die Häftlinge mit der Tatsache psychisch belastet waren, dass sie für eine Kriegsmaschinerie, die zu ihrer eigenen Vernichtung beitrug, als Arbeitskräfte eingesetzt wurden.
Zu diesem Zweck werden 7 forschungsleitende Fragen gestellt, die im Anschluss an die Interviews vor dem Hintergrund der Aussagen der Interviewten ausgewertet werden.
Inhaltsverzeichnis
- I. Zielstellung und Aufbau der Arbeit
- a. Zielstellung
- b. Aufbau der Arbeit
- II. Einleitung
- a. Geschichtlicher Rückblick
- b. Begriffsabgrenzung
- III. Ideologie und Rassenwahn im Dritten Reich
- a. Verfolgte Gruppen
- b. Die Verfolgung der Juden- Der Versuch der Auslöschung eines gesamten Volkes
- IV. Das System nationalsozialistischer Konzentrationslager
- a. Zahlenmäßige Entwicklung und Verbreitung der Konzentrationslager
- b. Die gesetzlichen" Grundlagen für die Greueltaten des SS-Apparates
- c. Konzentrations- und Vernichtungslager als Ort der Systematisierung von Gewalt und Terror
- c.a. Einschüchterungs-, Folter- und Terrormethoden der SS in den Konzentrations- und Vernichtungsöagern
- c.a.a. Die Standortwahl der Konzentrationslager
- c.a.b. Die Lebensbedingungen im KZ
- c.a.c. Der quälende Hunger
- c.a.d. Der lagerinterne Normen- und Strafsystem
- c.a.e. Angst und Abschottung
- c.a.f. Extremer Platzmangel
- c.a.g. Entindividualisierung
- c.a.h. Die Brechung des Einzelnen
- c.a.i. Muselmänner
- c.b. Greueltaten in Konzentrations- und Vernichtungslagern – ein Zeugnis menschlicher Inhumanität
- c.b.a. Die Arbeit als Foltermethode
- c.b.b. Todesmärsche
- c.b.c. Medizinische Experimente
- c.b.d. Greuel an Kindern
- c.b.e. Die Hinrichtung
- c.a. Einschüchterungs-, Folter- und Terrormethoden der SS in den Konzentrations- und Vernichtungsöagern
- d. Die Ausbeutung der KZ-Häftlinge für die Industrie
- V. Die Lagerorganisation
- a. Die Spitze der Hierarchie
- b. Das Lagerpersonal
- c. Die Verwaltung
- d. Das Sanitätswesen
- e. Der Politische Sektor
- f. Das Bewachungspersonal
- g. Die Häftlingsfunktionäre
- h. Die Organisation unter den Häftlingen
- VI. Das Konzentrationslager Mauthausen
- a. Standortwahl
- b. Häftlingszusammensetzung
- c. Häftlingsidentifikation
- d. Mauthausen - ein Lager der Lagerstufe III
- e. Räumliche Anordnung und spezielle Einrichtungen des Konzentrationslagers Mauthausen
- f. Arbeits- und Tagesablauf im KZ Mauthausen
- g. Verpflegung der Häftlinge
- h. Nebenlager
- i. Die Befreiung Mauthausens
- VII. Das Leben im KZ und seine Folgen
- a. Forschungleitende Fragen
- b. Methodik
- c. Persönliche Daten - Charakterisierung der Interviewpartner
- d. Auswertung der Interviews vor dem Hintergrund der forschungsleitenden Fragen
- e. Zusammenfassende Schlußfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den psychischen Folgen des Nationalsozialismus am Beispiel ehemaliger KZ-Häftlinge. Sie untersucht die Auswirkungen der systematischen Gewalt und Unterdrückung auf die Psyche der Opfer und analysiert die langfristigen Folgen für ihr Leben. Dabei werden die konkreten Lebenserfahrungen und Befindlichkeiten ehemaliger KZ-Häftlinge durch Interviews mit Betroffenen aufgezeigt.
- Die Ideologie und der Rassenwahn des Nationalsozialismus
- Das System der nationalsozialistischen Konzentrationslager
- Die psychischen Folgen der Lagerhaft für die Opfer
- Die Bedeutung des Erinnerns und der Aufarbeitung der Vergangenheit
- Die Herausforderungen der Integration und des Lebens nach dem KZ
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die historische und ideologische Grundlage für die Entstehung der nationalsozialistischen Konzentrationslager beleuchtet. Kapitel III analysiert die Ideologie und den Rassenwahn des Dritten Reiches, der zur Verfolgung und Ermordung von Millionen Menschen führte. Kapitel IV befasst sich mit der Organisation und den Funktionsweisen der nationalsozialistischen Konzentrationslager, die als Orte der systematischen Gewalt und Terror dienten.
Kapitel V untersucht die Lagerorganisation und die verschiedenen Gruppen innerhalb der Lagerhierarchie. In Kapitel VI wird das Konzentrationslager Mauthausen als exemplarisches Beispiel für die Brutalität des nationalsozialistischen Lagersystems vorgestellt.
Kapitel VII steht im Mittelpunkt der Arbeit und befasst sich mit den psychischen Folgen der Lagerhaft anhand von Interviews mit ehemaligen KZ-Häftlingen. Die Interviews geben einen Einblick in die traumatischen Erfahrungen der Opfer und schildern die Herausforderungen des Lebens nach dem KZ.
Schlüsselwörter
Nationalsozialismus, Konzentrationslager, KZ-Häftlinge, psychische Folgen, Trauma, Gewalt, Unterdrückung, Erinnerung, Aufarbeitung, Integration, Interview, Lebensgeschichte, Befindlichkeiten
- Arbeit zitieren
- Mag. Karin Stepanek (Autor:in), 2000, Psychische Folgen des Nationalsozialismus an Beispielen ehemaliger KZ-Häftlinge, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/37259