Diese Hausarbeit behandelt die Posttraumatische Reifung. „Posttraumatisches Wachstum“ (aus dem Englischen „posttraumatic growth“) oder synonym auch „posttraumatische Reifung“ (geprägt durch die Übersetzung von Maercker, 1998) ist als Antithese zur posttraumatischen Belastungsstörung konzeptualisiert und bezeichnet positive Veränderungen, die Betroffene von traumatischen Ereignissen durchleben. Dabei erholen sich diese nicht nur vom Trauma, sondern erleben zusätzlich eine persönliche Entwicklung, welches aus dem Umgang mit der Erfahrung der extremen Belastung resultiert. Die Betroffenen berichten oft über ein Wachstum an innerer Reife, über einen neu definierten Lebenssinn und positive Veränderungen ihrer eigenen Person.
Seit den Anfängen der Klinischen Psychologie hat diese ihren Schwerpunkt auf pathologische Beschreibungen und deren (oftmals symptomatischen) Behandlung gelegt. So verwundert es auch nicht, dass die klinische Traumaforschung sich ebenso auf die negativen Traumafolgestörungen wie die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) konzentriert hatte. Dass traumatische Belastungen auch positive Folgen haben können, ist schon seit der Antike bekannt, im 20. Jahrhundert wiesen vor allem psychologische Theoretiker des humanistischen Paradigmas auf dieses Phänomen hin, darunter Viktor Frankl mit seinem Überlebensbericht (1982) „…trotzdem Ja zum Leben sagen“. Eingang in der Traumaforschung gelang das Phänomen der positiven Traumafolgen jedoch erst in den 1990er Jahren. Zu den Pionieren dieser Forschung gehören vor allem die beiden Autoren Tedeschi und Calhoun, von denen auch der Begriff „Posttraumatisches Wachstum“ stammt.
Inhaltsverzeichnis
- Geschichte
- Definition
- Auslösende Traumata
- Bereiche des posttraumatischen Wachstums
- Intensivierte Wertschätzung des Lebens
- Intensivierung persönlicher Beziehungen
- Bewusstsein der eigenen Stärke(n) und Vulnerabilität
- Entdeckung neuer Möglichkeiten
- Intensiviertes spirituelles Bewusstsein
- Der Posttraumatischer Wachstumsprozess
- Empirische Ergebnisse
- Abgrenzung zu anderen Konzepten
- Resilienz
- Ethische Aspekte
- Klinische Praxis
- Posttraumatische Reifung und Persönlichkeitsentwicklung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Konzept der posttraumatischen Reifung, also der positiven Veränderungen, die Menschen nach traumatischen Erlebnissen durchleben können. Ziel ist es, dieses Phänomen genauer zu beleuchten und die relevanten Forschungsbereiche zu beleuchten.
- Geschichte und Entwicklung des Konzepts der posttraumatischen Reifung
- Definition und Abgrenzung zu anderen Konzepten wie Resilienz und PTBS
- Mögliche Auslöser für posttraumatische Reifung
- Bereiche des persönlichen Wachstums nach traumatischer Erfahrung
- Empirische Ergebnisse zu den Zusammenhängen zwischen posttraumatischer Reifung und psychischer Anpassung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Geschichte: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung des Konzepts der posttraumatischen Reifung. Es wird gezeigt, dass die klinische Psychologie lange Zeit primär auf die negativen Folgen von Traumata fokussiert war, bevor das Phänomen des positiven Wachstums nach traumatischer Erfahrung in den Blickpunkt rückte.
- Kapitel 2: Definition: In diesem Kapitel wird der Begriff „posttraumatische Reifung“ definiert und von der posttraumatischen Belastungsstörung abgegrenzt. Es wird betont, dass posttraumatische Reifung keine bloße Wiederherstellung des vorherigen Zustands ist, sondern eine genuine Entwicklung des Individuums beinhaltet.
- Kapitel 3: Auslösende Traumata: Dieses Kapitel untersucht die Arten von traumatischen Ereignissen, die posttraumatische Reifung auslösen können. Es werden verschiedene Kategorien von Traumata, wie Verluste, Krankheiten, Unfälle und Gewalt, sowie deren potenzielles Schädigungspotenzial beleuchtet.
- Kapitel 4: Bereiche des posttraumatischen Wachstums: Dieses Kapitel stellt die fünf zentralen Bereiche des persönlichen Wachstums vor, die im Zusammenhang mit posttraumatischer Reifung beobachtet werden. Dazu gehören eine intensivierte Wertschätzung des Lebens, die Intensivierung persönlicher Beziehungen, ein gesteigertes Bewusstsein der eigenen Stärke und Vulnerabilität, die Entdeckung neuer Möglichkeiten und ein intensiviertes spirituelles Bewusstsein.
- Kapitel 5: Der Posttraumatischer Wachstumsprozess: Dieses Kapitel erläutert den Prozess der posttraumatischen Reifung. Es werden die wichtigsten Stufen und Mechanismen beschrieben, die an der Verarbeitung des Traumas und der Entwicklung positiver Veränderungen beteiligt sind.
- Kapitel 6: Empirische Ergebnisse: Dieses Kapitel fasst die wichtigsten empirischen Befunde zum Thema posttraumatische Reifung zusammen. Es wird beleuchtet, dass die Forschungsergebnisse zum Zusammenhang zwischen posttraumatischer Reifung und psychischer Gesundheit неоднозначны sind und weitergehende Untersuchungen erfordern.
- Kapitel 7: Abgrenzung zu anderen Konzepten: Dieses Kapitel differenziert das Konzept der posttraumatischen Reifung von anderen Konzepten, die sich mit der Bewältigung von Traumata befassen, wie Resilienz, Hardiness, Optimismus und Kohärenzsinn. Es wird betont, dass posttraumatische Reifung qualitative Veränderungen des Individuums beinhaltet, die über die bloße Bewältigung hinausgehen.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen posttraumatische Reifung, posttraumatisches Wachstum, traumatische Erfahrungen, persönliche Entwicklung, Bewältigung, Resilienz, psychische Gesundheit und Sinnfindung. Die wichtigsten Konzepte, die in der Arbeit untersucht werden, sind die Definition, Auslöser, Bereiche und der Prozess der posttraumatischen Reifung sowie die Abgrenzung zu anderen Konzepten.
- Arbeit zitieren
- Klaus Alfred Hueber (Autor:in), 2014, Posttraumatische Reifung. Eine Gegenperspektive zur posttraumatischen Belastungsstörung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/370375