Helfen Mindestlöhne wirklich vor Armutslöhnen? Fördern sie wirklich die Gleichberechtigung? Schränken sie nicht die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften ein? Über diese aufkommenden Fragen wird in Deutschland schon seit einigen Jahren kontrovers diskutiert und aktuell ist eine Durchsetzung der Mindestlöhne durch die Politik durchaus realistisch.
In Deutschland nimmt die Zahl der Menschen die trotz Arbeit in Armut leben immer mehr zu. Der Lohn für Arbeit reicht für etwa 12 % der deutschen Beschäftigten nicht mehr zum Leben, erst recht nicht für die Finanzierung einer Familie. Immer mehr Berufstätige sind wegen ihres niedrigen Einkommens auf zusätzliche Hilfe vom Staat angewiesen. „Im vergangenen Jahr erhielten im Schnitt 1,4 Millionen Menschen diese ergänzende staatliche Unterstützung“.
Wer denkt jeder bedürftige Mensch hätte Anspruch auf die staatliche Hilfe des Arbeitslosengeld 2, der hat sich getäuscht. „Das Bundessozialhilfegesetz enthält den Grundsatz, dass laufende Leistungen zum Lebensunterhalt nach Regelsätzen gewährt werden. Dabei handelt es sich um pauschalisierte Leistungen, die davon ausgehen, dass bei allen Hilfebeziehern der gleiche Bedarf und die gleichen Kosten für Ernährung, hauswirtschaftlichen Verbrauch, Beschaffung von Kleidung und Hausrat von geringem Anschaffungswert, persönliche Bedürfnisse des täglichen Lebens und Ähnliches bestehen“.
Die abstrakte Ausgestaltung der Regelsätze zur Beziehung von ALG 2 (Arbeitslosengeld 2) belegt, dass nicht jeder sozial bedürftige Mensch in Deutschland einen Anspruch darauf hat.
Die Schere zwischen Höchst und Geringverdienern in Deutschland geht immer weiter auseinander. Es gibt Geringverdienende mit weniger als 6,00 € die Stunde. Das schlimme ist das die Unternehmen dabei keinen Gesetztes- Verstoß begehen, sondern nur geltende Tarifverträge erfüllen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemdarstellung der „Arbeitsarmut“
- Bedeutung des Mindestlohnes und der Tarifautonomie
- Positionen zum einheitlichen, gesetzlichen Mindestlohn
- Position der Unternehmen zum einheitlichen, gesetzlichen Mindestlohn
- Position der Gewerkschaften zum einheitlichen, gesetzlichen Mindestlohn
- Position der politischen Parteien zum einheitlichen, gesetzlichen Mindestlohn
- Pro- und Kontra des einheitlichen, gesetzlichen Mindestlohnes
- Pro- und Kontra des einheitlichen, gesetzlichen Mindestlohnes
- Fazit und Lösungsvorschlag
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Einführung eines flächendeckenden, gesetzlichen Mindestlohnes in Deutschland und untersucht, ob diese Maßnahme sinnvoll und optimal ist. Dabei werden die Argumente für und gegen die Einführung eines Mindestlohnes aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Die Arbeit beleuchtet, ob Mindestlöhne tatsächlich vor Armutslöhnen schützen, die Gleichberechtigung fördern und ob sie die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften einschränken. Die Arbeit soll Klarheit über die Vor- und Nachteile eines gesetzlichen Mindestlohnes schaffen und zu einer fundierten Meinungsbildung beitragen.
- Problemdarstellung der „Arbeitsarmut“
- Bedeutung des Mindestlohnes und der Tarifautonomie
- Positionen der Unternehmen, Gewerkschaften und politischen Parteien zum Mindestlohn
- Pro- und Kontra-Argumente für die Einführung eines Mindestlohnes
- Lösungsvorschläge und Fazit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik des flächendeckenden, gesetzlichen Mindestlohnes ein und stellt die Relevanz des Themas in Deutschland heraus. Sie beleuchtet die Problematik der „Arbeitsarmut“ und erklärt die Bedeutung des Mindestlohnes im Kontext der Tarifautonomie.
1.1. Problemdarstellung der „Arbeitsarmut“
Dieser Abschnitt analysiert die wachsende Anzahl von Menschen in Deutschland, die trotz Arbeit in Armut leben. Die Problematik der „Arbeitsarmut“ wird durch die steigende Anzahl von Menschen mit niedrigen Löhnen beleuchtet, die auf zusätzliche staatliche Hilfe angewiesen sind.
1.2. Bedeutung des Mindestlohnes und der Tarifautonomie
Dieser Abschnitt definiert den gesetzlichen Mindestlohn und erklärt seine Bedeutung für abhängige Beschäftigte. Er hebt die Besonderheit der deutschen Tarifautonomie hervor und stellt die unterschiedlichen Positionen von Unternehmen, Gewerkschaften und Politik zum Mindestlohn dar.
2.1.Position der Unternehmen zum einheitlichen, gesetzlichen Mindestlohn
Dieser Abschnitt analysiert die Position der Unternehmen zum einheitlichen, gesetzlichen Mindestlohn. Er stellt die Argumente der Arbeitgeber dar, die die Einführung eines Mindestlohnes ablehnen, und beleuchtet die befürchteten Folgen wie Arbeitsplatzabbau und Arbeitsverlagerung.
- Arbeit zitieren
- N. Hirth (Autor:in), 2013, Ist ein flächendeckender, gesetzlicher Mindestlohn in Deutschland sinnvoll?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/369071