Als Japan 1853 nach einer über 200 Jahre dauernden Abgeschiedenheit von der westlichen Welt gezwungen wurde, mit Amerika und Europa Handelsbeziehungen einzugehen, kamen bald auch die ersten Farbholzschnitte nach Europa. Dort wurden sie entweder als Einwickelpapier für Porzellanwaren benutzt oder sie waren in Kolonialwarengeschäften billig zu erwerben.(1)
1855 konnte Japan seine kunstgewerblichen Exporte erstmals auf der Pariser Weltausstellung zeigen. Die positive Resonanz, die diese Artikel erfahren hatten, führte dazu, dass 1862 in der Pariser Rue de Rivoli das Geschäft „La Porte Chinoise“(2) eröffnet wurde . Nach der Eröffnung dieses Geschäftes, das Kunstgegenstände aus Japan verkaufte, darunter auch Drucke von Farbholzschnitten, entwickelte sich „ein wahrer Japankult“ und für die Entwicklung der modernen westlichen Malerei sollte die japanische Kunst, wie ein Kunstkritiker am Ende des 19. Jahrhunderts feststellte, eine ähnliche Rolle spielen wie die Antike für die Renaissance.(3)
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1 vgl.: Cawthorne 1998, S. 90; Gombrich 1986, S. 443f
2 vgl.: Blunden 1979, S. 64f; Hausenstein / Reidemeister 1993, S.87
3 vgl.: Cawthorne 1998, S. 90
Inhaltsverzeichnis
- 1. DAS AUFKOMMEN IN EUROPA
- 2. HISTORISCHER ABRISS
- 3. HERSTELLUNGSVERFAHREN
- 4. THEMENBEREICHE UND STILMERKMALE
- 5. MEISTER UND SCHULEN
- 6. AUSWIRKUNGEN AUF DIE EUROPÄISCHE KUNST
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung des japanischen Farbholzschnitts, seiner Technik und seinem Einfluss auf die europäische Kunst. Sie beleuchtet, wie die japanische Druckkunst ihren Weg nach Europa fand und dort auf großes Interesse stieß, insbesondere bei den Impressionisten. Die Arbeit untersucht die historischen und kulturellen Rahmenbedingungen, die zur Entstehung des Farbholzschnitts führten, erläutert die Herstellungstechnik und analysiert wichtige Themenbereiche und Stilmerkmale der japanischen Druckkunst. Zudem wird der Einfluss auf die europäische Kunst, insbesondere die Malerei, betrachtet.
- Einführung des Farbholzschnitts in Europa
- Historische Entwicklung der japanischen Druckkunst
- Herstellungsverfahren des Farbholzschnitts
- Themen und Stilmerkmale der japanischen Druckkunst
- Einfluss des Farbholzschnitts auf die europäische Kunst
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet das Aufkommen des Farbholzschnitts in Europa, beginnend mit dem ersten Kontakt im 19. Jahrhundert. Die Bedeutung der Pariser Weltausstellung 1855 für die Verbreitung japanischer Kunst und die Entstehung eines „Japankults“ wird hervorgehoben. Kapitel 2 bietet einen historischen Abriss der Entwicklung der Druckkunst in Japan, beginnend im Mittelalter. Der Aufstieg der Druckkunst während der Edo-Zeit und die Bedeutung des Ukiyo-e für die neue Bürgerkultur werden beleuchtet. Kapitel 3 erläutert detailliert die verschiedenen Schritte des Herstellungsverfahren des Farbholzschnitts, von der Gestaltung bis zum Druck.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die japanische Druckkunst, insbesondere den Farbholzschnitt (ukiyo-e), und dessen Rezeption in Europa. Wichtige Schlüsselwörter sind: Edo-Zeit, Ukiyo, Holzschnitt, Herstellungstechnik, Themenbereiche, Stilmerkmale, Impressionismus, Europäische Kunst, Einfluss, Japanischer Kult.
- Arbeit zitieren
- Dr. Sabrina Cercelovic (Autor:in), 2002, Japanische Farbholzschnitte. Entwicklung, Technik und ihr Einfluss auf die europäische Kunst, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/3621