Im afrikanischen Kontext wird von der Freizeit im Zusammenhang mit dem Kolonialismus und dem Kapitalismus gesprochen. Zwar gab es auch in den vorkolonialen agrarischen Gesellschaften Afrikas ein Bewusstsein für Freizeit, eine schärfere Trennung von Arbeit und Freizeit erfolgte erst zusammen mit der Verbreitung der kapitalistischen Produktionsweisen. So wie in den Bereichen des sozialen, wirtschaftlichen und politischen Lebens in Afrika die kapitalistischen Konzepte der Europäer mit Verwendung unterschiedlicher Strategien umgesetzt wurden, wurde auch die Freizeit der Afrikaner eine Bühne der Konkurrenz, Konflikte, und Spannungen. Afrikaner versuchten eigene kulturelle Praktiken als Ort der Bewahrung ihrer Identität zu schützen und auszubreiten. Europäer brachten Konzepte, mit denen sie im Interesse der ökonomischen und politischen Profite die Freizeit der Afrikaner gestalten und kontrollieren wollten.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich allgemein theoretisch mit dem Begriff der Freizeit und mit der Geschichte der Freizeitkultur der südafrikanischen Arbeiterklasse unter den industriellen und kolonialen Bedingungen der zweiten Hälfte des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff der Freizeit
- Geschichte des Begriffes
- Probleme der Definition
- Freizeit in Afrika
- Freizeit der Arbeiterklasse in Südafrika
- Die Geschichte der Industrialisierung und der Entstehung der Arbeiterklasse
- Freizeitformen der Industriearbeiter
- Die Freizeit der südafrikanischen Arbeiterklasse als Spannungsfeld der industriellen Arbeit
- Schlußbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Freizeit der Arbeiterklasse in Südafrika während der industriellen Entwicklung der zweiten Hälfte des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie beleuchtet die Entstehung des Freizeitbegriffs und die Herausforderungen seiner Definition, um die komplexe Beziehung zwischen Arbeit und Freizeit zu verstehen.
- Die historische Entwicklung des Freizeitbegriffs
- Die Definition von Freizeit im Kontext der industriellen Arbeitswelt
- Die Entstehung der Arbeiterklasse in Südafrika
- Die Freizeitkultur der südafrikanischen Arbeiter und ihre Beeinflussung durch industrielle Arbeitsbedingungen
- Die Spannungsfelder zwischen industrieller Arbeit und der Freizeit der Arbeiterklasse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und skizziert die Forschungsfrage. Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Begriff der Freizeit, seiner historischen Entwicklung und den Herausforderungen seiner Definition.
Das dritte Kapitel behandelt die Geschichte der Industrialisierung und der Entstehung der Arbeiterklasse in Südafrika. Es stellt die wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen dar, die die Herausbildung der Arbeiteridentität prägten. Das vierte Kapitel analysiert die Freizeitkultur der südafrikanischen Arbeiter und untersucht, wie industrielle Arbeitsbedingungen diese Kultur beeinflusst haben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Freizeit, Arbeit, Arbeiterklasse, Industrialisierung, Südafrika, Geschichte, Kultur und Sozialgeschichte.
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- Barbara Piechota-Lutum (Author), 2003, Freizeit als Spannungsfeld der industriellen Arbeit am Beispiel der Geschichte der Arbeiterklasse in Südafrika, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/36112