Wollen wir diskutieren, was das Verhalten von Jungen im Sport bedingt und wie es sich nach außen darstellt, so müssen wir uns nach den Gründen für Handlungen suchen, die wir als typisch männlich identifiziert haben. In dieser Arbeit werde ich im besonderen Maße eine sozialisationstheoretische Erklärung zur Begründung heranziehen. Die soziologische Methode benutze ich gewissermaßen als Werkzeug, um gesellschaftlich geformte Zusammenhänge offen zu legen.
Wissenschaftliches Arbeiten zeichnet nach meinem Verständnis eine systematische Bearbeitung eines Forschungsgegenstands mit dem Ziel der Erkenntnis aus. Gegenstand oder Erkenntnisobjekt sind in diesem Fall Jungen – im weiteren Sinne Jungen im Kontext Sport.
Wie bekomme ich nun meinen Forschungsgegenstand in den Griff?
Der Konstruktivismus von Berger/Luckmann bietet für meine Ausarbeitung einige wesentliche Vorteile. Zunächst ist es eine schlüssige und nicht um den Selbstzweck der Wissenschaft geschriebene Theorie, die sich explizit an der Lebenswelt des Alltags eines jeden Individuums orientiert- gleichwohl sie nicht den Anspruch erhebt, das zu erschöpfen, „was für den gesellschaftlichen Jedermann >>wirklich<< ist.“ Sie integriert verschiedene soziologische „Klassiker“ wie die Ideen zur Dialektik von Karl Marx, den „Positivismus“ von Emile Durkheim, den „verstehenden Soziologen“ Max Weber , oder die Sozialpsychologie George Herbert Meads.
Auch werden hier und da Ausführungen nötig sein, die eher in den Bereich der Psychoanalyse fallen, wie sie Sigmund Freud geprägt hat. Auch diese Erkenntnisse können uns helfen, die Entwicklung der Persönlichkeit besser zu verstehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit
- 1.1 Relevanz der Theorie für unsere Betrachtung
- 1.2 Sozialisation als Konstruktion von Wirklichkeit
- 1.3 Primäre Sozialisation
- 1.4 Sekundäre Sozialisation
- 2. Das Geschlechterverhältnis als soziale Konstruktion
- 2.1 Vorbemerkungen zur Geschlechtsidentität
- 2.2 Jungensozialisation in der Schule
- 2.3 Sport als Sozialisationsinstanz
- 3. Abschließende Bemerkungen
- 4. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die gesellschaftliche Konstruktion von Männlichkeit und ihre Auswirkungen auf die Sozialisation von Jungen im Sport. Ziel ist es, zu verstehen, wie geschlechtsspezifische Normen und Erwartungen in der Sportwelt vermittelt und internalisiert werden.
- Die Rolle der Sozialisation in der Konstruktion von Wirklichkeit
- Die Bedeutung der primären und sekundären Sozialisation für die Entwicklung von Geschlechtsidentität
- Die Auswirkungen von geschlechtsspezifischen Normen auf die Wahl von Sportarten und das Verhalten von Jungen im Sport
- Sport als Sozialisationsinstanz und seine Rolle in der Reproduktion von Geschlechterrollen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit
- Die Arbeit nutzt den Konstruktivismus von Berger/Luckmann, um die Konstruktion von Wirklichkeit zu erklären.
- Das Kapitel betont die Bedeutung der Sozialisation für die Entwicklung von Normen, Werten und Verhaltensweisen.
- Es wird zwischen primärer und sekundärer Sozialisation unterschieden und deren Bedeutung für die Entwicklung von Identität herausgestellt.
- Kapitel 2: Das Geschlechterverhältnis als soziale Konstruktion
- Dieses Kapitel untersucht die Konstruktion von Geschlechterrollen und ihre Auswirkungen auf die Sozialisation von Jungen.
- Es werden Beispiele aus der Schule und aus dem Sportbereich angeführt, um zu zeigen, wie geschlechtsspezifische Normen vermittelt werden.
- Sport wird als eine wichtige Sozialisationsinstanz betrachtet, die zur Reproduktion von Geschlechterrollen beiträgt.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der Sozialisation, Geschlechterrollen, Männlichkeit, Sport, und die Konstruktion von Wirklichkeit. Besonders relevant sind die Konzepte der primären und sekundären Sozialisation, die Internalisierung von Normen und Werten, sowie die Bedeutung von Sozialisationsinstanzen für die Entwicklung von Identität und Verhalten.
- Arbeit zitieren
- M.A. Andree Wippermann (Autor:in), 2002, Konstruierte Männlichkeit? Über geschlechtsspezifische Sozialisation und ihre Auswirkungen auf den Sport, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/35682